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pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken

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C Ergebnisse<br />

C 1 Nachhaltige Kompostverwertung - <strong>Vor</strong><strong>teilswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>mögliche</strong> <strong>Risiken</strong><br />

C 1.3 Gesamteinschätzung <strong>und</strong> Schlussfolgerungen<br />

durchführen. Die Kompostanwendung ist stets dann von <strong>Vor</strong>teil, wenn eine negative Humusbilanz<br />

auszugleichen ist <strong>und</strong> keine geeigneten Materialien (z.B. Stroh) verfügbar sind,<br />

der Boden einen deutlichen Sanierungsbedarf hat, so dass <strong>mögliche</strong> <strong>pflanzenbauliche</strong> Maßnahmen<br />

zu langsam bzw. gar nicht wirksam werden, <strong>und</strong> weitere Gründe (z.B. Einsparungspotenziale<br />

bei der Düngung, Angebot guter Kompostqualitäten) für einen Einsatz sprechen.<br />

C 1.3.2 Schadstoff-/ Risikobewertung<br />

C 1.3.2.1 Schwermetallsituation<br />

C 1.3.2.1.1 Schwermetalle in Komposten<br />

Die umfangreichen Ergebnisse der aktuellen Übersichtsuntersuchung 2000 <strong>und</strong> 2001 (b<strong>und</strong>esweite<br />

Stichprobe von 6.500 Proben, vgl. Punkt C 1.1.3.1) <strong>und</strong> auch der in den Versuchen<br />

eingesetzten Komposte (vgl. Punkt C 1.2.1.2) belegen, dass gütegesicherte Komposte für die<br />

nachhaltige landbauliche Verwertung gr<strong>und</strong>sätzlich gut geeignet sind. In Baden-Württemberg<br />

bestehen zwischen den aktuellen Ergebnissen <strong>und</strong> denen der Jahre 1994 - 1996 - mit Ausnahme<br />

von Cu - keine Unterschiede, ein Beleg für ein inzwischen gleichbleibendes Niveau, das<br />

nur mit erhöhtem Aufwand weiter abzusenken ist (GUTSER <strong>und</strong> EBERTSEDER 2002, DÖH-<br />

LER 2002, AID 2003). Bei Cu ist - auch b<strong>und</strong>esweit - ein Trend zu weiteren allmählichen Anhebungen<br />

zu verzeichnen (KEHRES 2002). Als <strong>mögliche</strong> Ursache kommt der verstärkte Einsatz<br />

von Cu in verschiedenen Bereichen (Folien, Leitungen usw.) infrage.<br />

Die stringenten Grenzwerte der Bioabfall-VO für Kompostgaben von 30 t/ha TM werden bei Pb,<br />

Cd, Cr, Ni <strong>und</strong> Hg mit mittleren Ausschöpfungsraten von 35 - 45 % <strong>und</strong> maximal 50 - 80 % im<br />

ungünstigsten Fall (90. Perzentil der Stichprobe) zuverlässig eingehalten 59 . Grünkomposte enthalten<br />

etwa um 20 - 30 % niedrigere Schwermetallgehalte als Biokompost (TIMMERMANN,<br />

KLUGE u.a. 1999).<br />

Bei Zn <strong>und</strong> deutlicher bei Cu fällt die Ausschöpfung der Grenzwerte stets höher aus: bezogen<br />

auf die stringenten Grenzwerte bei Zn im Mittel etwa 60 % mit bis zu 90 % im ungünstigen Fall,<br />

bei Cu im Mittel 70 % mit Überschreitungen des Grenzwertes im ungünstigen Fall 60 . Cu ist<br />

demnach das Problemelement. Niedrigere Frachten sind durch Einsatz von Grünkomposten<br />

sowie niedrigere Kompostgaben zu erreichen.<br />

Höhere Gehalte <strong>und</strong> Frachten an Cu <strong>und</strong> Zn ausschließlich unter dem Bodenschutz- <strong>und</strong><br />

Schadstoffaspekt zu bewerten, ohne ihre Bedeutung als essenzielle Spurennährstoffe für die<br />

59<br />

Noch günstiger fällt die Ausschöpfung der Grenzwerte für 20 t/ha TM aus: im Mittel 15 - 30 % <strong>und</strong> maximal<br />

35 - 50 %.<br />

60<br />

Bezogen auf die Grenzwerte für 20 t/ha TM fällt die Bewertung für beide Schwermetalle erheblich<br />

günstiger aus: Im Mittel liegen die Ausschöpfungsraten bei 50 %, es treten auch im ungünstigen Fall<br />

keine Überschreitungen auf.

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