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VISIONEN<br />

Daß heißt aber, daß wir uns hüten sollten, unsere Bilder zu absoluten<br />

Vorstellungen zu machen. Als Adventisten haben wir diesbezüglich mehr Mühe mit<br />

den Schriften von Ellen White <strong>als</strong> mit der Bibel – so jedenfalls mein Eindruck. Im<br />

allgemeinen sind meine Studenten eher bereit, für biblische Visionen<br />

verschiedenartige Auslegungen zu akzeptieren, <strong>als</strong> für die von Ellen White. Und<br />

doch geht es um dasselbe Prinzip.<br />

Ich nehme an, daß die konservative Prägung unserer Gemeinschaft mit der<br />

Tatsache zusammenhängt, daß die Heiligtumslehre den ersten Adventisten zur<br />

Anerkennung des Sabbats verholfen hat. Ellen Whites Vision von der Bundeslade im<br />

himmlischen Heiligtum und vom vierten Gebot, das „von einem Kranz der<br />

Herrlichkeit umgeben“ war (FS 242), spielte ursprünglich eine Schlüsselrolle in<br />

unserer Bewegung – zum Teil auch noch heute.<br />

Ich bin zu dem Schluß gekommen, daß die Vision über den „Lichtkranz“ um das<br />

vierte Gebot <strong>als</strong> eindrucksvolles Bild verstanden werden will, das die Wichtigkeit der<br />

Sabbatheiligung hervorhebt. Die Vision sollte aber nicht <strong>als</strong> fotographisches Abbild<br />

der himmlischen Wirklichkeit verstanden werden.<br />

In diesem Zusammenhang möchte ich auf zwei hilfreiche Aussagen von Ellen<br />

White hinweisen. Sie enthalten die Mahnung, sich in der Vorstellung himmlischer<br />

Dinge nicht zu weit in das eine oder andere Extrem vorzuwagen.<br />

„Die Besorgnis, daß das zukünftige Erbe zu sinnlich erschiene, hat viele dahin<br />

gebracht, gerade die Wahrheiten zu vergeistigen, die uns veranlaßten, dieses Erbe <strong>als</strong><br />

unsere wahre Heimat zu betrachten. Christus versicherte seinen Jüngern, daß er<br />

hingehe, ihnen in des Vaters Haus die Stätte zu bereiten. Wer die Lehren des Wortes<br />

Gottes annimmt, wird hinsichtlich der himmlischen Wohnungen nicht völlig<br />

unwissend sein, und doch erklärt der Apostel Paulus: ‚Was kein Auge gesehen hat<br />

und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott<br />

bereitet hat denen, die ihn lieben‘.“ (1. Korinther 2,9) Die menschliche Sprache<br />

reicht nicht aus, um den Lohn der Gerechten zu beschreiben. Nur die werden dazu in<br />

der Lage sein, die ihn sehen. Kein sterblicher Verstand kann die Herrlichkeit des<br />

Paradieses Gottes begreifen.“ (GK 673.674)<br />

„Der Herr spricht zu den Menschen in einer unvollkommenen Sprache, damit der<br />

Mensch mit seinen geschwächten Sinnen und seiner getrübten Fassungskraft seine<br />

seine Worte verstehen kann. Darin zeigt sich Gottes Menschenfreundlichkeit. Er<br />

begegnet den gefallenen Menschen dort, wo sie sind. So vollkommen die Bibel in<br />

ihrer Einfachheit auch ist, hat sie dennoch die großen Gedanken Gottes nicht<br />

aufgenommen; denn unendliche Gedanken können nicht in die begrenzte Sprache<br />

menschlicher Gedanken eingehen. Viele meinen, die biblischen Ausdrücke seien<br />

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