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so auch ihr.“<br />

Diese drei Erzählungen enthalten jeweils eine eigene Lehre. Mitunter rate ich meinen<br />

Studenten, an die drei Darstellungen folgende Frage zu richten: „Hatte Mose richtig<br />

gehandelt, <strong>als</strong> er den Ägypter erschlug?“ Obwohl die Frage nicht ganz befriedigend<br />

erscheint, trägt sie doch zu folgenden Schlußfolgerungen bei:<br />

2. Buch Mose – Obwohl Moses Tat in diesem Abschnitt nicht eindeutig verurteilt<br />

wird, ist der Darstellung doch zu entnehmen, daß sie <strong>als</strong> ungerechtfertigte<br />

Demonstration von Moses stolzem Wesen gewertet wird. Erst <strong>als</strong> dieser Stolz<br />

überwunden war, wie in 2. Mose 3 und 4 geschildert wird, war Mose in der Lage,<br />

Israel zu befreien.<br />

Apostelgeschichte 7 – Der Predigt von Stephanus liegt eine andere Moral<br />

zugrunde. Er rückt die Auflehnung derer, denen Mose helfen wollte, ins Zentrum.<br />

Die Ablehnung, die Mose dam<strong>als</strong> widerfuhr, wird von Stephanus <strong>als</strong> kennzeichnend<br />

für die jahrhundertealte Auflehnung der Juden hingestellt. Wird in der<br />

ursprünglichen Geschichte der Stolz des Mose getadelt, so betrifft der Tadel hier die<br />

Auflehnung von Gottes Volk.<br />

Hebräer 11 – Im Zusammenhang mit der christlichen Ermahnung zum Glauben<br />

erfährt die Geschichte eine völlige Umgestaltung; das trifft auch für andere Episoden<br />

zu, die in Hebräer 11 erwähnt werden. Dieses Kapitel betont den Weg des Glaubens<br />

und läßt die Niederungen von Sünde, Stolz und Auflehnung beiseite. Auch Abraham<br />

und Sara werden <strong>als</strong> Menschen edlen Glaubens dargestellt. Wer etwa erfahren<br />

möchte, daß Sara über Gottes Verheißung lachte, wird in Hebräer 11 nichts davon<br />

erfahren; das ist im Alten Testament nachzulesen.<br />

Am auffallendsten ist hier die Feststellung, daß Mose Ägypten verließ und „nicht<br />

den Zorn des Königs“ fürchtete (Vers 27). Im 2. Buch Mose war es gerade seine<br />

Furcht vor dem König, weshalb er Ägypten verließ. Aber der Hebräerbrief möchte<br />

uns bezüglich Furcht und Glauben einen tieferen Einblick vermitteln. Als Mose von<br />

seinen Eltern versteckt wurde, heißt es: „Und sie fürchteten sich nicht vor des<br />

Königs Gebot.“ (Vers 23) Weshalb wollten sie denn dann ihr Kind verbergen, wenn<br />

nicht aus Furcht? Natürlich hatten sie Angst, genauso wie Mose Angst hatte, <strong>als</strong> er<br />

vor Pharao floh – aber eben nur oberflächlich gesehen. Denn gleichzeitig hatten sie<br />

ja ein tiefes Vertrauen zu Gott, daß er letztlich alles zu einem guten Ende führen<br />

werde.<br />

Das ist eine wunderbare Botschaft, eine übergreifende Harmonie, die jeglichen<br />

Widerspruch, der bei oberflächlicher Betrachtung aufkommen kann, gegenstandslos<br />

macht. Und für uns heißt das: Sollten wir einerseits auch Angst haben, so können wir<br />

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