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INSPIRATION<br />

solchen Aussage veranlaßt haben.<br />

Dieses Kapitel verfolgt einen doppelten Zweck. Erstens soll die Bedeutung eines<br />

„Inkarnationsmodells“ der Schrift erläutert werden, wonach menschliche und<br />

göttliche Einflüsse zusammenwirken. Zweitens sollen einige Gründe angeführt<br />

werden, warum es so schwierig ist, zu einer solchen Haltung zu kommen und daran<br />

festzuhalten.<br />

Die Bedeutung eines „Inkarnationsmodells“<br />

der Heiligen Schrift<br />

Ein Inkarnationsmodell der Schrift beleuchtet zwei Hauptaspekte, nämlich die<br />

Eigenschaften des biblischen Textes und die Notwendigkeit menschlicher Erfahrung<br />

mit Gott. In der Sprache von Ellen White betrifft der erste Aspekt das „irdische<br />

Gefäß“, der zweite den darin enthaltenen „Schatz“, die „Herrlichkeit göttlicher<br />

Macht“.<br />

Was die menschliche Seite betrifft, so muß jede Lehre über die Schrift auf dem<br />

beruhen, was wir in der Bibel tatsächlich vorfinden, und nicht auf dem, was wir zu<br />

finden hoffen. Wenn unsere Theorie realistisch ist, sich <strong>als</strong>o auf die Fakten stützt, die<br />

wir in der Schrift vorfinden, werden wir beim Lesen der Bibel auch keine<br />

unangenehmen Überraschungen erleben.<br />

Eine realistische Sicht wird sich nicht nur auf den „Schatz“ und die „Herrlichkeit<br />

göttlicher Macht“ konzentrieren, sondern genauso das „irdische Gefäß“ und die<br />

„unvollkommenen, menschlichen Worte“ einschließen. Gerade tiefgläubige<br />

Menschen laufen Gefahr, den letztgenannten Gesichtspunkt zu übersehen. Man kann<br />

sich beispielsweise das Entsetzen Wesleys bei dem Gedanken vorstellen, er könnte<br />

in der Bibel auf zu viel Menschliches stoßen.<br />

Was die göttliche Seite betrifft, so muß jede Lehre über die Schrift dem göttlichen<br />

Wort erlauben, das Verlangen des Menschen nach einer Begegnung mit Gott zu<br />

stillen. Die ganze Bibel ist vom göttlichen Einfluß durchdrungen. Für den Gläubigen<br />

ist sie das Wort Gottes, nicht das Wort von Menschen. Wer das göttliche Element<br />

nicht wahrnimmt und nur das „irdische Gefäß“ und die „unvollkommenen,<br />

menschlichen Worte“ sieht, verpaßt „die Herrlichkeit der göttlichen Macht voller<br />

Gnade und Wahrheit.“<br />

Die Geschichte beweist, daß es schon immer schwierig war, eine ausgewogene<br />

Sicht der Bibel zu gewinnen, bei der menschliche und göttliche Aspekte<br />

gleichermaßen zur Geltung kommen. Weshalb? Dieser Frage wollen wir uns im<br />

folgenden zuwenden.<br />

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