Ausschuss für Sozial-, Gesundheits- und Familienpolitik
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Anhörung Bayerischer Landtag · 15. Wahlperiode<br />
82. S0, 27. 09. 2007 Anlage zum Wortprotokoll – Stellungnahme der Experten<br />
durchgeführt haben, verlieren aufgr<strong>und</strong> der geringeren Buchungszeiten einerseits an<br />
Einnahmen, andererseits an Förderung (siehe hierzu detailliert in den jeweiligen Analysen).<br />
Die Bereitschaft, Defizitverträge einzugehen wurde in Pöcking <strong>und</strong> in Gilching genutzt.<br />
Durch eine genaue Analyse wurde z.B. in Gilching eine dauerhaft bessere Finanzierung<br />
einer Krippenbetreuung errechnet, als wenn die Gemeinde mit einem reduzierten Angebot<br />
selber als Träger fungiert hätte.<br />
Zu 14 CSU u. SPD 3.2.<br />
Ein Grossteil der Leitungen der Einrichtungen sind mit der Anwendung der zusätzlichen<br />
„neuen“ Werkzeugen überfordert. Zum Einen lag <strong>und</strong> liegt der Schwerpunkt Ihrer Aufgaben<br />
in der Kinderbetreuung, mit wenig Spielraum <strong>für</strong> administrative Aufgaben, zum Anderen sind<br />
die EDV-Gr<strong>und</strong>kenntnisse nicht ausreichend. Der Umgang mit den<br />
Finanzierungswerkzeugen muss geübt <strong>und</strong> verstanden werden, bevor Entscheidungen<br />
getroffen werden. (Fehler beim Ausfüllen führen schnell zu Personalfehlplanungen;<br />
eingeführte 4 Augenkontrolle ist somit doppelte Arbeit, bei der Leitung <strong>und</strong> in der<br />
Verwaltung)<br />
Wie bereits angeführt sollte den Verwaltungen das Angebot einer gemeindebezogenen<br />
Analyse der Gesamtbetreuungssituation angeboten werden, in deren Rahmen auch die<br />
Leitungen lernen das BayKiBiG als „positives“ <strong>und</strong> „sehr nützliches“ Steuerungs- <strong>und</strong><br />
Kontrollinstrument zu verwenden. Auf diese Weise werden auch die Verwaltungen in die<br />
Lage des dienstleistungsorientierten „Managen“ versetzt <strong>und</strong> effiziente Prozesse angeregt.<br />
Zu 15 CSU.<br />
Die Personalplanung erfolgt buchungszeitorientierter. Allerdings ist die Flexibilität bei<br />
Gemeindeeinrichtungen, bei denen die Gemeinde der Träger ist, eingeschränkt. Neue<br />
Arbeitszeitflexibilisierungen sind <strong>für</strong> die Verwaltungen leider ein ungeschriebenes Blatt <strong>und</strong><br />
Bedürfen einer Erklärung an konkreten Beispielen. Eine Poolbildung von Personal<br />
übergreifend scheitert leider meistens an der über Jahre aufgebauten Konkurrenzsituation<br />
einzelner Einrichtungen <strong>und</strong> dem Willen einzelner Betreuer.<br />
Externe Träger, die verschiedenste Betreuungssparten (Krippe, Mittagsbetreuung, Kiga etc.)<br />
in einer Gemeinde betreuen, sind hier wesentlich bedarfsorientierter <strong>und</strong> können auch<br />
kurzfristige Bedarfe anbieten <strong>und</strong> unterschiedlichste Erfahrungen der Mitarbeiter in den<br />
Erziehungsplan einfließen lassen.<br />
Zu 16 CSU.<br />
Der Anstellungsschlüssel ist ein gutes Instrument, einen Überblick über die Kind-<br />
Betreuerverhältnisse zu bekommen; jedoch bedarf es einer detaillierten Betrachtung der<br />
Einrichtung. Bei bestimmten Verhältnissen von Migrationskindern, unter 3-jährigen <strong>und</strong><br />
Regelkindern kann z.B. ein Anstellungsschlüssel von 1:9 nicht ausreichend sein, eine<br />
qualitative Betreuung sicherzustellen <strong>und</strong> auch die Finanzierung zu gewährleisten (siehe<br />
hierzu auch beispielhaft die beiden Analysen).<br />
Zu 1.1 SPD.<br />
Ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ist ein „visionäres Ziel“, deren konsequente<br />
Weiterverfolgung wünschenswert ist. Das BayKiBiG ist ein erster Baustein in diese Richtung,<br />
indem zum ersten Mal eine Klammer <strong>für</strong> Betreuungsmöglichkeiten mit deren<br />
Finanzierungsmöglichkeiten vom 1.Lebensjahr bis in die Jugend gebildet wird.<br />
3 -Statement zum Fragenkatalog BayKiBiG - Stephan Mahlert<br />
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