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INSPIRATION
es für sie wichtig, ja vielleicht sogar entscheidend, im Sinne eines Regelwerks zu
denken. Dabei gehen sie von verschiedenen Regelwerken aus, anstatt nur von einem
einzigen.
Dispensationalisten teilen die Weltgeschichte in sieben Zeitalter oder
„Dispensationen“ auf, von denen jede eine in sich geschlossene Sammlung von
göttlichen Gesetzen besitzt, die aber jeweils nur für einen bestimmten Zeitabschnitt
Geltung haben. Folglich sind sie der Meinung, daß die am Sinai gegebenen Gesetze
für Christen, die im gegenwärtigen Zeitalter der Gnade leben, bedeutungslos sind.
Diese Gesetze werden allerdings während des Tausendjährigen Reiches am Ende der
Zeiten wieder gültig sein. Es gibt Dispensationalisten, die folgerichtig die Auffassung
vertreten, daß dann sogar die alten Tieropfer wieder eingeführt werden.
Seit seinen Anfängen im 19. Jahrhundert hat sich der Dispensationalismus zu einer
echten Herausforderung traditioneller christlicher Bibelauslegung entwickelt. Populär
gemacht und systematisch entwickelt wurde diese Lehre mit Hilfe der
Randbemerkungen und Kommentare der Scofield-Bibel; weltweite Verbreitung fand
sie durch die lebhaften Endzeitbeschreibungen in den Büchern von Hal Lindsey
(beispielsweise Alter Planet Erde wohin?, Es gibt eine Antwort, Die Feuerflut und
Satan kämpft um die Welt).
Den Dispensationalisten muß zugute gehalten werden, daß sie die Vielfalt der
biblischen Gesetze erkannt haben. Ihr Sieben-Zeitalter-Konzept ist zweifellos
problematisch. Aber sie sind sich bewußt, daß es schwierig ist, aus der Bibel ein
einziges Regelwerk zu erstellen, nach dem Christen ihr Leben einrichten sollten.
Anstatt unterschiedliche Regelwerke vorauszusetzen, sind Adventisten in der
Lage, die Vielfalt der Schrift mit Hilfe eines einheitlichen Systems zu erklären. Wir
wollen kurz auf die wichtigsten Aspekte eingehen und sie dann in diesem Kapitel
weiterentwickeln.
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Biblisches Gesetz als Beispielsammlung,
die auf ewigen Prinzipien beruht
Die meisten Adventisten, die mit der „Entscheidungsserie“ von Ellen White vertraut
sind, werden diese Sichtweise wenigstens in ihren Grundzügen von dort kennen.
In meiner fünfteiligen Serie „From Sinai to Golgotha,“ die im Dezember 1981 im
Adventist Review erschien, versuchte ich zu zeigen, daß Ellen White selber eine
theologische Entwicklung durchlaufen hat, die von einem einfachen Regelwerk-
Modell zu einem Verständnis der Bibel als Beispielsammlung mit ewigen Prinzipien
führte, die auf ewigen Prinzipien beruht. Diese Sichtweise gründet sich allein auf die
Bibel, wir müssen nur die entsprechenden Bausteine zusammentragen.