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Ausschuss für Sozial-, Gesundheits- und Familienpolitik

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Anhörung Bayerischer Landtag · 15. Wahlperiode<br />

82. S0, 27. 09. 2007 Anlage zum Wortprotokoll – Stellungnahme der Experten<br />

Begründung:<br />

Die Anforderungen an die pädagogische Arbeit mit Kindern sind sehr hoch. Im Hinblick auf<br />

die Altersspanne von 0-12 Jahren beziehen diese sich auf ein außerordentlich hohes <strong>und</strong><br />

breites Entwicklungsspektrum.<br />

Frühe Bildung (Pflege, Zuwendung, Beziehung) ist aufwendig <strong>und</strong> kostet Zeit. Individuelle<br />

Förderung <strong>und</strong> Bildung <strong>und</strong> zugleich ein Ausgleich von sozialen, geschlechtlichen,<br />

ethnischen <strong>und</strong> körperlichen Benachteiligungen ist zwingend in vorschulischen <strong>und</strong><br />

schulergänzenden Einrichtungen zu leisten.<br />

Die zunehmende Individualisierung der Lebensverhältnisse, die wachsende Heterogenität<br />

der Klientel, ökonomische <strong>und</strong> Beziehungsbrüche in den Familien, erfordern inhaltliche <strong>und</strong><br />

strukturelle Veränderungen, der die bisherige Ausbildung nicht gerecht werden kann.<br />

Seite 17<br />

Die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern, deren Beratung auch hinsichtlich der<br />

Erziehungskompetenz wird in Zukunft immer stärker nachgefragt werden <strong>und</strong> hier bedarf es<br />

dringend der gesellschaftlichen <strong>und</strong> fachlichen Aufwertung des Erzieherberufes.<br />

Die Kooperation von Jugendhilfe <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schule, die von Erzieherinnen mit den universitär<br />

ausgebildeten Gr<strong>und</strong>schullehrerinnen, erfordert eine Gleichwertigkeit in der partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit der beiden Bildungsbereiche.<br />

Die Angleichung der Erzieherinnenausbildung auf europäisches Niveau garantiert die<br />

Konkurrenzfähigkeit des elementaren Bildungsbereichs <strong>und</strong> die freie berufliche Entfaltung im<br />

europäischen Ausland <strong>für</strong> Erzieherinnen.<br />

Der Bedarf an Erzieherinnen, durch die Überalterung der im Beruf stehenden <strong>und</strong> den<br />

geplanten Ausbau von Horten, anderen schulergänzenden Einrichtungen <strong>und</strong> besonders der<br />

Kinderkrippen, wird steigen.<br />

Die Konkurrenzfähigkeit von Erzieherinnen mit den universitär oder fachhochschul-<br />

Ausgebildeten sozialpädagogischen Fachkräfte in der Jugend- <strong>und</strong> Behindertenarbeit sowie<br />

im Arbeitsfeld der Hilfen zur Erziehung ist zu verbessern.<br />

Durch die Gleichstellung der Frauenberufe kann dem Gleichstellungsauftrag der EU <strong>für</strong> alle<br />

gesellschaftlichen Bereiche <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene gesellschaftliche <strong>und</strong> ökonomische<br />

Aufwertung eines Arbeitsfeldes, das alle weiteren Bildungs- <strong>und</strong> Entwicklungswege zugr<strong>und</strong>e<br />

legt, entsprochen werden.<br />

Die Öffnung <strong>und</strong> Flexibilisierung der bisherigen Ausbildung, die in der Sackgasse endet, hin<br />

zu mehr Aufstiegschancen in andere soziale Berufsfelder oder in Forschung <strong>und</strong> Lehre<br />

eröffnet Erzieherinnen die Chance zu lebenslangem Lernen.<br />

Qualitätsmanagement <strong>und</strong> Effektivität werden zunehmend auch von den Einrichtungen der<br />

öffentlichen <strong>und</strong> privaten Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfe gefordert. Da<strong>für</strong> ist die zweijährige<br />

schulische Ausbildung der Erzieherinnen bei weitem nicht ausreichend.<br />

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