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Ausschuss für Sozial-, Gesundheits- und Familienpolitik

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Anhörung Bayerischer Landtag · 15. Wahlperiode<br />

82. S0, 27. 09. 2007 Anlage zum Wortprotokoll – Stellungnahme der Experten<br />

Seite 19<br />

die Entwicklung von übergreifenden Curricula <strong>und</strong> Kooperationsformen einbezogen werden,<br />

damit tragfähige Ansätze, gegenseitiges Verständnis <strong>und</strong> ein gemeinsames Vorgehen<br />

überhaupt erst entstehen. Der Weg zu einer kontinuierlichen <strong>und</strong> <strong>für</strong> alle Seiten verlässlichen<br />

Zusammenarbeit, vor allem zum Wohl der Kinder, ist noch lang.<br />

Ein gemeinsames Gr<strong>und</strong>studium von Lehrerinnen <strong>und</strong> Kindertagesstätten-Pädagoginnen,<br />

sowie ein gemeinsames Bildungsverständnis, das sich in einem weiterführenden<br />

Bildungsplan äußert <strong>und</strong> an entwicklungspsychologischen sowie den Erkenntnissen der<br />

Hirnforschung <strong>und</strong> Neurologie ausrichtet; ein gemeinsames Ressort, das tragfähige<br />

Strukturen, <strong>und</strong> Rahmenvorgaben schafft, könnte der bisherigen systemimmanenten<br />

Beliebigkeit Abhilfe schaffen.<br />

12. Weitere Veränderungsbedarfe <strong>für</strong> mehr Qualität <strong>und</strong> eine<br />

entwicklungsangemessene Pädagogik<br />

Zu den Fragen<br />

17 der CSU-Fraktion<br />

4.6 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen<br />

In den elementaren Bildungseinrichtungen werden die Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> die Chancen unserer<br />

Gesellschaft in der Zukunft gelegt.<br />

Armut, drohender sozialer Abstieg <strong>und</strong> Migration bedeuten in Bayern Bildungsarmut.<br />

Chancengleichheit fängt schon mit der Geburt an. Was im frühen Kindesalter versäumt wird,<br />

kann weder in der Gr<strong>und</strong>- noch in der Hauptschule aufgefangen <strong>und</strong> nachgeholt werden.<br />

Deshalb müssen Veränderungen an der marktorientierten kind- <strong>und</strong> nutzungszeitbezogenen<br />

Finanzierung vorgenommen werden <strong>und</strong> dem quantitativen Ausbau eine Qualitätsoffensive<br />

folgen. Diese kann nicht kostenneutral erfolgen, sonder erfordert den Mut des Gesetzgebers<br />

in Zusammenarbeit mit dem B<strong>und</strong> <strong>für</strong> eine da<strong>für</strong> notwendige Finanzierung zu sorgen.<br />

12.1 Umressortierung zum Staatsministerium <strong>für</strong> Unterricht <strong>und</strong> Kultus<br />

In Kindertageseinrichtungen wird die Trias Bildung/Erziehung/Betreuung umgesetzt. Dabei<br />

ist diese nicht in Einzelaufgaben zu trennen: Betreuungssituationen sind gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

geprägt von dialogischen Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsprozessen. Institutionelle Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

sind aus diesem Gr<strong>und</strong> per se Bildungsinstitutionen <strong>und</strong> als solche<br />

gleichbedeutend mit der Schule.<br />

Die bisherige Zuordnung dieses Bereiches zum <strong>Sozial</strong>ministerium betont den Betreuungsaspekt<br />

<strong>und</strong> wird der Bedeutung der Bildung von Anfang an nicht gerecht. Von allen<br />

Bildungseinrichtungen ist die elementare Bildungsstufe die entscheidende <strong>für</strong> alle weiteren<br />

Entwicklungen <strong>und</strong> Lernschritte im Leben eines Menschen. Um den Bildungsaspekt<br />

institutioneller Kindertagesbereuung ins Gesamtsystem zu integrieren, müssen<br />

Kindertagesstätten dem Kultusministerium als Elementarstufe eingegliedert werden.<br />

12.2 vom Anstellungsschlüssel zur Personal:Kind-Relation<br />

Die Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsziele des BayKiBiG <strong>und</strong> der zugr<strong>und</strong>e liegende Bildungs- <strong>und</strong><br />

Erziehungsplan werfen per se die Frage auf, ob der im Gesetz empfohlene<br />

Anstellungsschlüssel von 1:10 (maximal 1:12,5), <strong>für</strong> die Umsetzung ausreicht. Schon in der<br />

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