pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken
pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken
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C Ergebnisse<br />
C 1 Nachhaltige Kompostverwertung - <strong>Vor</strong><strong>teilswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>mögliche</strong> <strong>Risiken</strong><br />
C 1.3 Gesamteinschätzung <strong>und</strong> Schlussfolgerungen<br />
Hier kommen die „bodenverbessernden“ Wirkungen am besten zum Tragen: allmähliche<br />
Optimierung von Bodeneigenschaften mit dem Ziel einer Ertragsstabilisierung, im günstigen<br />
Fall sogar einer Anhebung des standorttypischen Ertragsniveaus.<br />
Die erzielten Ertragsergebnisse der Kompost-Dauerversuche widerspiegeln die maximale Wirkung<br />
von Kompostgaben, wie sie bei Abfuhr aller Ernteprodukte, d.h. neben den Haupternteprodukten<br />
Mais- <strong>und</strong> Getreidekorn bzw. S.Mais auch der Stroherträge, beobachtet werden<br />
kann. Die Bewertungen sind damit für Verhältnisse intensiver Pflanzenproduktion repräsentativ,<br />
in denen - wie in jüngster Zeit in Regionen mit hoher Ackerbauproduktivität (z.B. Südwesten<br />
Baden-Württembergs, Köln-Aachener Bucht) zunehmend - der gesamte Aufwuchs (Haupternteprodukte<br />
plus Stroh) verstärkt außerhalb des landwirtschaftlichen Betriebes verwertet wird.<br />
Unter Bedingungen geringerer Produktionsintensität, unter denen Stroh in den Boden eingearbeitet<br />
wird (Ausgleich der Humusbilanz, Rückführung von Nährstoffen), sind solche deutlichen<br />
Ertragswirkungen des Komposteinsatzes nicht zu erwarten.<br />
C 1.3.1.2 Wirkungen der Wertstoffzufuhren auf die Bodenfruchtbarkeit:<br />
pH-Wert, Humusgehalt <strong>und</strong> N-Gesamtgehalt des Bodens<br />
Nach 8jähriger Laufzeit bestätigen die Versuche eindeutig frühere Beobachtungen (vgl. TIM-<br />
MERMANN, KLUGE u.a. 1999), dass der pH-Wert des Bodens mit regelmäßigen Kompostgaben<br />
zumindest erhalten bzw. in der Regel sogar leicht angehoben werden kann (vgl. Punkt C<br />
1.2.2.1.1). Mit am Düngebedarf angepassten Kompostgaben von jährlich 5 bis maximal 10 t/ha<br />
TM wurden in den Versuchen bei mittleren Kalkzufuhren von 2,0 - 2,5 bzw. 4,0 - 4,5 dt/ha CaO<br />
pH-Anhebungen von 0,2 bzw. 0,4 pH-Einheiten festgestellt. Höhere, in den Kompost-<br />
Übersichtsuntersuchungen ermittelte Kalkfrachten von 4 - 6 dt/ha CaO bei Kompostgaben von<br />
10 t/ha TM lassen noch höhere pH-Anhebungen erwarten. Die Kalkzufuhr durch Kompostgaben<br />
hat damit die Größenordnung einer Erhaltungskalkung (Einsparpotenzial), die - in Übereinstimmung<br />
mit EBERTSEDER (1997), PISSAREK <strong>und</strong> PRALLE (2001) <strong>und</strong> BUCHGRABER<br />
(2002) - den pH-Wert des Bodens mindestens stabilisiert bzw. häufig sogar leicht anhebt. Eine<br />
Kalkzehrung infolge regelmäßiger Kompostanwendung, die zu einem allmählichen Rückgang<br />
des pH-Wertes führt, wie häufig geäußerte Vermutungen postulieren, ist nach diesen langjährigen<br />
Versuchsergebnissen ausgeschlossen.<br />
Die Versuche erhärten weiterhin frühere 3jährige Ergebnisse (vgl. TIMMERMANN, KLUGE u.a.<br />
1999), dass regelmäßige Kompostgaben den Humusgehalt des Bodens zwar allmählich, aber<br />
auf Dauer messbar anheben (vgl. Punkt C 1.2.2.1.1). Im Mittel aller Standorte wurden im Zeitraum<br />
von 5 bzw. 8 Versuchsjahren mit pflanzenbaulich relevanten Kompostgaben von jährlich<br />
5 bzw. 10 t/ha TM Anhebungen der Humusgehalte von 0,23 bzw. 0,45 % festgestellt. In einer<br />
3jährigen Fruchtfolgerotation kann bei diesen nachhaltigen Kompostgaben - in Übereinstimmung<br />
mit neueren Literaturangaben (DIEZ <strong>und</strong> KRAUSS 1997, GUTSER <strong>und</strong> EBERTSEDER<br />
2002, BUCHGRABER 2002) - mit einer mittleren Anhebung der Humusgehalte von 0,1 - 0,2 %<br />
gerechnet werden. Diese positive Beeinflussung der Humusbilanz ist auf die beträchtliche Zufuhr<br />
an organischer Substanz zurückzuführen, die bei nachhaltigen Kompostgaben von jährlich<br />
6 - 7 bzw. maximal 10 t/ha TM im Mittel mit etwa 2,5 - 3,0 bzw. 3,5 - 4,5 t/ha TM zu veranschlagen<br />
ist. Mit Zufuhren in dieser Größenordnung wird die Reproduktion der organischen<br />
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