pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken
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B Planung <strong>und</strong> Ablauf des Forschungsprojektes<br />
B 4 Material <strong>und</strong> Methoden<br />
B 4.2 Ökonomisch-ökologische Analysen <strong>und</strong> Bewertungen<br />
Ein Mulch, d.h. die direkte Bedeckung an der Bodenoberfläche mit pflanzlichem (z.B. Ernterückstände)<br />
oder anderem Material, ist besonders wirksam (SCHWERTMANN u.a. 1987). Daher<br />
spielt auch die Art der Bodenbearbeitung eine große Rolle. Es muss bei der Berechnung<br />
der C-Faktoren berücksichtigt werden, ob diese konventionell, d.h. mit wenigen Ernterückständen<br />
auf der Bodenoberfläche, konservierend, bei der die Ernterückstände nur flach eingearbeitet<br />
werden, oder aber in Form einer Direktsaat ohne Bodenbearbeitung erfolgt (FELDWISCH<br />
u.a. 1998).<br />
Des weiteren ist die jeweilige Fruchtfolge für die Höhe des C-Faktors von elementarer Bedeutung.<br />
Mit einem steigenden Maisanteil in Mais-Getreidefruchtfolgen steigt der C-Faktor <strong>und</strong><br />
somit die Erosionsgefahr stark an. Auch ein höherer Hackfruchtanteil sorgt für einen leicht steigenden<br />
C-Faktor. Günstig für eine Erosionsminderung ist dagegen ein hoher Anteil mit mehrjährigen<br />
Futterpflanzen wie Klee, Kleegras oder Luzerne (FELDWISCH u.a. 1998).<br />
Durch die unterschiedlichen Fruchtfolgen <strong>und</strong> Bewirtschaftungsformen kann der C-Faktor im<br />
Idealfall bei Direktsaat <strong>und</strong> einem hohen Futterpflanzenanteil auf bis zu 0,01 sinken, bei Mais-<br />
Getreidefruchtfolgen mit hohem Maisanteil <strong>und</strong> konventioneller Bodenbearbeitung kann dieser<br />
Wert allerdings auf bis zu 0,4 ansteigen. Für die Modellberechnungen wird für den C-Faktor der<br />
Wert 0,4 angenommen, der diesem ungünstigen Fall entspricht. Da die untersuchten Betriebe<br />
allerdings durchweg konventionelle Bodenbearbeitung betreiben <strong>und</strong> alle einen mehr oder weniger<br />
großen Maisanteil in ihrer Fruchtfolge haben, ist dies durchaus gerechtfertigt (FELD-<br />
WISCH u.a. 1998).<br />
Erosionsschutzfaktor (P-Faktor)<br />
Mit dem Erosionsschutzfaktor werden die Schutzwirkungen von Kontur- <strong>und</strong> Streifennutzung<br />
quantifiziert. Terrassierungsmaßnahmen beeinflussen sowohl den LS- als auch den P-Faktor,<br />
da die erosive Hanglänge verkürzt wird (L-Faktor) <strong>und</strong> innerhalb der Terrassen quer bewirtschaftet<br />
wird (P-Faktor). Der P-Faktor gibt das Verhältnis des Bodenabtrages bei Anwendung<br />
von Schutzmaßnahmen zudem ohne diese Maßnahmen an. Ein optimaler Erosionsschutz<br />
durch Konturnutzung ist dann gegeben, wenn Bodenbearbeitung <strong>und</strong> Aussaat genau quer zum<br />
Hang parallel zu den Höhenlinien verlaufen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass alle<br />
Maßnahmen (auch Düngung <strong>und</strong> Pflanzenschutz) quer zum Hang erfolgen. Die Konturnutzung<br />
ist allerdings nur bei schwach erosiven Niederschlägen wirksam. Bei starken Regenfällen wird<br />
sie wirkungslos, da sich das Wasser in den quer zum Hang laufenden Furchen <strong>und</strong> Fahrspuren<br />
ansammelt, diese schließlich durchbricht <strong>und</strong> es dann zu Rillen <strong>und</strong> Grabenerosion kommt<br />
(SCHWERTMANN u.a. 1987).<br />
Für das KEM wurde für diesen Faktor ein konstanter Wert gewählt (P-Faktor = 1), da die Konturnutzung<br />
durch die Schlageinteilung, insbesondere bei der kleinstrukturierten Landwirtschaft<br />
in den alten B<strong>und</strong>esländern, dem Bewirtschafter praktisch vorgegeben ist (KILIAN 2000). Eine<br />
Bewertung der Zweckmäßigkeit dieser Erosionsschutzmaßnahmen sollte konkret unter Berücksichtigung<br />
der geographischen Lage direkt vor Ort erfolgen, denn gerade bei Hangneigungen<br />
von 3 - 8 % können bei diesem Faktor große Erfolge bei der Erosionsminderung erzielt<br />
werden (SCHWERTMANN u.a. 1987).