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INSPIRATION<br />

Mose und sprach: Weiß ich denn nicht, daß dein Bruder Aaron aus dem Stamm Levi<br />

beredt ist? Und siehe, er wird dir entgegenkommen, und wenn er dich sieht, wird er<br />

sich von Herzen freuen. Du sollst zu ihm reden und die Worte in seinen Mund legen.<br />

Und ich will mit deinem und seinem Munde sein und euch lehren, was ihr tun sollt.<br />

Und er soll für dich zum Volk reden; er soll dein Mund sein, und du sollst für ihn<br />

Gott sein.“ (2. Mose 4,14-16)<br />

Nach den fünf Mosebüchern war Mose seinem Bruder Aaron weit überlegen.<br />

Doch wir haben hier eine Verheißung vor uns, die besagt, daß Gott gewillt ist, beide<br />

Menschen in ihrer Aufgabe zu unterstützen.<br />

Als Baruch, der Sekretär Jeremias, gefragt wurde, wer denn nun wirklich der<br />

Verfasser der Schriftrolle sei, zeigten die Leute ein deutliches Interesse daran, die<br />

genaue Herkunft der darin enthaltenen Worte zu erfahren. Stammten sie vom<br />

auserwählten Propheten selbst oder von seinem Assistenten? Mit dieser Frage wird<br />

schon angedeutet, weshalb Propheten über ihre Sekretäre nie viel verlauten ließen.<br />

Möglicherweise war man schon in biblischer Zeit nicht davon überzeugt, daß es für<br />

einen Propheten ratsam ist, sich einen Sekretär zu halten.<br />

Die drei Stellen aus den Paulusbriefen deuten an, daß ein und derselbe inspirierte<br />

Verfasser auf unterschiedliche Weise von seinen Sekretären Gebrauch machen kann.<br />

Tertius nahm sich die Freiheit, seinen eigenen Namen samt Gruß an den Schluß des<br />

Römerbriefes zu setzen. Wir wissen nicht, wer Paulus beim Galaterbrief oder bei den<br />

Korintherbriefen unterstützt hat. Es ist aber denkbar, daß Paulus den Galaterbrief<br />

eigenhändig geschrieben hat und daß sein Kommentar in Kapitel 6, Vers 11 bedeutet,<br />

daß dies eine Ausnahme war.<br />

Was den Sekretär betrifft, der bei der Abfassung des 1. Korintherbriefes half, darf<br />

eines <strong>als</strong> sicher gelten: Er registrierte jedes Wort mit größter Sorgfalt. Das<br />

Selbstgespräch des Apostels im ersten Kapitel zeigt nicht nur, wie Inspiration vor<br />

sich gehen kann, sondern bezeugt auch, wie umsichtig der Assistent in diesem Fall<br />

zu Werke ging. Im Anschluß an seine Beschreibung von Mißständen und Spaltungen<br />

in der Gemeinde Korinth gibt Paulus seinen Gefühlen freien Lauf, wenn er ausruft:<br />

„Ich danke Gott, daß ich niemanden unter euch getauft habe,“ und fügt dann, sich<br />

eines Besseren besinnend, hinzu: „...außer Krispus und Gajus,“ und weiter geht es in<br />

seinem Argument: „damit nicht jemand sagen kann, ihr wäret auf meinen Namen<br />

getauft!“ Dann kommt ihm nochm<strong>als</strong> etwas in den Sinn: „Ich habe aber auch<br />

Stephanas und sein Haus getauft,“ – so läßt er fast entschuldigend verlauten. Wir<br />

spüren seine Verlegenheit, wenn er fortfährt: „sonst weiß ich nicht, ob ich noch<br />

jemand getauft habe.“ Dann kommt er zurück auf sein Anliegen und setzt<br />

leidenschaftlich hinzu:<br />

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