pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken
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C Ergebnisse<br />
C 2 Ergebnisse des ökonomisch-ökologischen KE-Modells<br />
C 2.2 Externe Effekte<br />
In Tabelle 79 sind die Ergebnisse zu den Nährstoffüberschüssen von Phosphat <strong>und</strong> Kalium<br />
dargestellt. Es zeigt sich, dass beim Phosphat bei einer Kompostgabe von bis zu 5 t/(ha*a)<br />
auch bei gleichzeitiger betriebseigener organischer Düngung keine Phosphatüberschüsse zu<br />
erwarten sind. Bei der maximalen Kompostgabe von 10 t/(ha*a) gibt es bei reinen Marktfruchtbetrieben<br />
ebenfalls keine Nährstoffüberschüsse, hier wird der Nährstoffbedarf der Pflanzen<br />
sehr genau abgedeckt. Bei den anderen Betriebstypen mit betriebseigener organischer Düngung<br />
<strong>und</strong> gleichzeitiger hoher Kompostgabe kommt es dann allerdings zu einer Überdüngung,<br />
die aus Gewässerschutzgründen unterlassen werden sollte. Auch bei der untersuchten Extremvariante<br />
mit einer Kompostgabe, die dem Doppelten des zulässigen entspricht, ist bei allen<br />
Betriebstypen auch dem Marktfruchtbetrieb mit einer Überdüngung zu rechnen.<br />
Gleiches gilt auch für das Kalium, wobei dieser Nährstoff noch genauer betrachtet werden<br />
muss <strong>und</strong> in Bezug auf Nährstoffüberschüsse bei der Kompostverwertung in der Landwirtschaft<br />
häufig den begrenzenden Faktor für die Düngung darstellt. Bei den Betrieben mit Viehhaltung<br />
gibt es keine Probleme, aber nur solange kein Kompost ausgebracht wird. Bei Marktfruchtbetreiben<br />
ist zudem eine Kompostgabe von 5 t/(ha*a) unbedenklich, bei der maximal zulässigen<br />
Kompostgabe von 10 t/(ha*a) muss je nach Standort <strong>und</strong> Nährstoffgehalten im Boden entschieden<br />
werden, ob die zulässige Gabe nicht etwas reduziert werden sollte.<br />
Detaillierte Modellergebnisse zu Phosphat- <strong>und</strong> Kaliumüberschüssen in Abhängigkeit von<br />
Kompostmenge <strong>und</strong> Betriebstyp vgl. Anhang A2 (Tabellen 31 <strong>und</strong> 32).<br />
C 2.2.6 Gesamteinschätzung<br />
Abschließend ist bei der Ergebnisbetrachtung der ökologischen Auswirkungen der Kompostausbringung<br />
festzustellen, dass sowohl positive als auch negative externe Effekte auftreten.<br />
Die vergleichende Darstellung in Tabelle 80 zeigt die ökologischen Auswirkungen einer langfristigen<br />
jährlichen Kompostgabe von 10 t/ha TM zum einen in einem viehlos wirtschaftenden<br />
Marktfruchtbetrieb <strong>und</strong> zum anderen in einem Gemischtbetrieb auf. Diese Abbildung macht<br />
deutlich, dass die Kompostausbringung in einem Marktfruchtbetrieb wesentlich unproblematischer<br />
ist, als in einem Gemischtbetrieb. Ähnlich wie bei dem Gemischtbetrieb verhält es sich<br />
auch mit Futterbau- <strong>und</strong> Veredelungsbetrieben. Bei dem Betriebstyp Marktfrucht konnte als<br />
einziger negativer Effekt eine allmähliche Schwermetallanreicherung im Boden festgestellt<br />
werden, wie sie in ähnlicher Höhe allerdings auch in viehhaltenden Betrieben durch die betriebseigene<br />
organische Düngung entsteht.<br />
Es bleibt festzustellen, dass bei einer Kompostdüngung in einem Marktfruchtbetrieb die positiven<br />
ökologischen Auswirkungen gegenüber den negativen Folgen überwiegen. Bei Betriebstypen<br />
mit Viehhaltung sieht das anders aus, hier stehen einigen ebenfalls positiven Auswirkungen<br />
wesentlich mehr negative ökologische Effekte gegenüber, wie die Gewässerbelastung <strong>und</strong><br />
eine erhöhte Anreicherung von Schadstoffen im Boden. Daher sollte aus ökologischen Gründen<br />
die Kompostdüngung unbedingt auf viehlos wirtschaftenden Marktfruchtbetrieben erfolgen.<br />
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