pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken
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C Ergebnisse<br />
C 1 Nachhaltige Kompostverwertung - <strong>Vor</strong><strong>teilswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>mögliche</strong> <strong>Risiken</strong><br />
C 1.2 Kompostwirkungen in Dauer-Feldversuchen<br />
(K0). Lediglich bei Cu <strong>und</strong> Zn - die höchsten Zufuhren unter den Schwermetallen - sind im Mittel<br />
der Versuche bei überhöhten Kompostgaben (jährlich 20 t/ha TM) geringe Anhebungen -<br />
teilweise signifikant - von 1 - 2 mg/kg zu verzeichnen, bei niedrigeren <strong>und</strong> pflanzenbaulich üblichen<br />
Kompostgaben (Stufen K1 <strong>und</strong> K2) jedoch nicht. Die gestaffelten Schwermetallfrachten,<br />
die mit den regelmäßigen Kompostgaben in den Boden eingebracht worden sind, haben demnach<br />
auch nach 5jähriger (Versuche Ellwangen <strong>und</strong> Heidenheim) bzw. 8jähriger Versuchsdauer<br />
(Versuche Forchheim, Weierbach, Pforzheim, Stockach) noch keine merkliche Anhebung<br />
der Schwermetallgehalte bewirkt.<br />
Eine überschaubare Beurteilung des Risikos der Schwermetallanreicherung der Böden bei<br />
Kompostanwendung ermöglicht - ergänzend zur Bestimmung der Schwermetallgehalte des<br />
Bodens - die Methode der Schwellenbetrachtung (KLUGE 2001). Damit werden die Zeiträume<br />
erfasst, in denen die Schwermetallfrachten der Kompostgaben (ohne Berücksichtigung der<br />
zusätzlichen Immissionsfrachten!) eine analytisch gerade noch messbare Anhebung der<br />
Schwermetallgehalte des Bodens verursachen.<br />
Die Hochrechnung der Zeiträume am Beispiel der Kompostversuche, in denen bei regelmäßigen,<br />
pflanzenbaulich zulässigen Kompostgaben messbare Anhebungen der Schwermetallgehalte<br />
zu erwarten sind, zeigt (vgl. Abbildung 31):<br />
Mit maximal zulässigen Kompostgaben von jährlich 10 t/ha TM dauert es 10 - 20 Jahre, bis bei<br />
Pb, Cd, Cr <strong>und</strong> Cu Anhebungen überhaupt erst analytisch erfassbar sind. Bei Ni <strong>und</strong> Hg ist das<br />
erst nach 30 - 40 Jahren möglich, im günstigen Fall (niedrigere Fracht) sogar erst nach 50 bis<br />
mehr als 60 Jahren. Die hohe Zn-Fracht führt allerdings schon nach etwa 5 Jahren zu einer<br />
Überschreitung der analytischen Schwelle.<br />
Bei moderaten Kompostgaben von jährlich 5 t/ha TM verdoppeln sich die genannten Zeiträume.<br />
Sie erreichen damit - mit Ausnahme von Zn - Zeitspannen, vor allem bei Ni <strong>und</strong> Hg, die nur<br />
noch in Generationen überprüfbar sind.<br />
Die Hochrechnung bestätigt die real ermittelten Schwermetallgehalte (siehe oben) in der Größenordnung:<br />
Kurzfristige Anhebungen sind in erster Linie bei Zn <strong>und</strong> im geringeren Maße auch bei Cu zu<br />
erwarten. Alle übrigen Gehalte werden nur mittelfristig angehoben.<br />
Dass minimale Anhebungen bei Zn <strong>und</strong> Cu bisher nur vereinzelt bei überhöhten, d.h. unüblichen Kompostgaben<br />
von jährlich 20 t/ha TM (K3) festzustellen waren, kann auf folgende Ursachen zurückgeführt<br />
werden:<br />
• Bodeninhomogenitäten bei der Probenahme <strong>und</strong> die objektiv bedingte Analysenstreuung führen zu<br />
Schwankungen der Gehalte zwischen den vier Wiederholungen einer Variante, die sich erst bei Anhebungen<br />
um 2 - 4 mg/kg bei Pb, Cr, Ni, um 0,03 - 0,05 mg/kg bei Cd <strong>und</strong> Hg sowie um 3 - 6 mg/kg<br />
bei Cu <strong>und</strong> Zn statistisch gesichert nachweisen lassen. Die Hochrechnung geht von geringeren, rein<br />
analytischen Schwankungsbreiten aus<br />
• In der Hochrechnung sind Entzüge durch die Ernteprodukte, durch die die verbleibende Schwermetallfracht<br />
der Komposte (bei Cu <strong>und</strong> Zn am stärksten) vermindert wird, nicht berücksichtigt. Die Hochrechung<br />
geht damit vom ungünstigen Fall aus.<br />
Zusammenfassend zeigen die Untersuchungen <strong>und</strong> Hochrechnungen, dass bei moderaten,<br />
pflanzenbaulich anzustrebenden Kompostgaben von jährlich 6 - 7 t/ha TM mittelfristig keine<br />
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