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pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken

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C Ergebnisse<br />

C 1 Nachhaltige Kompostverwertung - <strong>Vor</strong><strong>teilswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>mögliche</strong> <strong>Risiken</strong><br />

C 1.2 Kompostwirkungen in Dauer-Feldversuchen<br />

10 kg/ha (Kompoststufe K3) angehoben. Die Höchstwerte überstiegen die Kontrollwerte bei<br />

Kompoststufe K2 um maximal 10 kg/ha. Bei überhöhter Kompostgabe (Stufe K3) bewegten<br />

sich die Höchstwerte im Frühjahr <strong>und</strong> zur Ernte um 10 kg/ha, im Spätherbst um fast 20 kg/ha.<br />

Auch unter diesen Extrembedingungen wurde der Überwachungswert noch unterschritten.<br />

Lediglich bei zusätzlicher N-Ergänzungsdüngung in der Größenordnung des N-Düngungsoptimums<br />

(Stufe N2, in den Abbildungen unten) waren höhere Nmin-Gehalte in Verbindung<br />

mit der Kompostanwendung festzustellen. Diese - pflanzenbaulich unzulässige - N-<br />

Überversorgung der Pflanzenbestände bewirkte im Mittel der Orte Anhebungen von etwa 5<br />

kg/ha im Frühjahr sowie von 10 (Stufe K2) bis 15 kg/ha (Stufe K3) zur Ernte bzw. im Spätherbst.<br />

Als Höchstwerte wurden in einzelnen Orten auf mittleren bis schweren Böden Nmin-<br />

Gehalte von 50 - 70 kg/ha erreicht, die damit in die Nähe des Überwachungswertes von 90<br />

kg/ha gelangten.<br />

Bezogen auf einzelne Standorte bzw. Versuchsjahre sind diese mittleren Tendenzen zu<br />

differenzieren:<br />

Auf dem leichten Standort Nr. 1 (Forchheim) waren - unabhängig von der Höhe der N-Ergänzungsdüngung<br />

- zu allen Probenahmeterminen nur geringe Anhebungen der Nmin-Gehalte als<br />

Folge der Kompostgaben zu verzeichnen, auch nicht bei überhöhter Kompostgabe (Stufe K3).<br />

Zu erwartende düngewirksame N-Anteile aus der N-Mineralisierung der Kompostgaben wurden<br />

entweder von den Pflanzen aufgenommen <strong>und</strong> verwertet oder - begünstigt durch den sandigen<br />

Boden mit kiesigem Untergr<strong>und</strong> - mit den Niederschlägen aus der durchwurzelten Bodenzone<br />

ausgewaschen. Die beobachtete geringe Differenzierung der Nmin-Gehalte darf deshalb nicht<br />

darüber hinwegtäuschen, dass unter diesen Bodenbedingungen zeitweilig zu hohe Nitratanteile<br />

die Gr<strong>und</strong>wasserqualität gefährden können. Das heißt, hier ist die N-Zusatzdüngung besonders<br />

sorgfältig zu bemessen, um zu hohe Nitrateinwaschungen zuverlässig zu vermeiden. Die Kompostgabe<br />

selbst - das zeigen die geringen Schwankungen um die Werte der Kontrollvariante,<br />

teilweise auch niedrigere Gehalte bei fehlender N-Ergänzungsdüngung (Stufe N0) - bildet auf<br />

Gr<strong>und</strong> der langsamen <strong>und</strong> stetigen N-Mineralisierung kein Problem.<br />

Die Standorte mit mittleren bis schweren Böden Nr. 2, 3, 5 <strong>und</strong> 6, die durch schluffige bis<br />

tonige Lehmböden mit relativ geringem Verlagerungsrisiko gekennzeichnet sind, zeigten im<br />

Mittel keine bzw. im ungünstigen Fall geringe Anhebungen der Nmin-Gehalte im Vergleich zur<br />

Kontrolle ohne Kompost (K0). Vereinzelt waren sogar leichte Absenkungen der Gehalte nach<br />

Kompostgaben zu verzeichnen. Nur bei hoher N-Ergänzungsdüngung traten vermehrt Höchstwerte<br />

auf (Standorte Nr. 2, 5 <strong>und</strong> 6), die das Vergleichsniveau ohne Kompostgaben merklich<br />

überschreiten. Gefahren für Boden- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasserschutz durch zu hohe Nmin-Gehalte sind<br />

nach diesen mehrjährigen Untersuchungen unwahrscheinlich.<br />

Im Unterschied zu den übrigen Versuchstandorten waren auf dem Standort Nr. 4 (Stockach)<br />

im Versuchszeitraum 1998 - 2002 nach Kompostgaben höhere Anhebungen der Nmin-Gehalte<br />

festzustellen. Sie betrugen ohne bzw. mit „halber“ N-Ergänzungsdüngung bei den Kompoststufen<br />

K2 <strong>und</strong> K3 im Mittel 15 - 20 kg/ha im Vergleich zur Kontrolle ohne Kompost, mit deutlichen<br />

Maxima in einzelnen Jahren - allerdings nur bei überhöhter Kompostgabe (Stufe K3) - von bis<br />

zu 40 kg/ha zur Ernte sowie bis zu 70 kg/ha im Spätherbst. Bei „voller“ N-Ergänzungsdüngung<br />

(Stufe N2) fielen die Anhebungen mit im Mittel 20 - 30 kg/ha <strong>und</strong> Spitzenwerten bis zu 80 kg/ha<br />

(nur Kompoststufe K3) noch höher aus. Als Ursachen dafür kommen die relativ hohen N-<br />

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