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INSPIRATION<br />

zu ihnen gelangten.<br />

Das Mißverständnis, alle inspirierten Botschaften beruhten auf Visionen oder<br />

anderen Formen spezieller Offenbarung, ist tief in der Geschichte der Adventisten<br />

verwurzelt. In einem beeindruckenden Abschnitt aus ihrer Buchreihe Testimonies to<br />

the Church behandelt Ellen White dieses Thema im Zusammenhang mit ihrer<br />

eigenen Tätigkeit. Offenbar versuchten dam<strong>als</strong> gewisse Leute, ihre Probleme mit den<br />

Zeugnissen von Ellen White dadurch zu lösen, daß sie einige auf verbindliche<br />

Visionen zurückführten, während sie andere <strong>als</strong> das unverbindliche Produkt von<br />

Gerüchten hinstellten.<br />

Unter Anspielung auf ihre 45jährige Erfahrung antwortete sie darauf mit deutlichen<br />

Worten: „Kann ich ... jetzt noch in der gleichen Unwissenheit, derselben geistigen<br />

Unsicherheit und geistlichen Blindheit sein wie am Anfang dieser Erfahrung?<br />

Wollen meine Brüder sagen, daß Schw. White ein so schlechter Schüler gewesen ist,<br />

daß ihr diesbezügliches Urteil nicht klarer geworden ist <strong>als</strong> vor ihrem Eintritt in die<br />

Schule Christi, in der sie für dieses besondere Werk erzogen und geschult werden<br />

sollte?“<br />

„Ich möchte meinen Schöpfer nicht mit dem Eingeständnis entehren“, rief sie aus,<br />

„daß alle diese Erkenntnis und alle Entfaltung seiner gewaltigen Macht in meinem<br />

Wirken und in meiner Erfahrung nutzlos gewesen und daß dadurch meine<br />

Urteilskraft nicht entwickelt oder ich für sein Werk nicht brauchbarer geworden sei.“<br />

„Sollte ich nicht bestürzt sein, daß Männer und Frauen den gleichen Weg einschlagen<br />

und die gleichen Schwächen nähren, die andre Menschen gefährdeten und<br />

dem Werke Gottes geschadet haben, obwohl der Herr sie immer wieder gerügt hat?<br />

Viele verzagte Seelen sind durch das Gefühl ihrer Unvollkommenheit bedrückt und<br />

suchen dennoch gewissenhaft das zu tun, was Gott für richtig erklärt hat; ich weiß,<br />

daß der Herr mit Wohlgefallen auf ihre treuen Bemühungen herabschaut. – Soll ich<br />

diesen armen, ängstlichen Menschen nicht ein Wort zu ihrer Ermutigung sagen?“<br />

Ihre Schlußfolgerung macht deutlich, daß sich viele ihrer Aussagen nicht<br />

unmittelbar auf Offenbarungen gründen. „Soll ich nur deshalb schweigen, weil ich<br />

nicht durch ein besonderes Gesicht auf jeden einzelnen Fall hingewiesen worden<br />

bin?“ (2 Sch 268 [geschrieben 1889])<br />

Kurz gesagt: Prophetische Botschaften besitzen uneingeschränkte Autorität, ohne<br />

daß sie in jedem Fall auf eine spezielle, übernatürliche Offenbarung zurückgehen.<br />

Wo immer die Schrift den Anspruch auf solche besonderen Offenbarungen geltend<br />

macht, sollten wir ihn anerkennen. Große Teile der Schrift aber erheben keinen<br />

solchen Anspruch. Daran sollten wir denken, wenn wir Geschichtsbücher, Psalmen,<br />

Sprüche, Evangelien und Briefe studieren.<br />

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