02.12.2012 Aufrufe

Angelika Semmler - KOPS - Universität Konstanz

Angelika Semmler - KOPS - Universität Konstanz

Angelika Semmler - KOPS - Universität Konstanz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6 Synthese fluoreszenzmarkierter Phosphopeptide<br />

Phosphoramidit 103 bildet sich unter leicht sauren Bedingungen (Tetrazol) zunächst<br />

ein Phosphittriester-Intermediat 104. Das Phosphoratom liegt hierbei als P III vor und<br />

muss im nächsten Schritt zum Phosphorsäuretriester 105 mit P V oxidiert werden.<br />

Gebräuchliche Oxidierungsmittel hierfür sind meta-Chlorperbenzoesäure (mCPBA),<br />

tert-Butylhydroxyperoxid und wässrige Jodlösung. Während der Oxidation kann es<br />

leicht zu Nebenreaktionen, wie der Oxidation in den Seitenketten von Cystein,<br />

Methionin und Tryptophan, kommen. Phosphoramidite sind reaktiver als<br />

Phosphorchloridate und werden bei Weitem häufiger verwendet. [127]<br />

Abb. 6.2 Fmoc-Tyr[PO(OBzl)OH]OH 107, der gebräuchlichste Baustein für<br />

Phosphotyrosin beinhaltende Peptide in der Standard-Fmoc-SPPS.<br />

Bedient man sich bereits phosphorylierter Aminosäurederivate, welche mit Schutz-<br />

gruppen versehen sind als Bausteine in der Peptidsynthese, so umgeht man die<br />

Problematik der Oxidation und der Phosphorylierung aller freien Hydroxygruppen.<br />

Die Phosphat-Gruppe wird durch den Gebrauch von Schutzgruppen maskiert, um die<br />

Bildung von Pyrophosphat und Dephosphorylierungen zu verhindern. [128] Bei der<br />

Darstellung von Phosphotyrosin beinhaltenden Peptiden ist der Einsatz von Fmoc-<br />

Tyr[PO(OBzl)OH)]-OH am gebräuchlichsten (Abb. 6.2). Die Benzylgruppe lässt sich<br />

leicht einführen und kann durch Behandlung mit TFA, parallel mit den anderen<br />

säurelabilen Schutzgruppen, schnell entfernt werden. Gewöhnlich finden nur<br />

Monobenzylester Verwendung in der Fmoc/t-Bu SPPS. Dibenzylester bringen keinen<br />

Vorteil, da sie bei der Behandlung mit Piperidin (Fmoc-Entschützen) zu<br />

Monobenzylester umgewandelt werden. [129] Das Einbringen einer<br />

Phosphoaminosäure ist eine schwerwiegende Veränderung in der Sequenz des<br />

Peptids. Peptidsequenzen, die ohne Phosphorylierung leicht zu synthetisieren waren,<br />

96

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!