pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken
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A Kurzfassung des Projektberichtes<br />
A 1 Nachhaltige Kompostverwertung - <strong>Vor</strong><strong>teilswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>mögliche</strong> <strong>Risiken</strong><br />
A 1.2 Mögliche <strong>Risiken</strong><br />
Die Versuchsergebnisse belegen (vgl. Tabelle 1 Fortsetzung), dass durch die erhebliche Zufuhr<br />
an organischer Substanz mit den Kompostgaben alle wesentlichen bodenphysikalischen <strong>und</strong><br />
-biologischen Parameter der „Bodenverbesserung“, wie der Bodenstruktur, des Wasserhaushaltes<br />
<strong>und</strong> vor allem der Bodenmikrobiologie, spürbar positiv beeinflusst worden sind. Diese<br />
Wirkungen tragen erheblich zu einer allmählichen Förderung der Bodenfruchtbarkeit bei <strong>und</strong><br />
verbessern vor allem die für die <strong>pflanzenbauliche</strong> Bodennutzung wesentlichen Eigenschaften,<br />
wie Befahrbarkeit, Erosionsverhalten, Wasserspeicherung <strong>und</strong> Bodenaktivität.<br />
Die Summe aller <strong>Vor</strong><strong>teilswirkungen</strong> der landbaulichen Kompostanwendung widerspiegelt sich<br />
am besten im Ernteertrag. Im Mittel ist nach den mehrjährigen Versuchsergebnissen unter<br />
Bedingungen intensiver Pflanzenproduktion (Abfuhr sämtlicher Ernteprodukte einschließlich<br />
Stroh), wie sie verstärkt in Regionen mit hoher Ackerbauproduktivität (z.B. Südwesten Baden-<br />
Württembergs, Köln-Aachener Bucht) typisch ist, mit Mehrerträgen von 5 - 8 % zu rechnen. Bei<br />
geringerer Produktionsintensität sind solche deutlichen Ertragswirkungen des Komposteinsatzes<br />
seltener.<br />
Mittel- <strong>und</strong> langfristig haben die „bodenverbessernden“ Wirkungen der regelmäßigen Kompostanwendung<br />
mindestens die gleiche, wenn nicht sogar eine größere Bedeutung als die Düngungseffekte.<br />
In ihrer Summe - das zeigen die Erfahrungen aus den 5- bzw. 8jährigen Kompost-Dauerversuchen<br />
- qualifizieren beide Gruppen von <strong>Vor</strong><strong>teilswirkungen</strong> die Komposte unter<br />
geeigneten Standort- <strong>und</strong> Nutzungsbedingungen als wertvolle Sek<strong>und</strong>ärrohstoffe (organische<br />
NPK-Dünger) für den nachhaltigen Einsatz in der Pflanzenproduktion.<br />
A 1.2 Mögliche <strong>Risiken</strong><br />
Die Ergebnisse der umfassenden Bewertung <strong>mögliche</strong>r <strong>Risiken</strong> zeigen, dass die landbauliche<br />
Kompostverwertung insgesamt nur geringe <strong>Risiken</strong> mit sich bringt, die beherrschbar <strong>und</strong><br />
tolerierbar sind, wenn die „Regeln guter fachlicher Praxis“ eingehalten werden. <strong>Vor</strong>aussetzung<br />
dafür ist, dass<br />
• möglichst gütegesicherte Komposte eingesetzt werden, die niedrige Schwermetallgehalte<br />
aufweisen <strong>und</strong> weitere Anforderungen erfüllen <strong>und</strong><br />
• pflanzenbaulich zulässige Gaben von jährlich 6 - 7 t/ha TM (20 t/ha TM im dreijährigen Turnus)<br />
nicht überschritten werden.<br />
Unter den <strong>mögliche</strong>n <strong>Risiken</strong>, sofern überhaupt relevant, steht die Schwermetallsituation an<br />
erster Stelle. Die aktuellen Schwermetallgehalte der Komposte unterschreiten die Grenzwerte<br />
der Bioabfall-VO im Mittel deutlich (vgl. Tabelle 2). Lediglich bei Cu <strong>und</strong> Zn sind höhere Ausschöpfungsraten<br />
festzustellen. Obwohl die Schwermetallfrachten mit regulären Kompostgaben<br />
absolut gering ausfallen, verbleibt jedoch stets ein spürbarer Positivsaldo im Boden, weil die<br />
Pflanzenentzüge nur weniger als 10 % (Pb, Cd, Cr, Ni) bzw. im günstigeren Fall (Hg, Cu, Zn)<br />
bis zu 30 % der Zufuhr betragen.<br />
Damit ist eine allmähliche Anhebung der Schwermetallgehalte des Bodens, vorrangig bei Cu<br />
<strong>und</strong> Zn, bei regelmäßigem Komposteinsatz nicht auszuschließen. Eine objektive Risikoanalyse<br />
hat jedoch gezeigt, dass dieses Risiko beherrschbar <strong>und</strong> kalkulierbar ist. Die Bodenakkumulation<br />
verläuft sehr langsam, erst nach 10 - 20 Jahren (bei Ni <strong>und</strong> Hg 30 - 40 Jahren) ist die mi-<br />
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