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pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken

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C Ergebnisse<br />

C 1 Nachhaltige Kompostverwertung - <strong>Vor</strong><strong>teilswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>mögliche</strong> <strong>Risiken</strong><br />

C 1.3 Gesamteinschätzung <strong>und</strong> Schlussfolgerungen<br />

Zusammenfassend ist zu den Zufuhren an P, K <strong>und</strong> Mg mit Kompostgaben <strong>und</strong> ihrer Düngeeffizienz<br />

festzustellen:<br />

• Die Zufuhren an P <strong>und</strong> K mit den Kompostgaben haben eine nachweislich hohe Düngeeffizienz.<br />

Sie spiegelt sich vorrangig in den pflanzenverfügbaren Bodengehalten wider, die mit<br />

Kompostgaben von jährlich 7 - 10 t/ha TM mindestens auf gleichem Niveau gehalten, meist<br />

sogar noch angehoben werden. Diese P- <strong>und</strong> K-Zufuhr kann deshalb eine Gr<strong>und</strong>düngung<br />

vollständig ersetzen (Einsparpotenzial).<br />

• Da die P- <strong>und</strong> K-Zufuhren nach Dünge-VO (BUNDESGESETZBLATT 1996) auch im Sinne<br />

einer ausgeglichenen Düngebilanz voll anzurechnen sind, bilden beide Gr<strong>und</strong>nährstoffe in<br />

der Regel den begrenzenden Faktor für die Höhe der Kompostgabe.<br />

• Bei entzugsstarken Fruchtfolgen sowie intensiver Pflanzenproduktion (vollständige Abfuhr<br />

der Haupt- <strong>und</strong> Nebenernteprodukte) können höhere P- <strong>und</strong> K-Frachten <strong>und</strong> damit höhere<br />

Kompostgaben verabreicht werden, ohne das Prinzip des ausgeglichenen Nährstoffsaldos<br />

zu verletzen. Dabei ist die Anhebung der Bodengehalte in höhere Gehaltsstufen D bzw. E zu<br />

beachten, die eine Einschränkung bzw. Aussetzung der Kompostgaben erfordert.<br />

• Die hohe Mg-Zufuhr mit Komposten, die durchweg zu einem erheblichen Positivsaldo führt<br />

<strong>und</strong> eine nur geringe Düngeeffizienz aufweist, ist kein Nachteil. Sie wirkt der permanenten<br />

Mg-Auswaschung aus dem Boden entgegen <strong>und</strong> birgt auf Gr<strong>und</strong> der mäßigen Löslichkeit<br />

von Mg keine Gefahren für Pflanzen (Phytotoxizität) sowie für das Gr<strong>und</strong>wasser.<br />

• Überhöhte Kompostgaben von jährlich >10 t/ha TM verursachen generell Positivsalden bei<br />

allen Nährstoffen. Sie sind für die reguläre Pflanzenproduktion aus ökologischen Gründen<br />

nicht geeignet <strong>und</strong> nur für spezielle Bodensanierungen angebracht, in denen ein sehr hoher<br />

Humus- <strong>und</strong> Nährstoffbedarf besteht.<br />

C 1.3.1.4 Bodenphysikalische <strong>und</strong> -biologische Wirkungen<br />

Die Untersuchungsergebnisse nach inzwischen mittelfristiger Laufzeit der Kompost-Dauerversuche<br />

(vgl. Punkte C 1.2.2.2 <strong>und</strong> C 1.2.2.3) erhärten die Einschätzung der ersten Versuchsperiode<br />

1995 - 1997 (vgl. TIMMERMANN, KLUGE u.a. 1999), dass die wesentliche - unter<br />

Umständen sogar die vorrangige - Bedeutung der regelmäßigen Kompostanwendung in der<br />

allseitigen Verbesserung der bodenphysikalischen <strong>und</strong> -biologischen Bodenparameter besteht.<br />

Entscheidend dafür ist die beträchtliche Zufuhr an organischer Substanz, da die maßgebenden<br />

Bodenparameter letztlich über die Anhebung <strong>und</strong> Optimierung des Humusgehaltes positiv beeinflusst<br />

werden. Dabei sind komplexe funktionale Beziehungen zwischen diesen Parametern<br />

typisch, d.h. in der Regel werden mit Kennziffern der Bodenstruktur auch Parameter des Wasserhaushaltes<br />

<strong>und</strong> der Bodenbiologie verändert <strong>und</strong> umgekehrt. Ausdruck dieser komplexen<br />

Zusammenhänge ist es auch, wie die Versuchsergebnisse belegen, dass in Abhängigkeit von<br />

Standort- <strong>und</strong> Bodenbedingungen große Schwankungen zu verzeichnen sind <strong>und</strong> die vorteilhaften<br />

Veränderungen - im Unterschied z.B. zur P- <strong>und</strong> K-Düngwirkung von Komposten - überwiegend<br />

erst mittel- bis langfristig wirksam werden, dabei aber auch von kurzfristigen Effekten<br />

überlagert werden können.

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