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BEI DEN VERLEGERN
eine Reihe von Untertiteln, deren erster sich nur auf die ersten neun Kapitel bezieht
und nicht auf das ganze Buch. Der zweite Untertitel deckt den Abschnitt ab, der mit
dem 10. Kapitel beginnt.
2. Die Sprüche wurden teilweise von einem anderen als von Salomo verfaßt. Die
Abschnitte, die am deutlichsten nicht-salomonischen Ursprungs sind, betreffen die
Kapitel 30 und 31. Tatsächlich scheint der wirkliche Autor von Kapitel 31 eine Frau
zu sein, nämlich die Mutter des Königs Lemuel.
3. Mindestens eine der Kompilationen kam erst mehr als 200 Jahre nach Salomos
Tod zustande. Die „Männer Hiskias“ kompilierten den Teil des Buches, der mit
Sprüche 25,1 beginnt. Als Resultat eines vermehrten Interesses an den Aussprüchen
der Weisen zur Zeit Hiskias verfügen wir nunmehr über eine zusätzliche Sammlung
von Sprüchen, die heute zu unserer Bibel gehört.
Ein weiterer Aspekt ist hier erwähnenswert, obwohl er außerbiblisches Material
betrifft, nämlich die Parallele zwischen Sprüche 22,17 - 23,11 und einer ägyptischen
Spruchsammlung mit dem Titel „Lehren von Amenemope“. Die Ähnlichkeiten
zwischen beiden sind auffallend. Konservative Ausleger haben geltend gemacht, daß
Amenemope die entsprechenden Textabschnitte aus den Sprüchen übernommen hat;
kritische Gelehrte sehen es jedoch umgekehrt. Vom Standpunkt der Inspiration aus
könnte das eine oder das andere zutreffen, ohne daß dabei die Autorität des Buches
der Sprüche, wie wir es heute kennen, angetastet wird.
In einem guten Kommentar zu den Sprüchen wird diese Frage sorgfältig
analysiert. Eine kurze Darstellung mit Parallelbeispielen beider Quellen ist in dem
Buch Das Alte Testament: Entstehung – Geschichte – Botschaft enthalten, einem
praktischen Kommentar zum Alten Testament, der vom Brunnen Verlag
herausgegeben wird (LaSor, Hubbard, Bush 655).
Jeremia
Die eingangs zitierten Texte von Jeremia führen zu folgenden Schlüssen:
1. Ein Redaktor, möglicherweise aus einer Gruppe von „Nachlaßverwaltern“,
stellte das Buch zusammen, indem er neben Jeremias prophetischen Aussagen
historisches Material darin aufnahm. Im Vergleich zu den Sprüchen erweckt das
Buch Jeremia weniger den Eindruck einer Kompilation, als vielmehr den eines
normalen Buches. Die Analogie zum adventistischen „Ellen G. White Estate“
unserer Zeit mag aufschlußreich sein, obwohl zwischen Jeremia und uns eine
erhebliche Zeitdifferenz besteht. Jedenfalls sind folgende Hauptmerkmale zu nennen:
a. Vorhandensein prophetischer Aussagen in der ersten Person neben erzählenden
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