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INSPIRATION
niemand sie aus Versehen mißzuverstehen braucht. Wenn ihr als individuelle
Gemeindeglieder Gott über alles liebt und euren Nächsten wie euch selbst, bedarf es
keiner großen Anstrengung, um Einheit zu erlangen, denn dann werdet ihr als
natürliche Folge untereinander eins sein in Christus.“ (MS 24, 1892; siehe
Anhang F)
Liebe zu Gott und zu seinen Geschöpfen – das sind die „großen Zwei“. Jede
Schriftauslegung sollte darauf ausgerichtet sein. Vielleicht haben wir übersehen, daß
zwei Menschen, sogar zwei inspirierte Schreiber, denselben Bibeltext verschieden
auslegen können, wobei die Auslegung beider die Erfüllung des einen, der zwei und
der zehn zum Ziel hat. Das ist bei der Bibel zweifellos der Fall. Möglicherweise
brauchen wir Mut, um das etwas lauter zu sagen, als wir es bisher getan haben.
Zusammenfassend sei auf drei Schlußfolgerungen hingewiesen, die aus der
vorangegangenen Diskussion resultieren:
1. Wer wissen will, was das Alte Testament sagt, der lese das Alte Testament.
2. Wer wissen will, was das Neue Testament sagt, der lese das Neue Testament.
3. Wer wissen will, was Ellen White sagt, der lese die Schriften von Ellen White.
Fragen zum Nachdenken
1. Wenn wir eine Predigt hören oder ein Buch lesen, wird deren Quintessenz
zerstört oder die Argumentation entkräftet, weil wir mit einer bestimmten
Illustration oder Textauslegung nicht einverstanden sind? Wie weit dürfen die
Meinungen auseinandergehen, bevor Kommunikation und Vertrauen untergraben
werden?
2. Könnt ihr euch vorstellen, daß sich in eurer Gemeinde eine Gruppe zum
Bibelstudium trifft und die Beteiligten beispielsweise sagen: „Ich verstehe diesen
oder jenen alttestamentlichen Abschnitt anders als Paulus“? Würde eine solche
Aussage bedeuten, daß das Vertrauen zu Paulus verloren gegangen ist?
3. Wie stünde es um unsere Fähigkeit zur Zusammenarbeit, wenn wir jede
Bibelauslegung dem Gesetz des einen, der zwei und der zehn bewußt
unterordneten? Würden unsere missionarischen Bemühungen dadurch eher
gehindert oder gefördert werden?
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