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pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken

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C Ergebnisse<br />

C 1 Nachhaltige Kompostverwertung - <strong>Vor</strong><strong>teilswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>mögliche</strong> <strong>Risiken</strong><br />

C 1.2 Kompostwirkungen in Dauer-Feldversuchen<br />

Höhe der Cu-Zufuhr durch Kompost, denn die Anhebungen sind bei Standorten mit sehr hohen<br />

Cu-Zufuhren (Pforzheim, Stockach) deutlicher ausgeprägt. Die leicht erhöhten mobilen Cu-<br />

Gehalte (Maximum 73 µg/kg) bewegen sich noch deutlich unterhalb der mobilen Hintergr<strong>und</strong>werte<br />

von 250 - 300 µg/kg gemäß VwV Anorganische Schadstoffe (BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

1993). Eine bedenkliche Kontamination des Bodens, die erst bei Erreichen des Cu-Prüfwertes<br />

von etwa 1.000 µg/kg zu besorgen ist, kann - wie auch die gleichbleibenden Cu-Gehalte der<br />

Ernteprodukte zeigen (vgl. Punkt C 1.2.3.3) - ausgeschlossen werden.<br />

Zusammenfassend kann die früher getroffene Einschätzung (TIMMERMANN, KLUGE u.a.<br />

1999) bekräftigt werden, dass der mobile Schwermetallpool des Bodens durch inzwischen 5<br />

bzw. 8jährige regelmäßige Kompostgaben nicht nachteilig beeinflusst worden ist. Die mobilen<br />

Gehalte bleiben im Versuchszeitraum unbeeinflusst (Pb, Cr) bzw. gehen sogar erheblich <strong>und</strong><br />

statistisch gesichert zurück (Cd, Ni, Zn). Nur die mobilen Cu-Gehalte nehmen allmählich zu.<br />

Mittel- <strong>und</strong> langfristig ist nach anfangs regelmäßiger, aber später ausgesetzter<br />

Kompostapplikation eine allmähliche Remobilisierung der anfangs geb<strong>und</strong>enen mobilen<br />

Schwermetallanteile nicht auszuschließen. Durch Einhaltung der pflanzenbaulich optimalen pH-<br />

Werte <strong>und</strong> Kalkung bei Bedarf kann jedoch gewährleistet werden, dass der Komposteinsatz auf<br />

Ackerböden keine bedenklichen Veränderungen des mobilen Schwermetallpools verursacht.<br />

C 1.2.2.1.5 Gehalte an organischen Schadstoffen<br />

In den vier Kompostversuchen mit 8jähriger Laufzeit (Forchheim, Weierbach, Pforzheim,<br />

Stockach) wurden Bodenproben ausgewählter Varianten mit hoher Kompostgabe (K2, K3) im<br />

Vergleich zur Kontrolle (K0) zu Versuchsbeginn (1995) <strong>und</strong> nach 3jähriger Kompostanwendung<br />

(1997) auf Polychlorierte Biphenyle (PCB) sowie auf Polychlorierte Dibenzodioxine/-furane<br />

(PCDD/F) als maßgebende Leitsubstanzen für persistente Cl-organische Schadstoffe untersucht<br />

(TIMMERMANN, KLUGE u.a. 1999).<br />

Dabei wurde gezeigt, dass die Zufuhr beider Schadstoffe die entsprechenden Bodengehalte,<br />

die sich durchweg auf sehr niedrigem ubiquitären Niveau unterhalb der <strong>Vor</strong>sorgewerte für PCB<br />

von 0,05 mg/kg TM gemäß BBodSchV (BUNDESGESETZBLATT 1999a) sowie der PCDD/F-<br />

Hintergr<strong>und</strong>werte für unbelastete Böden von 5 ng I-TEQ/kg TM lt. Dioxinerlass Baden-<br />

Württemberg (BADEN-WÜRTTEMBERG 1992) bewegten, selbst durch überhöhte Kompostgaben<br />

(Stufe K3) nicht angehoben wurden (Einzelergebnisse vgl. Anhang A 1.1, Punkt 2., Tabellen<br />

1-01 bis 4-01 Punkt 5.). Auch die 1998 angelegten Versuche Ellwangen <strong>und</strong> Heidenheim<br />

wurden zu Beginn analog auf beide Schadstoffe untersucht (Einzelergebnisse vgl. Anhang A<br />

1.1, Punkt 2., Tabellen 5-01 <strong>und</strong> 6-01 Punkt 5.), mit ähnlichem Ergebnis sehr niedriger, unbedenklicher<br />

Schadstoffgehalte.<br />

Die fortgesetzte Untersuchung beider Schadstoffe in den eingesetzten Komposten hat gezeigt,<br />

dass sich ihre Gehalte insgesamt auf einem sehr niedrigen Niveau bewegen <strong>und</strong> die Orientierungswerte<br />

des Kompostierungserlasses Baden-Württemberg deutlich unterschreiten (vgl.<br />

Punkt C 1.1.3.2). Zudem ist festzustellen, dass die Gehalte an PCDD/F in den letzten Jahren<br />

leicht rückläufig waren (vgl. Abbildung 13). Beide Schadstoffe sind damit für die landwirtschaftliche<br />

Kompostanwendung offenk<strong>und</strong>ig kein Problem.

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