pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken
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128<br />
C Ergebnisse<br />
C 1 Nachhaltige Kompostverwertung - <strong>Vor</strong><strong>teilswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>mögliche</strong> <strong>Risiken</strong><br />
C 1.2 Kompostwirkungen in Dauer-Feldversuchen<br />
Zufuhren mit Kompost (Stufe K2 jährlich 180 kg/ha N, vgl. Abbildung 16), die hohe Mineralisierungsrate<br />
der organischen Substanz der Gaben an Frischkompost, die schon im Versuchszeitraum<br />
1995 - 1997 festgestellt wurde (TIMMERMANN, KLUGE u.a. 1999), <strong>und</strong> die vergleichsweise<br />
hohe biologische Aktivität des schluffigen Lehmbodens infrage (vgl. Punkt C 1.2.2.3).<br />
Der Standort Stockach ist Beleg dafür, dass unter bestimmten, oben geschilderten Bedingungen<br />
entgegen dem allgemeinen Trend mit erhöhten löslichen N-Anteilen nach regelmäßiger<br />
Kompostanwendung gerechnet werden muss. Sie sind im N-Düngungsmanagement entsprechend<br />
zu berücksichtigen, damit N-Auswaschungen in das Gr<strong>und</strong>wasser sicher vermieden<br />
werden können.<br />
Da alle Versuche im Jahre 1998 kumulative Kompostgaben erhalten haben, die dem Dreifachen<br />
der jährlichen Gaben entsprechen, ermöglicht das Projekt auch Aussagen dazu, inwieweit<br />
sich überhöhte Kompostgaben auf die Nmin-Situation von Böden auswirken. Im Mittel<br />
aller Versuche waren zu den Terminen Ernte <strong>und</strong> Spätherbst keine dramatischen Anhebungen<br />
im Vergleich zur Kontrolle ohne Kompost festzustellen. Auf dem Standort Nr. 5 (Ellwangen), einem<br />
tonig-lehmigen Boden, führten die überhöhten Kompostgaben sogar zu Absenkungen der<br />
hohen Nmin-Gehalte 39 - ein Beleg für die N-immobilisierende Wirkung der großen Mengen an<br />
zugeführter organischer Substanz. Lediglich der biologisch aktive Standort Nr. 4 (Stockach) reagierte<br />
mit deutlichen Anhebungen der Nmin-Gehalte im Spätherbst von 35 kg/ha (Stufe K2)<br />
sowie 70 kg/ha (Stufe K3). Eine kumulative Kompostgabe führt demnach nicht generell, sondern<br />
nur unter bestimmten Bedingungen (hohe biologische Aktivität des Bodens), wie sie z.B.<br />
am Standort Nr. 4 vorliegen, zu spürbar erhöhten, eventuell bedenklichen Nmin-Gehalten.<br />
Zusammenfassend bestätigen die inzwischen mehrjährigen Kompost-Dauerversuche frühere<br />
Beobachtungen (TIMMERMANN, KLUGE u.a. 1999), dass der lösliche N-Pool des Bodens<br />
durch Kompostgaben allein nur ganz allmählich, entsprechend der langsam einsetzenden Mineralisierung<br />
der organischen Substanz angehoben wird. Auch sehr hohe, pflanzenbaulich<br />
nicht übliche Kompostgaben verursachen nachweislich keine plötzlichen <strong>und</strong> ökologisch bedenklichen<br />
Erhöhungen der Nmin-Gehalte. Bei zu hoher N-Ergänzungsdüngung sind allerdings<br />
unerwünschte Steigerungen des löslichen N-Pools wahrscheinlich. Zu beachten sind stets die<br />
Boden- <strong>und</strong> Klimabedingungen am Standort, die offenk<strong>und</strong>ig einen großen Einfluss auf die Höhe<br />
<strong>und</strong> Verteilung der löslichen N-Anteile im Jahresverlauf haben.<br />
C 1.2.2.1.4 Schwermetallgehalte<br />
Schwermetall-Gesamtgehalte<br />
Die Schwermetall-Gesamtgehalte der Böden haben sich im Mittel der Versuchsstandorte durch<br />
die regelmäßige Kompostanwendung kaum verändert (vgl. Anhang A 1.1, Punkt 2., Tabellen 1-<br />
06 bis 7-06). So blieben die Gehalte an Pb, Cd, Cr, Ni <strong>und</strong> Hg - mit wenigen Ausnahmen - unter<br />
Berücksichtigung der Variantenstreuung der Versuche, selbst bei überhöhten Kompostgaben<br />
(Stufe K3), auf dem gleichen Niveau wie die Gehalte der Kontrollvarianten ohne Kompost<br />
39<br />
Standort Nr. 5 (Ellwangen) wies zur Versuchsanlage im Frühjahr 1998 hohe Nitratüberhänge aus der<br />
vorherigen Bewirtschaftung auf.