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INSPIRATION<br />

doch andererseits tief in unserem Herzen einen starken und beständigen Glauben<br />

besitzen.<br />

Unser Schriftstudium würde allerdings großen Schaden leiden, wollten wir jetzt die<br />

Geschichten aus 2. Mose 2, Apostelgeschichte 7 und Hebräer 11 miteinander<br />

harmonisieren und zu einem einzigen Bericht zusammenschweißen. Wir sollten nicht<br />

darauf bestehen, daß Apostelgeschichte 7 und Hebräer 11 mit 2. Mose 2<br />

übereinstimmen müssen; ebensowenig wie wir zulassen dürfen, daß die Aussagen in<br />

Apostelgeschichte 7 und Hebräer11 die Interpretation von 2. Mose 2 diktieren.<br />

Lassen wir alle drei für sich selbst sprechen! Dann zeigt sich die Gefahr des Stolzes,<br />

die Gefahr der Auflehnung und die Schönheit eines beständigen Glaubens – drei<br />

Lehren aus einer einzigen Geschichte, die alle für unser heutiges Christenleben sehr<br />

bedeutsam sind.<br />

Wie wichtig es ist, daß wir inspirierten Schreibern die Freiheit zugestehen,<br />

biblische Textabschnitte einem übergeordneten Lehrziel anzupassen, läßt sich auch<br />

anhand der Geschichte der Adventbewegung veranschaulichen. Anders ausgedrückt<br />

(d. h. präziser, und damit wohl auch etwas kühner): Inspirierte Schreiber sollten<br />

Gläubige (d. h. solche, die nicht in einem speziellen Sinne inspiriert sind) nicht daran<br />

hindern, ihre eigene gottgegebene Verantwortung wahrzunehmen, den Schrifttext für<br />

sich selber auszulegen, auch wenn ihre Auslegung von der eines anerkannten<br />

inspirierten Schreibers abweichen mag.<br />

Mit anderen Worten: Wir müssen inspirierte Schreiber von der Verantwortung<br />

entbinden – einer Verantwortung, die sie nie für sich beansprucht haben –, die<br />

endgültigen Interpreten anderer inspirierter Aussagen zu sein. Falls das für meine<br />

adventistischen Leser noch nicht klar genug ist, möchte ich es offen aussprechen:<br />

Wir sollten von Ellen White nicht erwarten, daß sie die Bibel letztgültig kommentiert<br />

oder interpretiert. Zur Illustration möchte ich eine Episode aus der Adventgeschichte<br />

anführen, die uns helfen kann, das Gesagte besser zu verstehen.<br />

Es war anläßlich der Generalkonferenz von 1888. Worum es ging, läßt sich am<br />

besten verstehen, wenn wir zwei sich anscheinend widersprechende Aussagen von<br />

Ellen White einander gegenüberstellen. Sie entstammen einer Predigt, die sie am<br />

1. November vor den Delegierten der Generalkonferenz hielt (MS 15, 1888; siehe<br />

Anhang F). Dabei äußerte sie sich über E. J. Waggoners Bibelauslegung und seine<br />

Botschaft hinsichtlich der Gerechtigkeit durch den Glauben.<br />

„Gewisse Bibelauslegungen von Dr. Waggoner<br />

halte ich nicht für richtig.“<br />

„Was hier vorgetragen wurde, stimmt völlig mit<br />

dem Licht überein, das mir Gott durch all die<br />

Jahre meiner Erfahrung hindurch offenbart hat.“<br />

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