Ausschuss für Sozial-, Gesundheits- und Familienpolitik
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Bayerischer Landtag · 15. Wahlperiode Anhörung<br />
Anlage zum Wortprotokoll – Stellungnahme der Experten 82. S0, 27. 09. 2007<br />
Einführung des BayKiBiG vermehrt befristete Arbeitsverträge gibt. Darüber hinaus<br />
handelt es sich oft um Dehnungsverträge, die den Buchungsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> der<br />
Kinderanzahl sofort angepasst werden können. Die Zahl der Teilzeitkräfte in den<br />
Einrichtungen ist gestiegen.<br />
Bei Vollzeitkräften werden St<strong>und</strong>enreduzierung vorgenommen oder Teilzeitkräfte<br />
eingestellt, um somit flexibler handeln zu können.<br />
Einige Einrichtungen berichten auch von einer Zunahme des Personals aufgr<strong>und</strong><br />
von guten Buchungszeiten <strong>und</strong> Kinderzahlen (Gewichtungsfaktoren). Dies erhöht <strong>für</strong><br />
diesen, meist begrenzten Zeitraum die Arbeitsqualität in der Einrichtung.<br />
Gründe <strong>für</strong> die Veränderung:<br />
- Schwankungen in den Kinderzahlen <strong>und</strong> Buchungszeiten bedürfen flexibler<br />
Arbeitsverträge<br />
- Keine Planungssicherheit über einen längeren Zeitraum<br />
Auswirkungen:<br />
- Unzufriedenheit/ Belastung bei den Mitarbeitern<br />
- Personalwechsel, Wechseln von Bezugspersonen<br />
- Kurzfristige Bekanntgabe der St<strong>und</strong>enanzahl <strong>für</strong> den nächsten Monat �<br />
sinkende Motivation<br />
- Mehr Aufwand in der Personalplanung<br />
10. Glauben Sie, dass durch das neue Gesetz Verfügungszeiten genügend<br />
abgesichert sind?<br />
Nein, die Verfügungszeiten sind mit dem neuen Gesetz nicht hinreichend<br />
abgesichert. Betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte stehen oft im Vordergr<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
überlagern fachliche Belange, sodass vieles dem Zufall oder einzelnen Trägern<br />
bzw. Mitarbeitern/innen überlassen bleibt.<br />
Es handelt sich oft um individuelle Lösungen der Einrichtungen, die von den<br />
Öffnungs- <strong>und</strong> Buchungszeiten sowie des Anstellungsschlüssels abhängen.<br />
11. Reichen die Qualifizierungen/ Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen aus?<br />
Aufgr<strong>und</strong> der finanziellen Unsicherheiten gehen die Anmeldungen der Fortbildungen<br />
zurück, obwohl der Bedarf <strong>und</strong> die Bereitschaft der Mitarbeiter vorhanden ist, sich<br />
weiter zu qualifizieren.<br />
12. Wie beurteilen Sie die Kooperation vor Ort von Kindergarten <strong>und</strong><br />
Gr<strong>und</strong>schule, bzw. von Hort <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schule? Hat sich hier in den letzten<br />
zwei Jahren eine Veränderung (besser oder schlechter) ergeben? Können Sie<br />
Beispiele <strong>für</strong> eine gelungene Kooperation nennen?<br />
In vielen Einrichtungen hat sich die Kooperation verbessert oder ist intensiver<br />
geworden. Selten wird als Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong> das BayKiBiG gesehen, sondern nach wie<br />
vor das persönliche Engagement der einzelnen Personen in Schule <strong>und</strong><br />
Kindertageseinrichtung. Zeitliche Engpässe, weite Wege, Kooperation mit mehreren<br />
Schulen (teilweise bis zu 10 Stück) erschweren eine intensive Kooperation.<br />
In vielen Bereichen besteht eine gelungen Kooperation, ein intensiver Austausch<br />
<strong>und</strong> dadurch ein wachsendes gegenseitiges Vertrauen.