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OFFENBARUNG, INSPIRATION UND ILLUMINATION<br />

Göttliche Inspiration? Immer. Spezielle Offenbarung? Manchmal – und ganz<br />

bestimmt dort, wo uns die Bibel das sagt.<br />

Inspiration<br />

Unabhängig davon, wie wir das Wort Inspiration im täglichen Sprachgebrauch<br />

verwenden, hat es eine besondere Bedeutung im Zusammenhang mit der Heiligen<br />

Schrift. Ein Sonnenuntergang kann inspirierend sein, ein Trainer will sein Team zu<br />

einer großartigen Leistung inspirieren, ein Pastor mag eine inspirierende Predigt<br />

halten. Doch all das trägt den Charakter des Gewöhnlichen im Vergleich zu dem,<br />

was Christen darunter verstehen, wenn sie 2. Timotheus 3,16 zitieren: „denn alle<br />

Schrift [ist] von Gott eingegeben“.<br />

Gewiß verstehen nicht alle Christen unter der Inspiration von 2. Timotheus 3,16<br />

ein und dasselbe. Da das griechische Wort theópneustos so viel bedeutet wie „von<br />

Gott eingehaucht“, haben einige daraus eine verbale Inspiration oder gar ein wörtliches<br />

Diktat abgeleitet.<br />

In seinem Buch Theopneustia legt beispielsweise François Louis Gaussen, ein<br />

renommierter Schweizer Protestant des 19. Jahrhunderts, diesen Standpunkt dar.<br />

Seine engagierte Argumentation hat auch bei Adventisten deutliche Spuren hinterlassen.<br />

Einem Schreiben von Willie White an LeRoy Froom aus dem Jahre 1928 zufolge<br />

vertraten Adventisten im allgemeinen die gemäßigte Sicht der „Gedankeninspiration“<br />

(siehe Anhang B). Als jedoch W. W. Prescott, der Rektor des Battle Creek College,<br />

Gaussens Buch Theopneustia in die Hand bekam, nahm er eine extremere Haltung<br />

ein und verteidigte diese Sicht am College. Wie Willie White sagte, „hatte die<br />

Annahme dieser Lehre durch die Studenten des Battle Creek College und viele<br />

andere, einschließlich von S. N. Haskell, zur Folge, daß in unserem Werk immer<br />

mehr Fragen auftauchten und endlose Verwirrung gestiftet wurde.“ (3 SM 454)<br />

Fragen und Verwirrung – das erscheint vielleicht übertrieben, aber was damit gemeint<br />

ist, wird uns schmerzlich bewußt, wenn wir die adventistische Geschichte<br />

näher betrachten.<br />

Anläßlich der Bibelkonferenz von 1919 gewährte Prescott einen Einblick in seine<br />

persönlichen Schwierigkeiten bezüglich der Inspiration. Er räumte ein, daß er stark<br />

verunsichert war, <strong>als</strong> Ellen White ihn um Mithilfe bei der Revision der Belegstellen<br />

im Buch Der Große Kampf bat. Er übernahm schließlich diese Aufgabe, mußte aber<br />

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