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INSPIRATION<br />

Saturn 8 10 9 (10) 10 17 20<br />

Da wissenschaftliche Lehrbücher schnell veralten, stellt sich hier eine<br />

interessante Frage: Zu welchem Zeitpunkt soll eine Offenbarung mit der<br />

Wissenschaft übereinstimmen? Vielleicht sollte uns diese Frage nicht allzu stark<br />

beschäftigen. Offenbarung hat es mit praktischen Belangen zu tun. Falls der Herr<br />

beispielsweise Ellen White die 16 Monde des Jupiter sowie die 20 Monde des Saturn<br />

gezeigt hätte (siehe Newsweek-Artikel vom 4.9.1989 von Sharon Begley und Mary<br />

Hager, „A Fantastic Voyage to Neptune“), hätte Joseph Bates diese Vision<br />

vermutlich anhand der Fakten bewertet, die ihm dam<strong>als</strong> bekannt waren (Jupiter mit<br />

4 und Saturn mit 8 Monden) – und somit die Prophetin widerlegt.<br />

Die Beschränkungen von Zeit und Umständen, von Kultur und menschlichem<br />

Wissen bilden gewisse Grenzen, innerhalb derer Offenbarung wirksam werden kann.<br />

Wenn Jesus, Gottes höchste Offenbarung, Menschengestalt annahm, „um jeden zu<br />

erreichen“ (1 FG 20), dürfen wir uns fragen, ob dieses Prinzip nicht auch auf alle<br />

geringeren Offenbarungen anwendbar ist. Das würde bedeuten, daß, obwohl wir<br />

keine absolute wissenschaftliche Gültigkeit für prophetische Botschaften<br />

beanspruchen können, doch ihr praktischer Wert bedeutend erhöht wird. Zu einem<br />

guten Unterricht gehören immer einleuchtende Illustrationen, die konkret,<br />

verständlich und dem Bedürfnis des Lernenden angepaßt sind. Sie weisen auf die<br />

Wahrheit hin, sind aber nicht mit ihr selber zu verwechseln.<br />

Zusammenfassend bin ich der Meinung, daß wir gerade von wissenschaftlichen<br />

und historischen Aussagen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt <strong>als</strong> „wohlbekannt<br />

und allgemein bestätigt“ gelten, erwarten können, daß sie von einem inspirierten<br />

Verfasser in späteren Auflagen „verbessert“ werden, sofern neue Informationen<br />

vorliegen. Ob es nun um die Zahl der Israeliten geht, die Ägypten verließen, oder um<br />

die Anzahl der Monde, die um Saturn und Jupiter kreisen – immer sehen wir uns<br />

„wohlbekannten und allgemein bestätigten“ Tatsachen gegenüber, die aufgrund<br />

flüchtiger Lektüre schnell Anerkennung finden, eben gerade weil sie so bekannt und<br />

allgemein anerkannt sind.<br />

So wie wir die Anzahl der Monde, die um Jupiter oder Saturn kreisen, nach den<br />

Erkenntnissen von 1846 oder 1919 heute nicht mehr akzeptieren können, so ist es<br />

auch sinnvoll, die Zahl der am Exodus beteiligten Menschen neu zu überdenken,<br />

selbst wenn wir uns dabei bewußt sind, daß einige vor dem „rutschigen Abhang“<br />

zurückschrecken. Wenn es uns aber gelingt, die Tatsache des Exodus von der Frage<br />

zu trennen, wie viele Menschen daran beteiligt waren, werden wir die grundlegenden<br />

Merkmale eines konservativen biblischen Glaubens aufrechterhalten können und<br />

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