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pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken

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C Ergebnisse<br />

C 1 Nachhaltige Kompostverwertung - <strong>Vor</strong><strong>teilswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>mögliche</strong> <strong>Risiken</strong><br />

C 1.3 Gesamteinschätzung <strong>und</strong> Schlussfolgerungen<br />

C 1.3.2.2.5 Seuchenhygiene<br />

Alle in den Versuchen eingesetzten Komposte waren im Versuchszeitraum 1995 - 2002 durchweg<br />

frei von Salmonella, d.h. als seuchenhygienisch unbedenklich einzustufen (vgl. Punkt C<br />

1.1.3.5). Sie erfüllten damit die maßgebende Hygieneanforderung der Bioabfall-VO. Weitere<br />

Parameter, wie die Gesamtbakterienzahl <strong>und</strong> der Anteil an fäkalkoliformen Bakterien bzw. Pilzen,<br />

bewegten sich im Normbereich einer guten mikrobiellen Aktivität der Komposte. Auch der<br />

Ackerboden selbst verfügt, bedingt durch seine natürliche mikrobielle Aktivität, über eine hygienisierende<br />

Wirkung. Gütegesicherte, ordnungsgemäß gerottete Komposte sind nach Stand des<br />

Wissens für die landbauliche Verwertung kein hygienisches Problem. Gefahren für die hygienische<br />

Qualität der Ernteprodukte (bisher keine wissenschaftliche Belege bekannt geworden)<br />

sind unter diesen Bedingungen praktisch ausgeschlossen.<br />

C 1.3.3 Anwendungsempfehlungen<br />

Nach den Ergebnissen des vorliegenden DBU-Berichtes sind für die landbauliche Verwertung<br />

geeignete Komposte, ergänzend zur Düngemittel-VO (BUNDESGESETZBLATT 1999b), als<br />

organische NPK-Dünger einzustufen, die durch die erhebliche Zufuhr an organischer Substanz<br />

die Humusversorgung sowie die physikalischen <strong>und</strong> biologischen Eigenschaften des<br />

Bodens nachhaltig positiv beeinflussen <strong>und</strong> eine beachtliche P- <strong>und</strong> K-Düngewirkung (Einsparung<br />

der Gr<strong>und</strong>düngung) sowie eine gewisse Kalkwirkung (Einsparung der Erhaltungskalkung)<br />

haben, während die N-Düngewirkung anfangs sehr gering ausfällt <strong>und</strong> nur allmählich<br />

ansteigt.<br />

C 1.3.3.1 Nachhaltige landbauliche Kompostverwertung - Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong> Entscheidungsfindung<br />

Abbildung 57 vermittelt in komprimierter Form die Gr<strong>und</strong>sätze der nachhaltigen landbaulichen<br />

Kompostverwertung, die als Leitfaden zur Entscheidungsfindung für oder gegen eine Kompostanwendung<br />

herangezogen werden sollten. Abbildung 58 <strong>und</strong> Abbildung 59 geben dazu weitere<br />

detaillierte Hinweise.<br />

Um eine nachhaltige Kompostverwertung zu gewährleisten, sind Entscheidungen gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

in folgenden Schritten zu treffen (vgl. Abbildung 57):<br />

• Eine landbauliche Kompostverwertung ist gr<strong>und</strong>sätzlich nur möglich, wenn die <strong>Vor</strong>gaben der<br />

Bioabfall-VO (BUNDESGESETZBLATT 1998b) in Verbindung mit der Bodenschutz-VO<br />

(BUNDESGESETZBLATT 1999a) <strong>und</strong> der Düngemittel-VO eingehalten werden („Ordnungsgemäße<br />

Anwendung“). Können sie nicht erfüllt werden, ist die landbauliche Verwertung<br />

ausgeschlossen.<br />

• Eine landbauliche Verwertung ist nur sinnvoll, wenn neben der Gewährleistung der Unschädlichkeit<br />

für Boden <strong>und</strong> Pflanze vor allem die Nutzwirkungen nachweisbar sind („gute<br />

fachliche Praxis“). Ist das nicht der Fall, sollte die Verwertung unterlassen werden.<br />

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