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INSPIRATION<br />

Erkenntnis anderen mitzuteilen und dürfen uns nicht davor drücken.<br />

Ferner sollten wir erkennen, daß ein Modell, das auf ewigen Prinzipien beruht,<br />

unsere Beweggründe radikal verändert. Anstatt aus „religiösen Gründen“ eine<br />

gewisse Anzahl konkreter und überschaubarer Forderungen zu erfüllen, während wir<br />

unser Leben ansonsten nach unseren eigenen Vorstellungen führen, haben wir nun<br />

unser ganzes Sein dem einen großen Gebot unterstellt. Und auch das ist aus<br />

„religiösen Gründen“geschehen! Diese freiwillige Verpflichtung verwandelt nämlich<br />

jede Tat in eine Tat des Gehorsams aus „religiösen Gründen“.<br />

Diese ganzheitliche Sicht kann bedeuten, daß Gott uns vielleicht auffordert, einem<br />

Gebot, das er früher einmal gegeben hat, keine Beachtung mehr zu schenken. Das<br />

wäre dann aber durchaus im Einklang mit dem, was er sonst von uns erwartet. In all<br />

unserem Tun würden wir Gott und seinem Gesetz Gehorsam leisten.<br />

Es fällt uns schwer, das zu akzeptieren, weil wir von Natur aus eher zum<br />

Regelwerk-Konzept neigen. Vielleicht wird uns manches klarer werden, wenn wir<br />

einmal die adventistische und die jüdisch-orthodoxe Sicht bezüglich der Ernährung<br />

miteinander vergleichen.<br />

Zwei Einstellungen zur Ernährung<br />

Vor einigen Jahren fuhr ich mit meinem Hebräischkurs nach Portland, Oregon, um<br />

verschiedene Synagogen aufzusuchen. Im Anschluß an den orthodoxen Gottesdienst<br />

am Sabbatmorgen trafen sich der Synagogenvorsteher und mein Kurs, um Meinungen<br />

auszutauschen und Fragen zu beantworten. Er war sichtlich stolz auf sein jüdisches<br />

Erbe und wies besonders auf seine Familie hin, die sich strikt an die Gesetze einer<br />

koscheren Ernährung hielt. „Bei der jüdischen Studentenverbindung der Universität<br />

von Washington,“ sagte er, „ist mein Sohn der einzige, der koscher lebt. Und bei uns<br />

daheim,“ ergänzte er, „verfügen wir über sechs verschiedene Services, drei für den<br />

täglichen Gebrauch und drei für festliche Anlässe. Jeweils ein Service besteht aus<br />

Geschirr, das ausschließlich für fleischhaltige Speisen bestimmt ist, eines, das nur für<br />

die mit Milch vermischen Speisen da ist, und ein drittes, in dem weder Fleisch noch<br />

Milch enthalten ist.<br />

Da unterbrach ihn einer der Studenten und platze heraus: „Warum eigentlich nicht<br />

vegetarisch leben? Das wäre doch viel einfacher!“ Das hörte sich ungefähr so an, <strong>als</strong><br />

würde man einem Adventisten sagen: „Warum nicht den Sonntag halten? Das wäre<br />

doch viel einfacher!“<br />

Der Leiter der Synagoge starrte ihn an und war einen Augenblick sprachlos. Dann<br />

entgegnete er etwas arrogant: „Die Mischna [eine Sammlung traditioneller jüdischer<br />

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