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INSPIRATION<br />

der sich um wirkliche Menschen kümmert und sie einer wirklichen neuen Wohnstätte<br />

zuführen wird?<br />

Ich ermutige meine Studenten, die Bilder – seien sie konkret oder abstrakt – die<br />

für ihren Glauben wichtig sind, zu bewahren. C. S. Lewis sagte einmal, es sei ihm<br />

egal, ob jemand glaube, Gott trage einen Bart. Niem<strong>als</strong> sei jemand verlorengegangen,<br />

weil er das geglaubt habe.<br />

Wir können auf der Konkret-Abstrakt-Skala irgendwo stehen – Hauptsache ist,<br />

daß wir nicht versuchen, unsere Bilder anderen aufzudrängen. Doch da, so befürchte<br />

ich, begehen diejenigen mit konkreten Vorstellungen am ehesten einen Fehler.<br />

Unsere Bilder sind uns mitunter so wichtig, daß wir heftiger reagieren <strong>als</strong> nötig,<br />

wenn wir befürchten, man könne uns diese Bilder entreißen.<br />

Ich erinnere mich noch gut an Worte des Dankes und der Anerkennung auf einem<br />

Beurteilungsblatt, das ich im Anschluß an den Unterricht über die Heiligtumslehre<br />

ausgeteilt hatte: „Danke, daß ich meine Bilder behalten durfte,“ hieß es da. „Ich<br />

brauche sie.“<br />

Wir alle brauchen unsere Bilder. Und es würde uns keine Perle aus der Krone<br />

fallen, wenn wir auch mit den Bildern anderer sorgfältiger umgehen würden.<br />

Was Bilder (nicht) sagen wollen<br />

Die Wahl des geeigneten Bildes war schon für die biblischen Verfasser wichtig.<br />

Gerade hinsichtlich des Heiligtums wird deutlich, wie Gott seine Boten inspirierte,<br />

so daß sie Bilder verwendeten, die die Leute verstehen konnten. Zwei Bibelstellen<br />

mögen das belegen.<br />

In 2. Mose 25,9 wies Gott Mose an, das Heiligtum zu bauen „nach dem Bild, das<br />

ich dir von der Wohnung und ihrem ganzen Gerät zeige.“ Archäologen haben<br />

entdeckt, daß dieses „Bild“ dem von kananäischen Tempeln weitgehend entsprach.<br />

Ein überraschender Befund? Ja – bis wir verstehen, daß Gott offenbar eine<br />

Anbetungsstätte haben wollte, die innerhalb jener Kultur <strong>als</strong> solche anerkannt war.<br />

Die Rituale im israelitischen Heiligtum unterschieden sich grundlegend von denen<br />

der Kanaaniter. Aber von außen sah das Gotteshaus eben wie ein Gotteshaus aus!<br />

In Hebräer 8,5 lesen wir, daß das irdische Heiligtum „dem Abbild und Schatten<br />

des Himmlischen“ dienen sollte. Wenn das 2. Buch Mose eine kananäische Umwelt<br />

ansprach, so wandte sich der Hebräerbrief an eine griechisch-römische Welt. Und<br />

dort war Platons Gedanke der himmlischen „Ideen“ vorherrschend: Jeder Gegenstand<br />

auf dieser Erde ist ein Abglanz der wahren Idee im Himmel. Wir verstehen deshalb,<br />

warum der Verfasser des Hebräerbriefs über Abbild und Schatten spricht.<br />

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