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pflanzenbauliche Vor- teilswirkungen und mögliche Risiken

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C Ergebnisse<br />

C 1 Nachhaltige Kompostverwertung - <strong>Vor</strong><strong>teilswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>mögliche</strong> <strong>Risiken</strong><br />

C 1.1 Übersichtsuntersuchungen zu Inhaltsstoffen<br />

sicherte Einhaltung der Grenzfrachten. Bei hohen Cu-Anteilen (90. Perzentil) muss mit Überschreitungen<br />

gerechnet werden.<br />

Unter dem Gesichtspunkt, dass die Schwermetalle Cu <strong>und</strong> Zn gleichzeitig als essenzielle Spurennährstoffe<br />

der Pflanzenernährung fungieren, sind erhöhte Frachten mit Kompostgaben nicht<br />

ausschließlich als Nachteil anzusehen. Im Gegenteil, auf Böden mit unzureichender Cu- bzw.<br />

Zn-Versorgung sind solche absolut geringen Frachten unterhalb regulärer Düngergaben, wie<br />

sie mit den Kompostgaben zugeführt werden, aus Gründen der optimalen Pflanzenernährung<br />

sogar erwünscht.<br />

Insgesamt sind die gütegesicherten Komposte, ausgehend von den aktuellen repräsentativen<br />

Übersichtsuntersuchungen, überwiegend für eine nachhaltige Verwertung in der Landwirtschaft<br />

geeignet. Sie erfüllen zum großen Teil das Minimierungsgebot, nach dem die zulässigen<br />

Grenzfrachten im Sinne eines wirksamen Bodenschutzes weitgehend zu unterschreiten sind.<br />

Letztlich wird damit die Höhe der pflanzenbaulich optimalen Kompostgabe überwiegend durch<br />

die Nährstofffrachten <strong>und</strong> nur im Ausnahmefall durch die Schwermetallfrachten begrenzt (vgl.<br />

Punkt C 1.3.1.2).<br />

C 1.1.3.2 Organische Schadstoffe<br />

Aus <strong>Vor</strong>sorge hatte Baden-Württemberg im Kompostierungserlass 1994 (BADEN-<br />

WÜRTTEMBERG 1994) Orientierungswerte für Gehalte an Polychlorierten Biphenylen (PCB)<br />

sowie Polychlorierten Dibenzodioxinen <strong>und</strong> -furanen (PCDD/F) in Komposten festgelegt. Bisher<br />

liegen nur Einzelergebnisse, jedoch keine Ergebnisse von Übersichtsuntersuchungen vor, die<br />

einen Überblick über zu erwartende Mittelwerte <strong>und</strong> Spannweiten der Gehalte dieser Schadstoffe<br />

geben. Deshalb wurden im Rahmen des Projektes alle Komposte, die in den Kompost-<br />

Dauerversuchen zum Einsatz gelangten, auf PCB <strong>und</strong> PCDD/F untersucht. Die begrenzte<br />

Stichprobe von 30 Einzelergebnissen erlaubt es lediglich, erste Aussagen über die o.g. Parameter<br />

zu treffen. Als Bewertungsgr<strong>und</strong>lage werden, mangels aktueller Grenz- oder Bezugswerte<br />

(die Bioabfall-VO sieht für organische Schadstoffe keine Grenzwerte vor), die Orientierungswerte<br />

des Kompostierungserlasses herangezogen.<br />

Tabelle 40 zeigt (Einzelergebnisse der Versuchsstandorte vgl. Anhang A 1.1, Punkt 2., Tabelle<br />

1/02 - 6/02), dass sich die PCB-Gehalte der eingesetzten Komposte absolut auf einem sehr<br />

niedrigen Niveau bewegen. Sie schöpfen den Orientierungswert für PCB (Summe von 6 Kongeneren)<br />

von 0,2 mg/kg TM, der seinerseits sehr niedrig angesetzt worden ist, im Mittel zu 26<br />

% aus, mit einer Spannweite der Komposte der Versuchsstandorte von 17 - 34 %. Die PCB-<br />

Gehalte erreichen im ungünstigsten Fall (Maximum) 54 % des Orientierungswertes. Im Einklang<br />

mit einer früheren Studie aus Baden-Württemberg (BREUER u.a. 1997) ist festzustellen,<br />

dass sich die Belastung der Komposte mit PCB auf einem absolut sehr niedrigen Gehaltesniveau<br />

bewegt <strong>und</strong> im Regelfall für die Kompostanwendung kein Problem bildet.<br />

Die PCDD/F-Gehalte schöpfen den stringenten Orientierungswert von 17 ng I-TEQ/kg TM im<br />

Mittel aller Komposte zu 42 % aus, bei einer Schwankungsbreite von 31 - 54 %. Im ungünstigen<br />

Fall (Maximum) beträgt die Ausschöpfung 80 %. Auch diese absolut sehr niedrigen Gehalte,<br />

die sich nur wenig oberhalb der ubiquitären Bodenbelastung von 5 ng I-TEQ/kg bewegen<br />

(BADEN-WÜRTTEMBERG 1992), sind für die Kompostanwendung unproblematisch.<br />

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