15.09.2014 Aufrufe

Kostenloser Download als PDF - Theologische Hochschule ...

Kostenloser Download als PDF - Theologische Hochschule ...

Kostenloser Download als PDF - Theologische Hochschule ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ZAHLEN, STAMMBÄUME, DATEN<br />

Frage nach der Anzahl letztlich auf eine Verminderung der geschätzten Zahl von<br />

Israeliten hinausläuft, so wird doch das Wunder des Auszugs dadurch keineswegs<br />

geschmälert. Und wenn wir auf diese Weise einige geringfügige rationale<br />

Schwierigkeiten aus dem Weg räumen können (geringfügig deshalb, weil die<br />

Glaubwürdigkeit des Berichts nicht von unserer Fähigkeit abhängt, diese<br />

Schwierigkeiten aus der Welt zu schaffen), so wird die biblische Geschichte dadurch<br />

eher noch eindrucksvoller.<br />

Befassen wir uns <strong>als</strong>o etwas eingehender mit diesen kleinen rationalen<br />

Schwierigkeiten, die sich aus der Annahme ergeben, daß dam<strong>als</strong> etwa zwei Millionen<br />

Menschen von Ägypten auszogen: Wie konnten so viele Leute in Eile das Rote Meer<br />

durchqueren? Wie konnten sie sich am Berg Sinai lagern? Wie konnten sie Jericho<br />

umkreisen, eine Stadt von nur etwa vier Hektar Land? Wie konnte eine Bevölkerung<br />

von zwei Millionen Menschen in Palästina untergebracht werden, wo doch selbst der<br />

moderne Staat Israel heute (1995) weniger <strong>als</strong> 6 Millionen zählt? Ohne in Frage zu<br />

stellen, ob der Auszug stattgefunden hat, gibt uns doch die Bibel selbst einen<br />

gewissen Anlaß, uns mit der Frage der Anzahl zu beschäftigen.<br />

Professor Dr. Siegfried Horn, Dozent für Altes Testament am <strong>Theologische</strong>n<br />

Seminar der Andrews Universität, hat mich in den 60er Jahren erstm<strong>als</strong> auf dieses<br />

Problem sowie auf mögliche Lösungen aufmerksam gemacht. Ich habe mir<br />

manchmal gewünscht, man hätte unseren Gemeinden eine gedruckte Erklärung in die<br />

Hand gegeben, die eine allzu dogmatische Einstellung in manchen Fragen hätte<br />

abmildern können.<br />

Nicht nur Zahlen, auch Stammbäume hängen mit diesem Problem zusammen. Wir<br />

werden auf beides eingehen. Allerdings blieb Dr. Horn, der uns bei der Lösung des<br />

Problems großer Zahlen im Alten Testament behilflich war, sehr zurückhaltend,<br />

wenn es um Stammbäume ging. Er pflegte dann seine Bibel zur Hand zu nehmen und<br />

zwei Texte aufzuschlagen: „Von törichten Fragen aber, von Geschlechtsregistern ...<br />

halte dich fern“ (Titus 3,9), oder den Rat des Paulus, man solle „nicht achthaben auf<br />

die Fabeln und Geschlechtsregister, die kein Ende haben und eher Fragen<br />

aufbringen, <strong>als</strong> daß sie dem Ratschluß Gottes im Glauben dienen“ (1. Timotheus<br />

1,4). Ich höre noch seinen sympathischen deutsch-holländischen Akzent, wenn er auf<br />

jene Texte hinwies und dann lächelnd sagte: „Ich halte mich daran!“<br />

Was die Anzahl der am Auszug beteiligten Israeliten betrifft, so bestand Horns<br />

erste Antwort darin, daß er einige gegenteilige Hinweise aus der Schrift selbst<br />

anführte. Aus 2. Mose 1,15 zum Beispiel ist zu entnehmen, daß es zur Zeit der<br />

Geburt Moses zwei Hebammen gab, die den Hebräern zur Verfügung standen,<br />

nämlich Schifra und Pua. Wie groß stellen wir uns eine Bevölkerung vor, die mit nur<br />

245

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!