17.11.2012 Aufrufe

pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken

pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken

pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

C Ergebnisse<br />

C 2 Ergebnisse des ökonomisch-ökologischen KE-Modells<br />

C 2.2 Externe Effekte<br />

C 2.2.1.2 Schwermetallgehalte im Getreide<br />

Die Schwermetallgehalte im Getreide, das heißt im Endeffekt in unseren Nahrungsmitteln, sind<br />

in erster Linie von zwei Faktoren abhängig. Der erste Faktor wird gekennzeichnet durch die jeweiligen<br />

Schwermetallgehalte im Boden <strong>und</strong> der zweite Faktor durch die Mobilisierung, die in<br />

vorrangig vom pH-Wert oder auch vom jeweiligen Humusgehalt abhängt. Eine direkte Kontamination<br />

der Pflanzen über die Luft ist dagegen von geringerer Bedeutung (SCHEFFER <strong>und</strong><br />

SCHACHTSCHABEL 2002).<br />

Die Schwermetallgehalte in den Böden liegen in Deutschland in den meisten Fällen unter den<br />

in Tabelle 64 genannten Grenzwerten. Allerdings gibt es auch Böden, die diese Grenzwerte<br />

zum Teil um ein vielfaches überschreiten <strong>und</strong> somit eine Kompostausbringung nach der Bioabfallverordnung<br />

verbieten (BUNDESGESETZBLATT 1998). Zum einen gibt es hierfür menschliche<br />

Ursachen, wie den jahrh<strong>und</strong>erte langen Erzabbau im Harz , der zu einer starken Kontamination<br />

der Böden im Harzvorland geführt hat (KÖSTER <strong>und</strong> MERKEL 1982). Zum anderen gibt<br />

es aber auch natürliche Gründe für sehr starke Kontaminationen. Durch entsprechende Ausgangsgesteine<br />

bedingt gibt es in Deutschland Flächen, welche die Grenzwerte der Bioabfallverordnung<br />

um teilweise den Faktor 100 oder 200 überschreiten (PAPKE 1981, SCHEFFER<br />

<strong>und</strong> SCHACHTSCHABEL 2002).<br />

Dennoch ist auf diesen stark kontaminierten Flächen eine Landbewirtschaftung möglich. Der<br />

zweite Faktor, die Schwermetallmobilisierung, ist nämlich ebenfalls von großer Bedeutung. Mit<br />

steigendem pH-Wert sinken die Mobilisierungsraten der einzelnen Schwermetalle sehr stark<br />

ab, wobei es zwischen den verschiedenen Schwermetallen größere Unterschiede hinsichtlich<br />

der Mobilität gibt (HERMS <strong>und</strong> BRÜMMER 1984). Auch ein hoher Humusgehalt kann zu einer<br />

Reduktion der mobilen Schwermetalle führen, wie dies beim Quecksilber beispielsweise sehr<br />

deutlich der Fall ist. Die organische Substanz ist in der Lage, das Quecksilber zu immobilisieren<br />

<strong>und</strong> eine toxische Wirkung weitestgehend zu verhindern (SCHEFFER <strong>und</strong> SCHACHT-<br />

SCHABEL 2002). Die wichtigsten Möglichkeiten zur Verhinderung der Schwermetallmobilisierung<br />

sind in Tabelle 67 zusammengefasst aufgeführt. So können beispielsweise durch eine intensive<br />

Kalkung auch stark belastete Böden in Bewirtschaftung genommen werden, auf denen<br />

vorher ein zu niedriger pH-Wert für eine hohe Schwermetallmobilisierung sorgte.<br />

Tabelle 67 Möglichkeiten zur Verhinderung der Schwermetallmobilisierung in den Böden.<br />

Schwermetalle<br />

Cd Cr Cu Hg Ni Pb Zn<br />

pH-Wert >6,5 >4,5 >6,0 - >5,5 >4,5 >6,0<br />

Humusgehalt - - - hoch - - -<br />

Quelle: SCHEFFER, F., SCHACHTSCHABEL, P., Lehrbuch der Bodenk<strong>und</strong>e, S. 336-390, eigene<br />

Darstellung<br />

223

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!