pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken
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C Ergebnisse<br />
C 1 Nachhaltige Kompostverwertung - <strong>Vor</strong><strong>teilswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>mögliche</strong> <strong>Risiken</strong><br />
C 1.3 Gesamteinschätzung <strong>und</strong> Schlussfolgerungen<br />
Nt-Gehaltes mit Spannweiten von 0 - 10 % - signalisiert, dass von der N-Gesamtzufuhr nur ein<br />
geringer Anteil sofort pflanzenverfügbar <strong>und</strong> damit düngewirksam ist.<br />
Über die düngewirksame N-Zufuhr der Kompostgaben, definiert als die N-Ausnutzung in %<br />
der Nt-Zufuhr, liegen auch nach zahlreichen Untersuchungen bisher relativ widersprüchliche<br />
Ergebnisse vor, die von sehr niedrigen Raten unter 5 % zumindest in den Anfangsjahren bis zu<br />
40 % im mehrjährigen Verlauf reichen (vgl. Punkt B 2.1.2). Als Ursachen dafür kommen offenk<strong>und</strong>ig<br />
unterschiedliche Bewertungsvoraussetzungen, aber auch die zeitliche Einstellung des<br />
Mineralisierungsgleichgewichtes der organischen Substanz im Boden infrage:<br />
Wird die N-Mineralisierung einmaliger hoher Kompostgaben untersucht, summieren sich im<br />
Verlauf mehrerer Fruchtfolgerotationen die N-Entzüge, die dem Kompost zuzurechnen sind, bis<br />
zu Ausnutzungsraten von 20 - 40 % (ANONYM 1995, BERNER 1999, AICHBERGER <strong>und</strong><br />
WIMMER; 1999). Von diesem eher theoretischen Fall ist der Praxisfall regelmäßiger Kompostanwendung<br />
zu unterscheiden, wie sie bei Bedarf im landwirtschaftlichen Pflanzenbau erfolgt.<br />
Unter diesen Bedingungen ist es nur möglich, die N-Ausnutzung im Mittel einer Fruchtfolge<br />
bzw. im Mittel der Jahre zu ermitteln, die sich im Zeitraum der regelmäßigen Kompostanwendung,<br />
d.h. bei wiederholter Nt-Zufuhren, ergibt.<br />
Die Konzeption der Kompost-Dauerversuche ist ausschließlich auf diesen Praxisfall ausgelegt,<br />
um übertragbare Ergebnisse für den landwirtschaftlichen Pflanzenbau zu erarbeiten. Ausgehend<br />
von dieser Rahmenbedingung lässt sich die düngewirksame N-Zufuhr bei regelmäßiger<br />
Kompostanwendung (Gaben von jährlich 7 bis maximal 10 t/ha TM) in Kombination mit einer<br />
ergänzenden mineralischen N-Düngung wie folgt einschätzen (vgl. Tabelle 52 sowie Punkt C<br />
1.2.3.1.1):<br />
Nach erstmaliger Anwendung <strong>und</strong> für einen kurzfristigen Zeitraum (bis zu drei Jahren) fällt<br />
die Ausnutzungsrate mit jährlich 0 - 3 % der Nt-Zufuhr, in Übereinstimmung mit aktuellen Erfahrungen<br />
(EBERTSEDER 1997, WERNER u.a. 1998, BAUMGÄRTEL 2000, HARTMANN 2002),<br />
relativ niedrig aus. Unter bestimmten Bedingungen (z.B. Grüngutkomposte mit höherem C/N-<br />
Verhältnis) können sogar, bedingt durch zeitweilige N-Immobilisierung, negative Werte auftreten.<br />
Mittelfristig - aus den Versuchsergebnissen abschätzbar für einen Zeitraum von 4 - 8 Jahren<br />
nach der ersten Kompostanwendung - kann mit höheren Ausnutzungsraten von jährlich 5 - 8 %<br />
gerechnet werden. Dabei ist im Einzelfall mit großen Spannweiten von fehlender N-<br />
Düngewirkung bis zu Ausnutzungsraten von 10 % <strong>und</strong> mehr zu rechnen. Die leicht erhöhten<br />
Raten ergeben sich durch die Humusmineralisierung, die mit jährlich etwa 2 - 4 % zu veranschlagen<br />
ist, ergänzt um den löslichen N-Anteil der verabreichten Kompostgaben (GUTSER<br />
<strong>und</strong> CLAASEN 1994, JAUCH <strong>und</strong> FISCHER 2002).<br />
Die mit zunehmender Versuchsdauer steigenden Ausnutzungsraten in den Kompostversuchen<br />
deuten an, dass nach längerer regelmäßiger Kompostanwendung (etwa 10 - 20 Jahre) mit einer<br />
noch höheren N-Düngewirksamkeit, als bisher ermittelt, gerechnet werden kann. Gründe<br />
dafür sind die zunehmende Humusanreicherung des Bodens, die - gefördert durch die ergänzende<br />
N-Düngung - die Mineralisierung allmählich in Richtung höherer löslicher N-Anteile verschiebt<br />
(EBERTSEDER 1997, POPP 1997, WERNER 1998). Hochrechnungen lassen vermuten,<br />
dass erst nach 40 - 60 Jahren mit einer Gleichgewichtseinstellung zu rechnen ist (GUT-<br />
SER 1999).<br />
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