pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken
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C Ergebnisse<br />
C 1 Nachhaltige Kompostverwertung - <strong>Vor</strong><strong>teilswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>mögliche</strong> <strong>Risiken</strong><br />
C 1.1 Übersichtsuntersuchungen zu Inhaltsstoffen<br />
Zu den weiteren wertgebenden Inhaltsstoffen von Komposten zählen maßgebend die organische<br />
Substanz sowie die basisch wirksamen Stoffe (vgl. Tabelle 38). Die Gehalte an organischer<br />
Substanz bewegen sich, in Übereinstimmung mit aktuellen Angaben (GUTSER <strong>und</strong><br />
EBERTSEDER 2002, BGK 2003), im Mittel um 35 - 45 %. Die Komposte aus Baden-<br />
Württemberg weisen deutlich höhere Gehalte auf, mit oberen Werten (90. Perzentil) von 60 %,<br />
als die Komposte der b<strong>und</strong>esweiten Übersicht, vermutlich bedingt durch einen höheren Anteil<br />
an Frischkomposten mit noch unvollständiger Mineralisierung der organischen Substanz. Die<br />
Gehalte an basisch wirksamer Substanz (BWS) betragen im Mittel 4 - 6 % TM, auch hier in<br />
Baden-Württemberg im Mittel etwa 50 % höher als im b<strong>und</strong>esweiten Durchschnitt.<br />
C 1.1.2.2 Frachten<br />
Nährstoffe<br />
Eine Übersicht über die pflanzenbaulich sinnvolle Höhe der Kompostgaben vermittelt der Saldo<br />
von Nährstoffzufuhr bei Kompostanwendung <strong>und</strong> der Nährstoffabfuhr der Haupternteprodukte.<br />
In Abbildung 9 werden dazu die jährlichen mittleren Nährstoffzufuhren, die sich lt. Tabelle 38<br />
aus den beiden Übersichtsuntersuchungen aus Baden-Württemberg bzw. der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland ergeben, bei Höchstgaben lt. Bioabfall-VO (BUNDESGESETZBLATT 1998b) von<br />
20 bzw. 30 t/ha TM im dreijährigen Turnus den jährlichen mittleren Nährstoffentzügen der<br />
Haupternteprodukte (Korn bzw. S.Mais) einer Mais/Getreidefruchtfolge (K.Mais bzw. S.Mais/<br />
W.Weizen/W.Gerste) gegenübergestellt. Ausgehend von den Spannweiten dieser Mittelwerte<br />
(vgl. Anhang A 1.1, Punkt 1., Tabelle 3) kann diese Saldierung in der Größenordnung wie folgt<br />
eingeschätzt werden:<br />
• Bei moderaten Kompostgaben von jährlich 6 - 7 t/ha TM fällt die mittlere N-Zufuhr nur geringfügig<br />
niedriger aus als der mittlere N-Entzug einer K.Mais/Getreidefruchtfolge. Bei Maximalgaben<br />
von 10 t/ha TM entsteht ein leichter Positivsaldo, der jedoch bei der entzugstarken<br />
Fruchtfolge S.Mais/Getreide ausgeglichen ist. In der Größenordnung <strong>und</strong> bei Berücksichtigung<br />
der Spannweiten der Mittelwerte ist der N-Saldo als ausgeglichen einzuschätzen.<br />
• Der P-Saldo ist im Mittel stets ausgeglichen.<br />
• Aufgr<strong>und</strong> der geringen K-Entzüge einer K.Mais/Getreidefruchtfolge besteht schon bei moderaten<br />
Kompostgaben von jährlich 6 - 7 t/ha TM ein erheblicher Positivsaldo, der durch Maximalgaben<br />
von 10 t/ha TM noch verstärkt wird. In entzugstarken Fruchtfolgen, wie der<br />
S.Mais/ Getreidefruchtfolge, kann dagegen ein ausgeglichener K-Saldo nur mit Maximalgaben<br />
erreicht werden, moderate Kompostgaben führen dagegen zu einem Negativsaldo.<br />
• Bereits moderate Kompostgaben <strong>und</strong> erst recht die Maximalgaben verursachen auf Gr<strong>und</strong><br />
der geringen Mg-Entzüge der Ernteprodukte einen erheblichen Positivsaldo.<br />
Zusammenfassend zeigt die Saldierung der Nährstoffe, dass mit den diskutierten moderaten<br />
<strong>und</strong> vor allem den maximalen Kompostgaben bei allen Nährstoffen Grenzen erreicht (N, P) <strong>und</strong><br />
im ungünstigen Fall (geringe Entzüge) überschritten werden, die im Sinne der Dünge-VO<br />
(BUNDESGESETZBLATT 1996) gr<strong>und</strong>sätzlich eingehalten werden müssen, um im Interesse<br />
des Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutzes mittelfristig ausgeglichene Nährstoffsalden zu gewährleis-