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pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken

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C Ergebnisse<br />

C 1 Nachhaltige Kompostverwertung - <strong>Vor</strong><strong>teilswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>mögliche</strong> <strong>Risiken</strong><br />

C 1.2 Kompostwirkungen in Dauer-Feldversuchen<br />

Die Einstufung der Nährstoffgehalte in Gehaltsklassen verdeutlicht, dass die Zunahme der<br />

Bodengehalte an P2O5 bzw. K2O auf den einzelnen Standorten häufig Anhebungen in eine höhere<br />

Gehaltsklasse bewirkt hat (in Tabelle 42 gelb markiert). So wurde mit Kompostgaben von<br />

jährlich 10 t/ha TM (K2) bei Phosphor die Gehaltsklasse zu Versuchsbeginn wieder erreicht<br />

(Pforzheim) bzw. überschritten (Weiherbach) <strong>und</strong> bei Kalium überwiegend wieder erreicht<br />

(Weiherbach, Pforzheim, Stockach, Heidenheim). Das hohe Kaliumniveau des Standortes Ellwangen<br />

34 führte sogar dazu, dass die Stufe E = sehr hoch erreicht wurde, ein Zeichen dafür,<br />

dass die Kompostanwendung unter Praxisbedingungen für längere Zeit auszusetzen ist. Mit<br />

sehr hohen Kompostgaben von jährlich 20 t/ha TM (K3) werden bei Phosphor überwiegend <strong>und</strong><br />

bei Kalium durchweg Anhebungen in höhere Gehaltsklassen bewirkt.<br />

Eine Abschätzung der Düngeeffizienz der Phosphor- <strong>und</strong> Kaliumzufuhren durch die gestaffelten<br />

Kompostgaben auf der Gr<strong>und</strong>lage der potenziellen Ausnutzungsraten 35 gibt<br />

Abbildung 27 (Einzelergebnisse vgl. Anhang A 1.1 Punkt 2., Tabellen 1-21 bis 7-21 Teil 1 bis<br />

4).<br />

Da sich die Ausnutzungsraten der N-Stufen N1 <strong>und</strong> N2, die für die praktische Pflanzenproduktion von<br />

Bedeutung sind, nicht gerichtet unterschieden, wurden für die nachfolgende Auswertung Mittelwerte<br />

beider N-Stufen zugr<strong>und</strong>egelegt.<br />

Im Mittel aller Versuche (Orte 1 - 6) werden die zugeführten P-Frachten über alle Kompoststufen<br />

zu 35 - 45 % (Spannweite im Mittel 20 - 80 %) düngewirksam. Bei Fruchtfolgerotationen<br />

S.Mais/W.Weizen/W.Gerste mit deutlich höheren P-Entzügen ergeben sich mittlere potenzielle<br />

Ausnutzungsraten von 50 - 60 %. Das sind relativ hohe Ausnutzungsraten, die belegen, dass<br />

die P-Zufuhr mit Kompost weitgehend düngewirksam wird. Die Düngeeffizienz nimmt bei Einbeziehung<br />

der Summe aller Entzüge (Haupt- <strong>und</strong> Nebenernteprodukte) nur unwesentlich zu,<br />

Ausdruck für den geringen P-Anteil im Stroh.<br />

Für die K-Zufuhr der Kompostgaben wurden im Mittel aller Versuche Ausnutzungsraten von 30<br />

- 40 % bei einer mittleren Spannweite 20 - 60 % ermittelt. Bei Einbeziehung der Summe aller<br />

Entzüge steigen die Ausnutzungsraten auf Werte von 40 - 45 % an. Wesentlich höher fallen die<br />

Ausnutzungsraten für Fruchtfolgerotationen mit dem entzugsstarken S.Mais aus. Im Mittel der<br />

Versuche 4 - 6 betragen sie etwa 50 - 60 %, bei Berücksichtigung der Summe der Entzüge 55 -<br />

65 %. Die durchweg höheren Raten bei Einbeziehung der Summe aller Entzüge belegen den<br />

deutlich höheren Anteil der Nebenernteprodukte. Die ermittelten, relativ niedrigen Ausnutzungsraten<br />

sind ein Hinweis dafür, dass die K-Zufuhr durch Komposte, bedingt durch die allmähliche<br />

Mineralisierung der organischen Substanz, nicht in dem Maße zügig düngewirksam<br />

wird, wie die mineralischen Kalidünger. Außerdem ist - im Unterschied zu Phosphor - mit einer<br />

gewissen Auswaschung zu rechnen, die die Ausnutzung mindert. Nicht zuletzt ist auch zu be-<br />

34 Bei Versuchsanlage 1995 (Forchheim, Weierbach, Pforzheim, Stockach) bzw. 1998 (Ellwangen, Heidenheim)<br />

waren noch die höheren Gehaltsklassen der „Beratungsgr<strong>und</strong>lagen Baden-Württemberg<br />

1995“ gültig. Die Ausgangsgehalte der Böden ohne Komposteinsatz (K0) bewegten sich mehrheitlich<br />

in Stufe B (niedrig) bzw. maximal Stufe C (optimal). Die deutlich Absenkung der Gehaltsklassen im<br />

Jahre 1998 (BADEN-WÜRTTEMBERG 1998) führte dazu, dass die Kaliumgehalte nach Komposteinsatz<br />

überwiegend in Stufe D (hoch), bei Ellwangen sogar in Stufe E (sehr hoch) einzustufen sind.<br />

35 „Potenzielle“ Ausnutzungsrate = verfügbarer Anteil aus Kompostzufuhr: Summe aus zusätzlicher<br />

pflanzenverfügbarer <strong>und</strong> damit potenziell nutzbarer Nährstofffracht des Bodens (Gr<strong>und</strong>lage Anhebungen<br />

der löslichen Bodengehalte) <strong>und</strong> der - im Vergleich dazu geringeren - Mehrentzüge an Nährstoffen<br />

als %-Anteil der insgesamt mit den Kompostgaben zugeführten Nährstofffrachten.

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