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OFFENBARUNG, INSPIRATION UND ILLUMINATION<br />

selber zu vergleichen, zitiere ich die beiden Abschnitte unter Hervorhebung der<br />

Hauptaussagen in Kursivschrift:<br />

M. C. Wilcox (1911)<br />

„4. Wo finden wir Inspiration?<br />

Was ist inspiriert: der griechische<br />

Originaltext des Neuen Testaments oder die<br />

englische Übersetzung oder beides?<br />

Der Originaltext natürlich; die Worte,<br />

die der Prophet und Apostel gebrauchte.<br />

Nicht die Person war inspiriert, sondern das<br />

von Gott eingeflößte Wort. ‚Alle Schrift ist<br />

[im wörtlichen Sinne] von Gott eingehaucht‘<br />

(2. Timotheus 3,16).“<br />

(Der Text in der eckigen Klammer stammt<br />

von Wilcox selber.)<br />

E. G. White (1886; veröffentlicht 1958)<br />

„Die Bibel wurde von inspirierten Menschen<br />

geschrieben, aber es ist nicht die Art, wie<br />

Gott seine Gedanken ausdrückt, sondern wie<br />

es Menschen tun. Nicht Gott <strong>als</strong> Autor wird<br />

dargestellt. Menschen werden oft sagen, ein<br />

solcher Ausdruck sei nicht göttlich. Aber<br />

Gott hat sich in der Bibel nicht in Worten,<br />

Logik und Rhetorik einem Test unterziehen<br />

wollen. Die Autoren der Bibel waren Gottes<br />

Schreiber, nicht seine Feder. Halte dir doch<br />

die verschiedenen Schreiber vor Augen!<br />

Nicht die Worte der Bibel sind inspiriert,<br />

sondern die Menschen. Die Inspiration<br />

bezieht sich nicht auf die Worte oder<br />

Ausdrücke des Menschen, sondern auf ihn<br />

selbst. Er ist es, der unter dem Einfluß des<br />

Heiliges Geistes mit Gedanken erfüllt wird.<br />

Doch die Worte tragen den Stempel der<br />

jeweiligen Persönlichkeit. Der göttliche<br />

Geist hat sich mitgeteilt. Der göttliche Geist<br />

und Wille verbinden sich mit dem Geist und<br />

Willen des Menschen. Auf diese Weise<br />

werden die Worte des Menschen zum Wort<br />

Gottes.“<br />

(1 FG 20.21)<br />

Viele Schwierigkeiten bei der Auslegung der Schrift können wesentlich leichter<br />

behoben werden, wenn die Person und nicht das Wort <strong>als</strong> inspiriert angesehen wird,<br />

wenn man begreift, daß die Bibel nicht Gottes Denk- und Ausdrucksweise enthält<br />

und er sich in puncto Worte, Logik und Rhetorik nicht zu verantworten hat. Die<br />

Bedeutung dieser wichtigen Erkenntnis wird in den folgenden Kapiteln erklärt.<br />

Der krasse Gegensatz zwischen den Aussagen von Wilcox im Jahre 1911 und<br />

denen von Ellen White im Jahre 1886 überrascht uns vielleicht. Aber es muß berücksichtigt<br />

werden, daß die Sätze von Ellen White erst 1958 veröffentlicht wurden.<br />

Und in Anbetracht der äußerst konservativen Reaktion bei der Erörterung der Inspiration<br />

während der Bibelkonferenz von 1919 ist es nicht verwunderlich, daß Ellen<br />

Whites Argumente für eine Personal- oder Gedankeninspiration kaum Beachtung<br />

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