Ausschuss für Sozial-, Gesundheits- und Familienpolitik

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Die Gemeinde Grasbrunn (Landkreis München) zählt
über 6.000 Einwohner und versteht sich als moderne
Gemeinde im Grünen – leistungsfähig und liebenswert.
Auf Basis einer hohen Steuerkraft und soliden Haushaltslage
wird seit 2002 sehr stark in die bildende Betreuung
investiert. Die Gebühren sind sozial verträglich
gestaltet.
Neben dem kontinuierlichen Ausbau an Betreuungsplätzen
wird Wert darauf gelegt, die Qualität und Vielfalt
der pädagogischen Angebote weiterzuentwickeln. Die
Einrichtungen, insbesondere die Kindertageseinrichtungen,
die Volksschule Neukeferloh und die Gemeindebücherei
sind vernetzt und haben gemeinsam neue
Wege in der ganzheitlichen Bildung, Betreuung und Förderung
der Kinder eingeschlagen. Mit der Volksschule
Neukeferloh und der Kinderwelt Grasbrunn gibt es zwei
Modelleinrichtungen in der Gemeinde. Die Bücherei
wurde 2006 für die herausragende Leseförderung von
Kindern und Jugendlichen unter die zehn besten Büchereien
im Freistaat Bayern nominiert.
In der Gemeinde gibt es den Kath. Kindergarten St.
Christophorus mit 75 Betreuungsplätzen. In kommunaler
Trägerschaft werden drei Kindertageseinrichtungen
in den Gemeindeteilen Grasbrunn, Harthausen
und Neukeferloh betrieben:
– KindergartenHonigblume Grasbrunn mit 75 Betreuungsplätzen
(Regelkindergarten)
– Kindergarten Harthausen mit 65 Betreuungsplätzen
(Kindergarten mit Schwerpunkt Integration (derzeit
sechs Betreuungsplätze und Montessoripädagogik)
– KinderweltGrasbrunn (Haus für Kinder mit 257 Betreuungsplätzen
in den Bereichen Kinderkrippe, Kindergarten
und Hort an der Schule sowie einer Schülermittagsbetreuung
mit weiteren 70 Plätzen)
2006 hat der Planungsverband Äußerer Wirtschaftraum
München eine Bedarfsermittlung erstellt. Im bundesweiten
Vergleich zeigt die Gemeinde Grasbrunn bereits
jetzt einen deutlich höheren Versorgungsgrad, insbesondere
im Krippen- und Hortbereich.
Derzeit wohnen 888 Kinder im Alter von 1 bis 11 Jahren
in der Gemeinde Grasbrunn.
Im Betreuungsjahr 2007/2008 gibt es in der Gemeinde
insgesamt 542 Betreuungsplätze (davon werden neun
auswärtige Kinder im Rahmen der Gastkinderregelung
betreut).
Sechs Kinder, die in der Gemeinde Grasbrunn wohnen,
besuchen als Gastkinder Kindertageseinrichtungen in
den umliegenden Kommunen.
In den letzten fünf Jahren wurden im Durchschnitt jährlich
rund 75 Betreuungsplätze neu geschaffen. Weitere
Krippenplätze sollen zum nächst möglichen Zeitpunkt
Bayerischer Landtag · 15. Wahlperiode Anhörung
Wortprotokoll – vom Redner nicht autorisiert 82. S0, 27. 09. 2007
im Gemeindeteil Harthausen mit staatlichen Zuschüssen
verwirklicht werden. Die Gemeinde Grasbrunn hofft
auf eine zeitnahe Unterstützung. Aufgrund gesellschaftlicher
Veränderungen geht die Gemeinde Grasbrunn außerdem
von einem steigenden Bedarf in der Ganztagesbetreuung
von Schülern/innen der Volksschule Neukeferloh
aus.
Vor diesem Hintergrund bringt die Gemeinde Grasbrunn
sehr gern ihre bisherigen Erfahrungen und Anregungen
bei der Weiterentwicklung des BayKiBiG ein.
Teil 1 Allgemeine Bestimmungen
(Art. 1 bis 4 BayKiBiG)
1. Mindestbuchungszeit von durchschnittlich 20
Stunden pro Woche
Die Mindestbuchungszeit von durchschnittlich 20 Stunden
pro Woche ist für Eltern von Hortkindern nicht immer
nachvollziehbar. Insbesondere wenn der Unterricht
an der Schule später endet, Angebote in örtlichen Vereinen,
an der Musikschule / Volkshochschule,
in Arbeitsgemeinschaften an der Schule wahrgenommen
werden sollen oder die Eltern bewusst eine gemeinsame
Zeit mit ihren Kindern verbringen möchten,
lässt sich eine Mindestbuchungszeit von durchschnittlich
20 Stunden pro Wochen teilweise schwer umsetzen.
Dabei soll die Kindertageseinrichtung gerade eine
familienergänzende und keine familienersetzende Funktion
wahrnehmen.
siehe Frage 6.1 der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen
2. Träger von Kindertageseinrichtungen
Die Umstellung des Finanzierungssystems hat zu einem
höheren Defizit beim kirchlichen Träger geführt. Da die
Gemeinde Grasbrunn bereit war, einen höheren Zuschuss
zu gewähren, konnte eine Gebührenerhöhung
vermieden werden. So wurde sichergestellt,
dass die Gebühren für alle Kindertageseinrichtungen im
Gemeindegebiet annähernd gleich niedrig geblieben
sind. Auch sonst unterstützt die Gemeinde Grasbrunn
den kirchlichen Träger (z. B. gemeinsames Anmeldeverfahren,
regelmäßiger Erfahrungsaustausch).
siehe Frage 8 der CSU-Fraktion zur Finanzierung freigemeinnütziger
Träger
2. Teil: Sicherstellung und Planung
(Art. 5 bis 8 BayKiBiG)
Positiv wird in der Gemeinde Grasbrunn die im BayKi-
BiG verankerte Bedarfsplanung gesehen. Sie wurde in
der Gemeinde Grasbrunn im Jahr 2006 durch den Äußeren
Planungsverband München durchgeführt. Das
Gutachten ist eine wertvolle Grundlage für die mittelfristige
Bedarfseinschätzung und Basis für konkrete Ausbaupläne.