Ausschuss für Sozial-, Gesundheits- und Familienpolitik
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228<br />
Analyse Kinderbetreuung<br />
nach BayKiBiG Gemeinde Pöcking<br />
Bayerischer Landtag · 15. Wahlperiode Anhörung<br />
Anlage zum Wortprotokoll – Stellungnahme der Experten 82. S0, 27. 09. 2007<br />
August 2007<br />
Vers. 2.0<br />
Stephan Mahlert<br />
• Das Personal der KiGas ist gemäß BayKiBiG bei einem Faktor von 1:9 ausgelastet. Personalengpässe<br />
durch z.B. Krankheit sind nur schwer abbildbar, trotz nach Gesetz errechenbarer freier<br />
Kapazitäten zur Kinderbetreuung.<br />
• Der Faktor-Unterschied (von 1:12,5 zu 1:10 bis 1:8 mit gewichteten Buchungszeiten der Kinder)<br />
bewertet an der Qualität gemäß Gesetz lässt sich in Kosten <strong>für</strong> den Gemeinde-KiGa wie folgt ausdrücken<br />
(Abb. 32):d. h. das vorhandene Gesamtdefizit lässt sich bei rein gesetzlicher Mindesterfüllung<br />
(1:12,5), gesetzlich empfohlenem Faktor 1:10 <strong>und</strong> Erfahrungsgemäß „Bester Qualität“ mit Faktor<br />
1:8, um den jeweiligen Betrag reduzieren. Die Summen basieren im wesentlichen auf den Kosten<br />
aus dem durch das Gesetz nicht geförderten Personalüberhang. Abb. 32a:<br />
100.000,00<br />
80.000,00<br />
60.000,00<br />
40.000,00<br />
20.000,00<br />
-20.000,00<br />
-40.000,00<br />
-60.000,00<br />
Faktorunterschied in Euro/Jahr<br />
nur GemeindeKiga<br />
Anteil der zu finanzierenden Summe mit vorhandenem Personalschlüssel<br />
am Gesamtdefizit<br />
0,00<br />
-49.389,28 €<br />
-2.990,72 €<br />
20.150,83 €<br />
75.782,91 €<br />
1:8<br />
1:9<br />
1:10<br />
1:12,5<br />
In anderen Worten: Besteht der politische Wille, eine Betreuung mit der „Besten Qualität“ (Faktor<br />
1:8) anzubieten, ist mit den derzeitigen Personalkosten pro Betreuer ein weiterer Betrag i.H.v.<br />
49.389,- Euro notwendig. Das entspricht ca. 1,5 Personalstellen des Gemeinde KiGas. Um die<br />
Qualität von 1:9 zu garantieren, besteht kein Personalüberhang, der es erlaubt zusätzliche Kinder in<br />
der „Besten Qualität“ aufzunehmen. Auch hier müsste leicht aufgestockt werden.<br />
• Bei einem „politischem Willen“, im KiGa der kath. Kirche den Faktor 1:8 zu realisieren, würde die<br />
Gemeinde anteilige Kosten (derzeit 80% des Defizits), also hier zusätzliche 14.400,- Euro finanzieren.<br />
. Das entspricht ca. 1,4 Personalstellen des kath. KiGas Abb. 32b:<br />
60.000,00<br />
50.000,00<br />
40.000,00<br />
30.000,00<br />
20.000,00<br />
10.000,00<br />
0,00<br />
-10.000,00<br />
-20.000,00<br />
-30.000,00<br />
Faktorunterschied in Euro/Jahr<br />
nur Kiga kath. Kirche<br />
Anteil der zu finanzierenden Summe aus Sicht des Trägers mit<br />
vorhandenem Personalschlüssel am bei 100%-tigem Defizitausgleich<br />
-18.007,04 €<br />
857,15 €<br />
21.188,71 €<br />
52.545,30 €<br />
1:8<br />
1:9<br />
1:10<br />
1:12,5<br />
• Eine „politische Forderung“ oder „vertragliche Vereinbarung“ bei den Pöckinger-FortSchritt-<br />
Einrichtungen hätte keine direkte Auswirkung auf das Defizit (Förderkosten der Gemeinde), da die<br />
Personal-Bezuschussung ausschließlich über die Buchungszeiten <strong>und</strong> Betreuungsgrade der Kinder<br />
zustande kommt. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass FortSchritt als gGmbH auf eine höhere Bezuschussung<br />
der anfallenden Personalausgaben angewiesen ist, wenn keine erhöhten Elternbeiträge<br />
erhoben werden sollen.