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DER KANON<br />

meisten Bibeln der Reformationszeit übernommen wurde. 1626 erschienen einige<br />

Exemplare der englischen King James Version ohne die Apokryphen. 1827<br />

schließlich gaben die britischen und amerikanischen Bibelgesellschaften bekannt, sie<br />

würden künftig „in ihren gedruckten Exemplaren der englischen Bibel diejenigen<br />

Bücher, oder Teile davon, die gemeinhin Apokryphen genannt werden, nicht weiter<br />

verbreiten.“ (IDB 1:165)<br />

Als Reaktion auf die Bestrebungen der Reformatoren, die Apokryphen rangmäßig<br />

herabzusetzen, wählte die römisch-katholische Kirche den entgegengesetzten Weg<br />

und bestätigte deren vollen kanonischen Status. Das Konzil von Trient erklärte 1546,<br />

daß verflucht sei, wer sich weigere, alle in der Vulgata enthaltenen Bücher <strong>als</strong> heilig<br />

und kanonisch anzuerkennen. Diese Entscheidung wurde durch das Vatikanische<br />

Konzil 1870 gestützt.<br />

Eine abschließende Bemerkung über die Geschichte des Kanons betrifft die<br />

Adventisten. In einem der frühesten adventistischen Traktate mit dem Titel A Word<br />

to the „Little Flock“ (1846) wies James White in Fußnoten auf einige Texte aus den<br />

protestantischen Apokryphen hin, <strong>als</strong> er die Visionen von Ellen White mit<br />

Bibelstellen versah. Möglicherweise benutzte die White-Familie eine Bibel aus der<br />

Zeit vor 1827, die noch die Apokryphen enthielt. Die Ausgabe des Advent Review<br />

and Sabbath Herald vom 5. August 1851 enthielt auf Seite 8 den Hinweis, daß ein<br />

gewisser E. L. Chamberlain im Besitz von 50 Exemplaren einer Taschenbuchausgabe<br />

der Apokryphen sei, die er zum Gegenwert von 25 Cents zum Verkauf anbiete.<br />

Was auch die Gründe für die offensichtliche Anerkennung der Apokryphen durch<br />

die frühen Adventisten gewesen sein mögen, es ist festzuhalten, daß Ellen White und<br />

ihr Mann sich sehr bald dem offiziellen protestantischen Kanon zuwandten und<br />

daran zeitlebens festhielten. Dies entspricht bis heute der adventistischen Haltung.<br />

Zusammenfassung<br />

Den meisten von uns würde es sicher schwer fallen, anhand verschiedener kanonischer<br />

und nicht-kanonischer Bücher selber zu bestimmen, welche wirklich in<br />

den Kanon gehören und welche nicht. Solange wir auf uns selbst gestellt sind, kommen<br />

wir leicht zu f<strong>als</strong>chen Schlußfolgerungen. Zwar führt Gott jeden von uns<br />

persönlich, aber bezüglich des Kanons hat er es vorgezogen, die Gemeinschaft der<br />

Gläubigen <strong>als</strong> Gesamtheit zu leiten. Deshalb hören wir aufmerksam auf die, die uns<br />

vorangegangen sind und die Leitung durch den Geist bestätigt haben. Wir<br />

akzeptieren ihre Entscheidung und ihre Bibel <strong>als</strong> unsere Entscheidung und unsere<br />

Bibel. Das ist dann das Buch, das unser Leben auch heute bestimmt.<br />

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