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INSPIRATION
Resultat, während die zu diesem Resultat führende Methode gleichzeitig verworfen
wird. Die King James Übersetzer stellten nämlich einen eklektischen Text
zusammen, indem sie die besten Textvarianten unter den jeweils besten
Handschriften auswählten. Dabei standen ihnen aber nur relativ wenige und späte
Handschriften zur Verfügung. Um so erstaunlicher ist es, daß dieser frühe
eklektische Text zum Basistext erhoben wurde, der dann meist „wörtlich“ verstanden
wird, als handle es sich dabei um die Bibel in ihrer Urfassung selbst.
Ich zweifle keinen Augenblick daran, daß der Herr die New King James Version
dazu benutzen kann, Menschen zum Reich Gottes zu führen. Aber mir mißfällt das
Prinzip, auf dem diese Übersetzung beruht. Letztlich handeln die NKJV-Übersetzer
so, als sei die Bibel erst im Jahre 1611 entstanden und nicht viele Jahrhunderte
früher; und sie lassen deutlich erkennen, daß ihnen der gewohnte Text wichtiger ist
als die Originalfassung.
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Mit verschiedenen Übersetzungen leben
Man mag einwenden, es sei nicht wünschenswert, Neubekehrte, Kinder oder ältere
Gläubige mit Textvarianten und verschiedenen Übersetzungen zu belasten. Wer wird
ihnen aber beistehen, wenn sie unsanft erwachen? Ich ziehe einen allmählichen
Lernprozeß vor, der realitätsbezogen, aber auch mit dem nötigen Zuspruch
verbunden ist. Ich möchte verhindern, daß meine Glaubensgeschwister irgendwann
eine böse Überraschung erleben. Ich möchte auch nicht, daß sie ängstlich werden.
Viele konservative Christen befürchten, daß ein Irrtum, eine ungeklärte Frage
oder eine unterschiedliche Übersetzung den Glauben zerstören könnte. Adventisten
sind in diesem Punkt vielleicht noch verletzlicher, da unser einzigartiges lehrmäßiges
Erbe mit Hilfe der King James Version zustande kam. Falls wir einen adventistischen
Schlüsseltext wie z. B. Daniel 8,14 in einer modernen Übersetzung nicht mehr
wiedererkennen, werden wir dann unter dem Einfluß einer solchen Übersetzung
unseren Glauben verlieren?
Ich habe diese Befürchtung mehr als einmal gehört. Es gab eine Zeit, in der ich
selbst etwas davon verspürte. Ich habe sie unter meinen Studenten vorgefunden und
vielleicht am ausgeprägtesten bei der „alten Garde“, die den wohlbekannten „klaren
Ton“ der Posaune so sehr zu schätzen weiß.
Es ist wichtig, daß wir die richtigen Leute zum richtigen Zeitpunkt an unserer
Seite haben. In entscheidenden Augenblicken müssen fromme und erfahrene
Menschen zur Stelle sein, nicht um die Gefahren neuer Übersetzungen
heraufzubeschwören, sondern um uns zu vergewissern, daß auch neue Übersetzungen
eine Glaubenshilfe darstellen. Nach Jahren intensiver Arbeit mit vielen Studenten,