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pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken

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C Ergebnisse<br />

C 1 Nachhaltige Kompostverwertung - <strong>Vor</strong><strong>teilswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>mögliche</strong> <strong>Risiken</strong><br />

C 1.3 Gesamteinschätzung <strong>und</strong> Schlussfolgerungen<br />

Für die Bemessung der Kompostgabe im konkreten Einsatzfall sind folgende Gr<strong>und</strong>sätze zu<br />

beachten:<br />

• Um ausgeglichene Nährstoffsalden zu gewährleisten, ist die zulässige Gabe anhand der<br />

Nährstoffgehalte des Kompostes, in erster Linie P <strong>und</strong> K, <strong>und</strong> dem Nährstoffbedarf der angebauten<br />

Kultur an P <strong>und</strong> K in der Größenordnung zu ermitteln.<br />

• Bei N ist ein Positivsaldo auf Gr<strong>und</strong> des geringen düngewirksamen Anteils unvermeidlich.<br />

Bei längerfristiger regelmäßiger Kompostanwendung wird im Boden ein zunehmender N-<br />

Pool aufgebaut, der vorrangig im steigenden Humusanteil geb<strong>und</strong>en ist. Er wird im Zuge der<br />

allmählichen Humusmineralisierung pflanzenverfügbar <strong>und</strong> ist in der N-Düngebilanz über eine<br />

erhöhte Anrechnung der N-Freisetzung aus Kompost sowie die erhöhten Nmin-Gehalte zu<br />

berücksichtigen (vgl. Tabelle 56).<br />

• Bei Fruchtfolgen mit geringeren Nährstoffentzügen ist auf niedrigere Kompostgaben von<br />

jährlich im Mittel etwa 5 t/ha TM, bei höheren Nährstoffentzügen (z.B. bei gleichzeitiger Abfuhr<br />

von Korn <strong>und</strong> Stroh, entzugsstarken Fruchtarten, wie Silomais <strong>und</strong> Kohlarten) auf höhere<br />

Gaben von jährlich maximal 10 t/ha TM zu orientieren. Ist die Nährstoffversorgung des<br />

Bodens noch nicht optimal (Gehaltsstufen A <strong>und</strong> B), sind höhere Kompostgaben bis 10 t/ha<br />

TM <strong>und</strong> damit auch höhere P- <strong>und</strong> K-Zufuhren oberhalb des Ernteentzuges generell sinnvoll,<br />

um die Bodengehalte anzuheben.<br />

• Steht die Bodenverbesserung im <strong>Vor</strong>dergr<strong>und</strong> (z.B. schlechte Bodenstruktur), sind im Interesse<br />

einer zügigen Wirkung - die entsprechenden Bodenparameter lassen sich nur allmählich<br />

optimieren - stets maximale Kompostgaben von jährlich 10 t/ha TM erforderlich. Um bedenkliche<br />

Positivsalden an Nährstoffen zu vermeiden, sind in diesen Fällen nährstoffärmere<br />

Komposte, bevorzugt Grünkomposte, einzusetzen.<br />

Geeignete Ausbringungsintervalle<br />

Aus betriebswirtschaftlichen Gründen (Senkung der Ausbringungskosten) wird eine kumulierte<br />

Kompostausbringung im mehrjährigen Turnus angestrebt. Die Versuche haben jedoch gezeigt,<br />

dass kumulierte Kompostgaben von maximal 20 bzw. 30 t/ha TM im dreijährigen Turnus im<br />

Vergleich zur regelmäßigen jährlichen Kompostapplikation entsprechend kleinerer Mengen keine<br />

<strong>pflanzenbauliche</strong>n <strong>Vor</strong>teile erbringen. Die kumulierte Gabe verursacht im Anwendungsjahr<br />

erhebliche Nährstoffüberschüsse <strong>und</strong> damit für den Boden erhöhte Verlagerungs- <strong>und</strong> Auswaschungsrisiken<br />

(z.B. erhöhte Nmin-Gehalte). Gleichzeitig erhält die 1. Frucht eine unnötige „Luxusversorgung“<br />

an Nährstoffen <strong>und</strong> organischer Substanz, während eine adäquate kontinuierliche<br />

Versorgung für die Folgefrüchte, vor allem im 3. Jahr, nicht gewährleistet ist.<br />

Pflanzenbaulich vorteilhafter sind deshalb kontinuierliche kleine Kompostgaben. Sie gewährleisten<br />

weitgehend ausgeglichene Nährstoffsalden <strong>und</strong> vermeiden bedenkliche Nährstoffüberschüsse.<br />

Zudem erfolgen die bodenverbessernden Gaben in kleinen Schritten, die das Bodengleichgewicht<br />

kaum stören. Die Wirkung auf die Bodenparameter ist - wie Beobachtungen in<br />

den Versuchen zeigten - im Ganzen nachhaltiger als bei hohen Gaben in größeren Abständen.<br />

Landwirte mit langjährigen Erfahrungen im Komposteinsatz (RAUER 2003) bevorzugen deshalb<br />

- wenn schon keine jährliche Applikation, so doch - kürzere Intervalle von zwei Jahren.<br />

203

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