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Kapitel 18
Inspirierte Schreiber zitieren
inspirierte Schreiber
Übersicht: Betrachten wir die Schrift als Beispielsammlung, so bedeutet das, daß
ein inspirierter Schreiber nicht der endgültige Interpret eines anderen Schreibers sein
kann. Beide sind durch eine höhere Instanz zu bewerten. Das Alte Testament war
logischerweise der erste Prüfstein, an dem die Aussagen Jesu, der Apostel und
letztlich des ganzen Neuen Testaments gemessen wurden (vgl. Lukas 24,44). Das
aber erlaubt uns nicht, im Gegenzug das Alte Testament ausschließlich im Licht des
Neuen zu interpretieren! Da nun einmal beide Testamente zum biblischen Kanon
gehören, muß all ihren Verfassern zugestanden werden, für sich selber zu sprechen.
Schlüsseltexte
Hosea 11,1-3: „Als Israel jung war, hatte ich ihn lieb und rief ihn, meinen Sohn,
aus Ägypten; aber wenn man sie jetzt ruft, so wenden sie sich davon und opfern den
Baalen und räuchern den Bildern. Ich lehrte Ephraim gehen und nahm ihn auf meine
Arme; aber sie merkten’s nicht, wie ich ihnen half.“
Matthäus 2,14-15: „Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit
sich bei Nacht und entwich nach Ägypten und blieb dort bis nach dem Tod des
Herodes, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da
spricht: ‚Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.‘“
Laßt die Schreiber für sich selber sprechen!
Zu Beginn dieses Kapitels wage ich eine kühne Behauptung: Die Schriften eines
inspirierten Schreibers sollten nie als endgültige Interpretation der Schriften eines
anderen inspirierten Schreibers betrachtet werden. Anders ausgedrückt und speziell
auf die Bibel bezogen: Das Neue Testament sollte nicht dazu herhalten, das Studium
des Alten Testaments zu vernachlässigen. Letztlich sollte jeder einzelne Abschnitt,
der durch Inspiration vermittelt wurde – und das heißt die gesamte Bibel – für neue
Einsichten und Auslegungen offenbleiben.
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