pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken
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B Planung <strong>und</strong> Ablauf des Forschungsprojektes<br />
B 2 Stand von Wissenschaft <strong>und</strong> Technik<br />
B 2.1 Kompostverwertung - <strong>pflanzenbauliche</strong> <strong>Vor</strong><strong>teilswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>mögliche</strong> <strong>Risiken</strong><br />
Andererseits verbesserte Kompost nach PETERSEN <strong>und</strong> STÖPPLER-ZIMMER (1996) die<br />
Qualität von Feldgemüse (Senkung der Nitratgehalte in Weißkohl, Erhöhung der Mineralstoffgehalte<br />
in Kartoffeln) sowie nach KLASINK <strong>und</strong> STEFFENS (1995) den Rohproteingehalt von<br />
Triticale <strong>und</strong> den Stärkegehalt von Kartoffeln, während GRÖBLINGHOFF <strong>und</strong> OEHMICHEN<br />
(1995) bei Getreide, Winterraps <strong>und</strong> Zuckerrüben keine Qualitätsbeeinflussung beobachten<br />
konnten. HARTMANN (2002) konnte nach Kompostanwendung eine verstärkte Mykorrhizaausbildung<br />
bei Mais, BEßLER (2002) eine bessere Lagerfähigkeit von Möhren feststellen.<br />
Vereinzelt werden auch suppressive Kompostwirkungen berichtet, deren Ergebnisse RINGER<br />
(1998) zusammenfasst. Stichpunktartig sind folgende Ergebnisse zu nennen: Reduzierung des<br />
Befalls von Spargelpflanzen mit Stemphylium botryosum (STÜTZEL <strong>und</strong> BLOOM 2000), Unterdrückung<br />
von Wurzelbrand bei Roten Beten (SCHÜLER u.a. 1990), Verminderung des Befalls<br />
von Gurken mit Pythium aphanidermatum sowie von Baumwolle mit Rhizoctonia solani<br />
(HADAR u.a. 2000).<br />
B 2.1.2.2 Bodenphysikalische <strong>und</strong> bodenbiologische Wirkungen<br />
Zu den verschiedenen bodenverbessernden Kompostwirkungen in der Landwirtschaft liegen<br />
jüngere systematische Studien vor (Review in DICK <strong>und</strong> MCCOY 1993, POLETSCHNY 1995,<br />
GIUSQUIANI u.a. 1995, STEFFENS u.a. 1996, PETERSEN <strong>und</strong> STÖPPLER-ZIMMER 1996,<br />
INFU 1999, TIMMERMANN u.a. 1999), die die bodenbiologischen <strong>und</strong> bodenphysikalischen<br />
Kompostwirkungen im Zusammenhang beschreiben. HARTMANN (2002) liefert hierzu einen<br />
aktuellen umfassenden Beitrag standortgerechter Kompostanwendung. Untersuchungen zur<br />
Bodenphysik in Verbindung mit Erträgen finden sich bei EBERTSEDER (1997), AGGELIDES<br />
<strong>und</strong> LONDRA (2000), PISSAREK <strong>und</strong> PRALLE (2001) <strong>und</strong> BOHNE (2002). Rein bodenphysikalische<br />
Langzeitauswirkungen organischen Düngers beschreiben KÖRSCHENS <strong>und</strong> WALD-<br />
SCHMIDT (1995), BECHER (1996) <strong>und</strong> LEINWEBER u. a. (1997).<br />
Allgemein weisen die Autoren auf die Anhebung des Humusgehaltes durch Kompostgaben hin<br />
<strong>und</strong> belegen quantitative Verbesserungen der bodenphysikalischen Parameter, wie Wasser-<br />
bzw. Lufthaushalt, Bodenstruktur <strong>und</strong> Temperaturhaushalt. Überwiegend wird eine Erhöhung<br />
des Porenvolumens <strong>und</strong> ein Anstieg der Wasserkapazität <strong>und</strong> der nutzbaren Feldkapazität<br />
festgestellt. Die Zunahme des Porenvolumens wird durch einen Anstieg des Grobporenanteils<br />
(EBERTSEDER 1997, KIRCHMANN <strong>und</strong> GERZABEK 1999 1 , MARINARI u. a. 2000) bzw. des<br />
Mittel- <strong>und</strong> der Grobporenanteils zu Lasten der Feinporen (STEFFENS u.a. 1996, HARTMANN<br />
2002) bewirkt. Der Anteil von weiten, möglichst kontinuierlichen vertikalen Grobporen (>50 µm)<br />
ist aufgr<strong>und</strong> der Belüftung <strong>und</strong> Erwärmung vor allem für das Wurzelwachstum <strong>und</strong> die Wasserdurchleitung<br />
(Infiltration) im Boden entscheidend. So konnte POLETSCHNY (1995) eine Zunahme<br />
von Regenwurmröhren nach Kompostgaben feststellen. Eine Zunahme der Wasserhaltefähigkeit<br />
hingegen kann auf einen Anstieg der engen Grob- <strong>und</strong> Mittelporen zurückgeführt<br />
werden, was eine erhöhte Wasserverfügbarkeit der kompostbehandelten Böden bei unterschiedlichen<br />
Wasserspannungszuständen bewirken kann <strong>und</strong> sich in einer erhöhten nutzbaren<br />
Feldkapazität ausdrückt (vgl. auch GIUSQUIANI u. a. 1995, MAMO u.a. 2000, NAEINI <strong>und</strong><br />
COOK 2000). Das Wasserhaltevermögen wird zudem von der Zufuhr quellfähiger organischer<br />
1 Gleichzeitig wurde auch der Feinporenanteil erhöht, der an organischer Substanz angereichert war.<br />
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