pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken
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C Ergebnisse<br />
C 2 Ergebnisse des ökonomisch-ökologischen KE-Modells<br />
C 2.2 Externe Effekte<br />
Als ein bedeutender Eintragsweg ist die atmosphärische Deposition zu nennen, da diese nicht<br />
nur direkt zu Schwermetallanreicherungen führt, sondern auch in hohem Maße alle anderen<br />
Eintragwege, abgesehen von den mineralischen Handelsdüngern, indirekt beeinflusst. Diese ist<br />
mit Beginn der Industrialisierung stark angestiegen <strong>und</strong> hat in den 80er Jahren ihren Höhepunkt<br />
gef<strong>und</strong>en. Seitdem ist die Tendenz bei einigen Schwermetallen, wie in Tabelle 63 ersichtlich,<br />
durch technologische Fortschritte in der Prozess- <strong>und</strong> Verfahrenstechnik <strong>und</strong> vermehrte<br />
gesetzliche Regelungen rückläufig, bei anderen ist die Deposition durch diese Maßnahmen<br />
zumindest nicht weiter angestiegen (SCHULTE u.a. 1996). Des weiteren zeigt Tabelle<br />
63 auch die Spannweite der in Deutschland gemessenen Einträge. Auffällig sind hier die großen<br />
Unterschiede der einzelnen Schwermetalldepositionen. Diese sind darin begründet, dass<br />
die Luft in der Nähe von Straßen, Siedlungen <strong>und</strong> Industrieanlagen wesentlich stärker belastet<br />
ist, als in ländlichen Regionen oder dünn besiedelten Gebieten (BLUME <strong>und</strong> THELLRIEGEL<br />
1981). Für das Modell wird daher der arithmetische Mittelwert der Schwermetallbelastungen in<br />
ländlichen Gebieten eingesetzt, um die Gegebenheiten im landwirtschaftlichen Pflanzenbau<br />
widerspiegeln zu können.<br />
Tabelle 63 Geschätzte mittlere Schwermetalleinträge über die atmosphärische Deposition<br />
<strong>und</strong> mittelfristige Tendenz in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland (alle Angaben in<br />
g/(ha*a)).<br />
Schwermetalle<br />
Cd Cr Cu Hg Ni Pb Zn<br />
Mittelwert 2,5 7,0 52,6 0,4 11,0 57,2 540,0<br />
Spanne 1-33 2-72 12-170 0,4 5-110 13-640 70-4900<br />
Tendenz sinkend konstant k.A. sinkend konstant sinkend k.A.<br />
Quellen: SCHEFFER, F., SCHACHTSCHABEL, P., Lehrbuch der Bodenk<strong>und</strong>e, S. 333 ff., 2002 <strong>und</strong><br />
WILCKE, W., DÖHLER, H., KTBL, 1995; eigene Darstellung<br />
Für die Ausbringung von Sek<strong>und</strong>ärrohstoffdüngern wie Kompost gibt es in Bezug auf Schwermetalle<br />
bereits genaue gesetzliche Rahmenbedingungen. So müssen Bioabfälle, die später auf<br />
landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht werden sollen, nach den Regelungen in der Bioabfallverordnung<br />
regelmäßig auf ihre Unbedenklichkeit überprüft werden. Für die Schwermetallgehalte<br />
des aufzubringenden Materials gelten Grenzwerte, die nicht überschritten werden dürfen.<br />
Zudem muss der Landwirt bei der erstmaligen Ausbringung von Bioabfällen eine Bodenuntersuchung<br />
auf Schwermetalle <strong>und</strong> auf den pH-Wert durchführen (BUNDESGESETZBLATT<br />
1998). Die Schwermetallgrenzwerte für die verschiedenen Bodenarten sind in Tabelle 64 dargestellt.<br />
Die Untersuchung der pH-Werte der Böden ist deshalb von entscheidender Bedeutung,<br />
da mit einer zunehmenden Versauerung der Flächen die relative Verfügbarkeit der<br />
Schwermetalle zunimmt <strong>und</strong> somit diese bei niedrigen pH-Werten vermehrt in unsere Nahrungsmittel<br />
gelangen können (BLUME <strong>und</strong> BRÜMMER 1991).<br />
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