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INSPIRATION<br />

Dann werden wir „allen alles“ werden, damit wir „auf alle Weise“ einige retten<br />

(1. Korinther 9,22). Das muß aber in einem göttlich legitimierten Rahmen vor sich<br />

gehen, der vor faulen Kompromissen schützt.<br />

Aufmerksame Adventisten werden durch das Schrifttum von Ellen White in der<br />

Erkenntnis bestärkt, daß wir es hier mit einer Theorie zu tun haben, die mit der<br />

Praxis übereinstimmt und die uns hilft, unsere Beziehung zu Gott, zur Welt und zur<br />

Schrift ernst zu nehmen und ihnen dabei ehrlich zu begegnen.<br />

In Teil III werden uns zahlreiche „menschliche“ Eigenheiten der Bibel begegnen,<br />

die von Gott geschickt benutzt wurden, um der menschlichen Familie seinen Willen<br />

zu bezeugen. Ließen sich menschliche Schwachheiten nicht zur Ehre Gottes<br />

einsetzen, so hätte er bestimmt andere, wirksamere Mittel gewählt. Aber er hat sich<br />

entschlossen, menschliche Schwachheit <strong>als</strong> Brücke zwischen dem Allmächtigen und<br />

seiner gefallenen Schöpfung zu benutzen. Um es mit den Worten von Ellen White zu<br />

sagen: „Der Herr gab sein Wort genauso, wie es zu uns kommen sollte.“ (1 FG 21)<br />

Während ich mich mit den verschiedenen Merkmalen der Schrift befaßte,<br />

entdeckte ich immer mehr Gründe dafür, daß diese scheinbaren Mängel in<br />

Wirklichkeit eine ideale Anpassung an menschliche Bedürfnisse darstellen. Ich habe<br />

auch festgestellt, daß bestimmte Merkmale des biblischen Textes, die mich<br />

begeistern, für meine Studenten manchmal beängstigend sind, besonders wenn sie<br />

zum ersten Mal damit konfrontiert werden. Wir sind <strong>als</strong>o gut beraten, vorsichtig zu<br />

sein und uns genügend Zeit einzuräumen. Die Überzeugung, die einer theoretischen<br />

Sicht der Inspiration zugrunde liegt, kann so tief verwurzelt sein, daß die Umstellung<br />

auf eine praktische Sicht sehr schwierig ist. Ausschlaggebend ist dabei weniger der<br />

Intellekt <strong>als</strong> vielmehr die starke Verankerung vorgefaßter Ideen.<br />

Ich möchte noch eine Grundregel erwähnen, die unsere Wortwahl betrifft: Als ich<br />

beim Schreiben an diesem Punkt angelangt war, gab ich meinem Computer den<br />

Befehl, die abgeschlossenen Kapitel bezüglich der Verwendung dreier Ausdrücke zu<br />

überprüfen. Es handelt sich um die Worte „Irrtum“, „Fehler“ und „Widerspruch“. Ich<br />

wollte sie aus meinem Vokabular entfernen, wenn es um die Heilige Schrift geht –<br />

mit einer einzigen Ausnahme: Ich verwende sie, um zu erklären, weshalb ich sie<br />

nicht verwende.<br />

In meinem Vorwort habe ich auf die Problematik solcher Worte hingewiesen. Es<br />

sind unfreundliche Begriffe, die sich nicht leichtfertig auf Menschen anwenden<br />

lassen, die wir lieben. Worte sind seltsame Geschöpfe; wir sollten vorsichtig damit<br />

umgehen. In England beispielsweise gilt das Wort homely einer Frau gegenüber <strong>als</strong><br />

Kompliment („häuslich“). In Amerika hat das Wort dagegen eine abwertende<br />

Bedeutung („hausbacken“). Ein Mann mag häßlich und eine Frau hager sein; wenn<br />

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