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EIN AUTOBIOGRAPHISCHER LITERATURHINWEIS<br />

Abgesehen von der allgemeinen Tendenz unserer Zeit, Betriebsamkeit höher<br />

einzustufen <strong>als</strong> Besinnung, sollten wir uns fragen, ob es für die Vernachlässigung der<br />

Schrift seitens der Adventisten noch andere Gründe gibt. Meine Sichtweise <strong>als</strong><br />

Adventist der vierten Generation läßt mich vermuten, daß die Furcht <strong>als</strong> ein<br />

Hauptgrund anzusehen ist.<br />

Der Chefredakteur des adventistischen Bibelkommentars, F. D. Nichol, sprach 1952<br />

von einem modernen „Angriff“ auf die Bibel, der einigen adventistischen Predigern<br />

„manchmal Angst einjagt“ (Schwarz 615). Und einiges von dem, was in diesem Buch<br />

erwähnt wird, hat – obwohl für den Unvoreingenommenen völlig einleuchtend – in<br />

der Vergangenheit zu dieser Angst beigetragen, denn es paßte nicht in das<br />

traditionelle Bild über das Wesen der Inspiration.<br />

Müssen wir uns denn fürchten? Bestimmt nicht, falls wir unser<br />

Inspirationskonzept von der Bibel her – der ganzen Bibel (omnis Scriptura) –<br />

bestimmen lassen anstatt von einem vorgefaßten Inspirationsverständnis auszugehen.<br />

In diesem Buch habe ich ein Modell vorgeschlagen, von dem ich glaube, daß es sich<br />

auf die gesamte Bibel anwenden läßt. Bis wir von einem solchen Modell ausgehen,<br />

werden es viele vorziehen, die Bibel zu verteidigen anstatt sie zu erforschen; dabei<br />

kann es dann leicht geschehen, daß unser Studium von jenem Angstgefühl bedroht<br />

wird, das schon Nichol erwähnte.<br />

Es ist für mich beinahe zur Leidenschaft geworden, ein solches Modell zu<br />

entwickeln und Wege zu finden, um es der Gemeinde zugänglich zu machen.<br />

Angespornt hat mich dabei die Beschreibung von Wyklif, dem Meister in Fragen der<br />

Schrift sowie dem Kenner der damaligen Wissenschaft. Verschiedene<br />

Schlüsselerlebnisse haben zu meinem heutigen Erkenntnisstand geführt. Stück für<br />

Stück haben sich die einzelnen Teile zusammengefügt. Als ich in den frühen 70er<br />

Jahren in Schottland studierte, öffnete mir das Studium des Alten Testaments die<br />

Augen für das Wirken Gottes innerhalb der verschiedenen Kulturkreise. Wie sollte<br />

ich diese Einsichten meiner Gemeinde übermitteln? Nur indem ich mir über mein<br />

eigenes Erbe Klarheit verschaffte. So widmete ich in den späteren 70er Jahren meine<br />

Aufmerksamkeit der Geschichte der Adventgmeinde und den Erfahrungen von Ellen<br />

White. Sorgfältig las ich ihre Zeugnisse und setzte die Entwicklung ihrer christlichen<br />

Erfahrung in Beziehung zu der Entwicklung ihrer Theologie. Mein Jahr <strong>als</strong><br />

Austauschlehrer in Deutschland (1980-81) ließ mich das Wechselspiel zwischen<br />

Kultur und Temperament tiefer empfinden. Ich kann diese fruchtbaren Erfahrungen<br />

jetzt vielseitig verwerten, je nach der Rolle, die ich <strong>als</strong> Ehemann, Vater, Prediger,<br />

Lehrer und Administrator gespielt habe. Jede dieser Rollen vermittelt eine andere<br />

Perspektive bei der Beobachtung, wie sich Menschen einer Autorität sowie anderen<br />

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