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INSPIRATION<br />

seine Ansicht über die Inspiration deutlich ändern.<br />

Willie White erwähnt auch, daß Prescotts Darlegungen in Battle Creek S. N. Haskell<br />

stark beeinflußten. Haskells Bible Handbook, das 1919, im Jahr der Bibelkonferenz,<br />

herausgegeben wurde, impliziert zweifellos die Verbalinspiration. In bezug auf<br />

Daniel 10,17.19 sagt Haskell: „Unter Inspiration verstehen wir Gottes Atem, der sich<br />

der Sprachorgane des Propheten bedient.“ Gestützt auf 2. Timotheus 3,16.17 kommt<br />

er zu dem Schluß: „Alle Schrift ist auf diese Weise von Gott eingegeben, damit der<br />

Mensch den Weg des Lebens erkennen kann.“ (Haskell 9)<br />

Bei einem solchen Verständnis gibt es kaum noch einen Unterschied zwischen<br />

Inspiration und besonderer Offenbarung, der Inspirationsprozeß ist praktisch die<br />

Ausdrucksform der speziellen Offenbarung. Oder anders ausgedrückt: Der menschliche<br />

Empfänger ist nichts anderes <strong>als</strong> ein passives Instrument zur Aufnahme und<br />

Weitergabe der göttlichen Worte.<br />

Nun gibt es durchaus Bibelstellen, die eine Art von Diktat nahelegen. Zu dieser<br />

Kategorie scheinen Bileams zögernde Segnungen über Israel (4. Mose 23,24) sowie<br />

die unbeabsichtigte Voraussage des Kaiphas zu gehören, daß „ein Mensch sterbe für<br />

das Volk.“ (Johannes 11, 50) Johannes fügt hinzu: „Das sagte er [Kaiphas] aber nicht<br />

von sich aus, sondern weil er in dem Jahr Hoherpriester war, weissagte er. Denn<br />

Jesus sollte sterben für das Volk.“ (Vers 51) Es wäre jedoch unangebracht, eine<br />

Diktattheorie auf die ganze Schrift anzuwenden.<br />

Daß es unter Adventisten einen deutlichen Gegensatz gab zwischen den Anhängern<br />

der Diktattheorie und Ellen Whites Sicht der Personalinspiration, habe ich vor<br />

einigen Jahren eher zufällig entdeckt. Ausgelöst durch die Dozenten der <strong>Theologische</strong>n<br />

Fakultät des Walla Walla College hatten die Aussagen von Ellen White in Für<br />

die Gemeinde geschrieben, Band 1, mein Verständnis von Inspiration entscheidend<br />

geprägt. Ich war der Meinung, daß ihre Ansichten repräsentativ für die ganze<br />

Gemeinde waren – bis ich eines Besseren belehrt wurde.<br />

Eines Tages, <strong>als</strong> ich gerade dabei war, einige Bücher aus meiner Bibliothek auszusortieren,<br />

fiel mir ein Büchlein von Milton C. Wilcox in die Hände. Fast ein<br />

Vierteljahrhundert lang (1891-1913) war er Herausgeber der Zeitschrift Signs of the<br />

Times. Unter dem Titel Questions and Answers, Band 1, enthält das Buch eine<br />

Neuauflage von Beiträgen, die vorher in der Zeitschrift veröffentlicht worden waren.<br />

Beim Öffnen des Buches stieß ich zufällig auf Frage 4, die sich mit der Inspiration<br />

befaßte. Überrascht von dem, was ich las, schlug ich gleichzeitig Für die Gemeinde<br />

geschrieben, Band 1, auf und fand dort die bekannten Worte von Ellen White.<br />

Um dem Leser die Möglichkeit zu geben, meine Gefühle nachzuempfinden und<br />

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