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Ausschuss für Sozial-, Gesundheits- und Familienpolitik

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Anhörung Bayerischer Landtag · 15. Wahlperiode<br />

82. S0, 27. 09. 2007 Wortprotokoll – vom Redner nicht autorisiert<br />

Vorsitzender Joachim Wahnschaffe (SPD): Guten<br />

Morgen, meine Damen <strong>und</strong> Herren, ich darf Sie im Bayerischen<br />

Landtag herzlich willkommen heißen. Mein<br />

Kollege Unterländer <strong>und</strong> ich – <strong>und</strong> natürlich auch die<br />

übrigen <strong>Ausschuss</strong>kollegen – freuen sich, dass diese<br />

Anhörung bei Ihnen auf so regen Zuspruch gestoßen<br />

ist.<br />

Ich darf mich vorab da<strong>für</strong> bedanken, dass Sie unserer<br />

Bitte, uns Ihre Stellungnahmen vorab schriftlich zu schicken,<br />

so rege entsprochen haben. Bis heute Morgen, 9<br />

Uhr, waren – glaube ich – 22 Stellungnahmen eingegangen.<br />

Ich weiß nicht, ob draußen noch genügend Exemplare<br />

ausliegen. Sie brauchen jedoch nicht besorgt<br />

zu sein, diese nicht in aller Ruhe nachlesen zu können.<br />

Wir sichern Ihnen zu, dass alle Statements dem Protokoll<br />

der heutigen Anhörung als Anlage beigefügt <strong>und</strong> an<br />

Sie versandt werden, sofern Sie sich in eine Liste eintragen,<br />

die vorne ausliegt. Teilen Sie uns bitte mit, wohin<br />

wir das Protokoll schicken sollen. Wenn Sie also nur<br />

Ihren Namen eintragen <strong>und</strong> diesen noch dazu nicht leserlich<br />

schreiben, wird es schwierig werden. Also seien<br />

Sie bitte so nett <strong>und</strong> schreiben Sie Ihren Namen <strong>und</strong> Ihre<br />

Adresse deutlich. Dies wäre sehr hilfreich.<br />

Zum technischen Ablauf darf ich Folgendes sagen: Wir<br />

haben uns vorab – auch mit Blick auf die schriftlichen<br />

Stellungnahmen – darauf verständigt, die heutige Anhörung<br />

zeitlich zu befristen. Ich nehme an, dies ist auch in<br />

Ihrem Interesse. Ich bitte Sie, sich darauf einzurichten,<br />

dass wir diese Anhörung gegen 14 Uhr beenden. Also<br />

lautet unsere herzliche Bitte: Fassen Sie Ihre mündlichen<br />

Statements so, dass auch diejenigen, die nach Ihnen an<br />

der Reihe sind, noch Gelegenheit haben, sich zu<br />

äußern.<br />

Außerdem darf ich Sie bitten, dass Sie, wenn Sie aufgerufen<br />

werden, Ihren Namen <strong>und</strong> – wenn möglich – auch<br />

die Institution, die Sie vertreten, nennen. Denn wir führen<br />

heute ein Wortprotokoll; das heißt, alle Ihre Äußerungen<br />

werden im Protokoll festgehalten. Wenn Sie namentlich<br />

erscheinen wollen, müssten Sie bitte auch Ihren Namen<br />

nennen.<br />

Nun zur Sache: Das Bayerische Kinderbildungs- <strong>und</strong> -<br />

betreuungsgesetz, abgekürzt BayKiBiG, ist so kontrovers<br />

wie kaum ein anderes Gesetz, das wir im Bayerischen<br />

Landtag verabschiedet haben, in der Öffentlichkeit,<br />

aber auch im Landtag diskutiert worden. Das zeigt<br />

sich schon daran, dass wir im Vorfeld dieses Gesetzes<br />

zwei Anhörungen durchgeführt haben. Viele von Ihnen<br />

haben an diesen Anhörungen teilgenommen.<br />

Am 1. August 2005 hat dieses Gesetz das Licht der Welt<br />

erblickt; das heißt, es ist in Kraft getreten. Scharf gestellt<br />

wurde es allerdings erst am 1. September 2006. Seither<br />

ist es der Rahmen <strong>für</strong> die Bildung, Erziehung <strong>und</strong> Betreuung<br />

von Kindern in Kindertageseinrichtungen <strong>und</strong> -<br />

tagespflege. Das wissen Sie alle. Aber <strong>für</strong> diejenigen,<br />

die heute als Zuhörer anwesend sind, darf ich es nochmals<br />

erwähnen.<br />

Heute wollen wir mit Ihnen gemeinsam eine erste Bilanz<br />

ziehen. Die Lektüre der schriftlichen Stellungnahmen<br />

verspricht eine kontroverse Diskussion, wie nicht anders<br />

zu erwarten war. Wir würden Ihnen vonseiten des <strong>Ausschuss</strong>es<br />

vorschlagen, dass wir den umfangreichen<br />

Fragenkatalog, den wir Ihnen zugesandt haben, heute<br />

nicht einzeln abarbeiten. Das haben Sie dankenswerterweise<br />

teilweise ja schon in Ihren schriftlichen Stellungnahmen<br />

gemacht. Vielmehr würden wir die Diskussion<br />

gerne in zwei große Blöcke unterteilen <strong>und</strong> uns im ersten<br />

Teil mit den Schwachstellen, Defiziten <strong>und</strong> Stärken<br />

dieses Gesetzes befassen. Im zweiten Teil würden wir<br />

uns gerne der Zukunft zuwenden. Ich gehe davon aus,<br />

dass Änderungsbedarf besteht. Dass auch die CSU<br />

einen Änderungsbedarf sieht, konnte man heute in einer<br />

großen Zeitung nachlesen. Deshalb sollten wir auch ein<br />

bisschen zukunftsorientiert diskutieren <strong>und</strong> nicht ausschließlich<br />

in der Vergangenheit verharren. Wir sollten<br />

versuchen, den Blick in die Zukunft zu richten in der<br />

Hoffnung, das Bestmögliche <strong>für</strong> die Erziehung unserer<br />

Kinder zu erreichen.<br />

Das BayKiBiG steht in folgendem Rahmen: Wie Sie<br />

wissen, hat der B<strong>und</strong> – auch wenn dies verfassungsrechtlich<br />

so natürlich nicht in Ordnung ist – gemeinsam<br />

mit den Ländern eine Verwaltungsvereinbarung mit sehr<br />

hohen Zielsetzungen, vor allen Dingen <strong>für</strong> die Kinder<br />

unter drei Jahren, getroffen <strong>und</strong> ist auch bereit, sich finanziell<br />

zu beteiligen. Das muss man im Hinterkopf behalten.<br />

Dann gibt es noch b<strong>und</strong>esgesetzliche Regelungen<br />

– sei es das HAG, sei es das SGB VIII oder seien<br />

es andere einschlägige Bestimmungen –, die gewisse<br />

Vorgaben enthalten, die durch Landesrecht nicht außer<br />

Kraft gesetzt werden können. Das muss man im Hinterkopf<br />

behalten.<br />

Zur Technik ist Folgendes zu sagen: Ich hoffe, Sie haben<br />

alle ein Mikrophon in der Nähe. Wenn nicht, so müssten<br />

Sie sich so platzieren, dass Sie an ein Mikrophon<br />

kommen. Dieses Mikrophon drücken Sie bitte. Der<br />

Computer entscheidet dann, wann Sie dran sind. Die<br />

Reihenfolge der Worterteilungen ist also keine Willkür<br />

meinerseits, sondern wird ausschließlich vom Computer<br />

bestimmt. Ich darf Sie nun bitten, Ihre Wortmeldungen<br />

vorzunehmen.<br />

Abg. Joachim Unterländer (CSU): Erlauben Sie mir –<br />

auch im Sinne des Aufwärmens der Diskussion – einige<br />

gr<strong>und</strong>sätzliche Bemerkungen zur Bestandsaufnahme<br />

sowie zu den Ausführungen, die Kollege Wahnschaffe in<br />

seiner Einführung gemacht hat. Ich denke, wir müssen<br />

uns bei der Bestandsaufnahme <strong>und</strong> der Bewertung des<br />

Gesetzes über die Ziele, die mit den Gesetzesberatungen<br />

verb<strong>und</strong>en sind <strong>und</strong> waren, im Klaren sein, nämlich<br />

eine Lösung zu finden, wie aufgr<strong>und</strong> der demografischen<br />

Entwicklung der Rückgang an Kindern aufgefangen<br />

werden kann, ohne dass Einrichtungen nicht<br />

mehr existieren können. Wir müssen sehen, dass es<br />

dringend erforderlich war, eine Förderung – <strong>und</strong> das ist<br />

mit diesem Gesetz erreicht worden – <strong>für</strong> alle Betreuungsformen<br />

von null bis zwölf Jahren erstmals zu erreichen.<br />

Wir müssen sehen, dass mit diesem Gesetz auch<br />

das Ziel verb<strong>und</strong>en war <strong>und</strong> ist, die Qualität in den Ein-<br />

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