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pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken

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C Ergebnisse<br />

C 1 Nachhaltige Kompostverwertung - <strong>Vor</strong><strong>teilswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>mögliche</strong> <strong>Risiken</strong><br />

C 1.3 Gesamteinschätzung <strong>und</strong> Schlussfolgerungen<br />

C 1.3.2.2 Weitere <strong>mögliche</strong> <strong>Risiken</strong><br />

C 1.3.2.2.1 N-Mineralisation im Boden<br />

Die Versuche bestätigen eindeutig allgemeine Erfahrungen (HARTL u.a. 2001, GUTSER <strong>und</strong><br />

EBERTSEDER 2002, HARTMANN 2002), dass bei mehrjähriger regelmäßiger Kompostanwendung<br />

in pflanzenbaulich verträglichen Gaben von maximal 10 t/ha TM keine bedenklich erhöhten<br />

Nmin-Gehalte im Boden zu befürchten sind (vgl. Punkt C 1.2.2.1.2). Auch sehr hohe<br />

bzw. für mehrere Jahre kumulierte Kompostgaben verursachen im allgemeinen keine plötzlichen<br />

<strong>und</strong> ökologisch bedenklichen Erhöhungen des löslichen N-Pools. Allerdings sind unter<br />

Bedingungen hoher N-Mineralisation (biologisch aktive Böden, hohe lösliche N-Anteile von<br />

Komposten u.a.) höhere N-Anteile im Boden möglich (AL-NAJAR, SCHULZ u.a. 2000).<br />

Bei regelmäßiger Kompostanwendung sind deshalb folgende Regeln „guter fachlicher Praxis“<br />

einzuhalten, um unerwünscht hohe lösliche N-Anteile zu vermeiden <strong>und</strong> damit den Boden- <strong>und</strong><br />

Gewässerschutz zuverlässig zu gewährleisten:<br />

• Zufuhr maximaler Kompostgaben von jährlich 10 t/ha TM oder 30 t/ha TM im 3jährigen Turnus.<br />

Die Gewährleistung ausgeglichener Nährstoffsalden erfordert im allgemeinen niedrigere<br />

Kompostgaben von jährlich im Mittel 6 - 7 t/ha TM.<br />

• Berücksichtigung der N-Freisetzung der Kompostgaben durch Senkung der ergänzenden N-<br />

Düngung (vgl. Punkt C 1.3.1.3.1).<br />

• Durchführung regelmäßiger Nmin-Untersuchungen, um die N-Mineralisation der zugeführten<br />

Kompostmengen rechtzeitig zu erfassen <strong>und</strong> in der N-Düngebilanz entsprechend anzurechnen.<br />

• Berücksichtigung der standorttypischen Klima- <strong>und</strong> Bodenbedingungen, vor allem der Bodenaktivität.<br />

Bei überdurchschnittlich günstigen Bedingungen der N-Mineralisation sind entsprechende<br />

Restriktionen vorzusehen (verminderte Kompostgaben, Senkung der zusätzlichen<br />

N-Düngung). Auf leichten Böden ist die erhöhte Auswaschungsgefahr löslicher N-<br />

Anteile zu berücksichtigen.<br />

Unter diesen Bedingungen „guter fachlicher Praxis“ ist das Risiko einer <strong>mögliche</strong>n Belastung<br />

von Boden <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser durch erhöhte lösliche N-Anteile gering <strong>und</strong> damit kalkulier- <strong>und</strong><br />

tolerierbar.<br />

C 1.3.2.2.2 Organische Schadstoffe<br />

Die PCB-Gehalte <strong>und</strong> die PCDD/F-Gehalte von Komposten bewegen sich, das zeigen die 5<br />

bzw. 8jährigen Versuche <strong>und</strong> weitere Untersuchungen aus Baden-Württemberg (BREUER u.a.<br />

1997, TRENKLE 2000), insgesamt auf einem sehr niedrigen, teilweise ubiquitären Niveau der<br />

unvermeidbaren Hintergr<strong>und</strong>belastung (vgl. Punkt C 1.1.3.2). Sie schöpfen die stringenten Ori-<br />

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