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ZAHLEN, STAMMBÄUME, DATEN
inspirierten Schreibern nicht erwarten, daß sie solch ein Problem für uns lösen.
Vermutlich zitiert Paulus die Zahl aus der Septuaginta etwa so wie auch Ellen White
die Zahl von zwei Millionen Israeliten zur Zeit des Exodus von anderen übernahm.
Paulus nahm die Aussage der Septuaginta einfach als gegeben an, ohne zu prüfen, ob
diese Information richtig oder falsch ist.
In unserer Diskussion über die Datierung des Exodus muß auch 1. Könige 6,1
herangezogen werden. Dieser Vers könnte sehr nützlich sein für die Berechnung der
Zeit des Exodus, wäre er nicht ausgerechnet ein Beispiel dafür, daß die genannte
Zeitperiode möglicherweise auf Stammbaum-Daten und nicht auf geschichtliche
Daten zurückzuführen ist. „Im vierhundertachtzigsten Jahr nach dem Auszug Israels
aus Ägyptenland, im vierten Jahr der Herrschaft Salomos über Israel, im Monat Siw,
das ist der zweite Monat, wurde das Haus dem Herrn gebaut.“
Da biblische Ereignisse vor der Zeit der Monarchie in außerbiblischen Quellen
keine direkte Erwähnung finden, können externe Belege für die Datierung der
Frühgeschichte Israels kaum herangezogen werden. Mit dem Aufkommen der
Monarchie aber werden Bezugspunkte erkennbar, obwohl die neuere Forschung bei
der Festlegung von Daten sehr zurückhaltend ist. In Harper’s Bible Dictionary lesen
wir zum Beispiel: „Das einzige, was wir mit einiger Sicherheit sagen können, ist daß
Saul, David und Salomo um das Jahr 1000 v. Chr. gelebt haben.“ (S. 166)
Doch selbst in Anbetracht dieser sehr allgemeinen Feststellung dürfen wir
annehmen, daß ein Text wie der in 1. Könige 6,1 mit dem Bau von Salomos Tempel
verknüpft werden kann. Rechnet man von diesem Zeitpunkt 480 Jahre zurück, so
erhält man das Datum des Exodus. Seit langem haben Adventisten dafür das Jahr
1445 v. Chr. bevorzugt und sich dabei auch auf das Zeugnis von 1. Könige 6,1
gestützt.
Aber in der Welt der Bibelwissenschaft haben sich die Zeiten geändert. Während
es immer noch starke Befürworter des Jahres 1445 gibt, setzen sich heute sogar
manche der Gelehrten, die an die Unfehlbarkeit der Schrift glauben, für das Jahr
1290 ein. Was heute im Dialog zwischen Liberalen und Konservativen zur Debatte
steht, ist nicht mehr das richtige Datum, sondern ob ein von Wundern begleiteter
Exodus überhaupt stattgefunden hat!
Ein Haupthindernis, das „bibelgläubige“ Christen davon abhielt, das Jahr 1290
anzuerkennen, ist die Stelle in 1. Könige 6,1. Im Laufe der Zeit aber gewann das
Argument an Glaubwürdigkeit, daß dem Verfasser von 1. Könige 6,1 keine
geschichtlich fundierte Information zur Verfügung stand, sondern eher ein
Stammbaum mit 12 Namen: 12 mal 40 Jahre ( das Durchschnittsalter einer
Generation) ergibt 480. Gestützt wird diese Interpretation durch die Handschriften
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